Indiana Jones and the Great Circle
Story: Alte Bekannte und neue Gesichter
Die Handlung beginnt dramatisch, als Indiana Jones einen nächtlichen Einbruch am Marshall College verhindert, jedoch im Kampf unterliegt. Dieser Vorfall führt ihn auf eine Reise, die ihn von den dunklen Hallen des Vatikans bis zu den eisigen Höhen des Himalayas bringt. Die Handlung ist eng mit der Serienhistorie verwoben und fügt sich nahtlos in die bestehende Mythologie ein. Neben der Rückkehr von Marion Ravenwood sticht besonders Gina Lombardi als neue Begleiterin hervor. Ihre eigenständige und starke Persönlichkeit macht sie zu einem willkommenen und glaubwürdigen Neuzugang in Indys Welt.
Gameplay: Abenteuer pur mit kleinen Schwächen
Das Gameplay bietet eine gelungene Mischung aus Erkundung, Rätsellösen und Kämpfen. Die offenen Gebiete laden dazu ein, tief in die Spielwelt einzutauchen und versteckte Geheimnisse zu entdecken. Insbesondere die Rätsel sind ein Highlight – von einfachen Logikaufgaben bis hin zu komplexen Verschlüsselungen, die gelegentlich den Einsatz von Stift und Papier erfordern. Dabei gelingt es dem Spiel, die Balance zwischen Herausforderung und Zugänglichkeit zu halten.
Weniger gelungen ist die Umsetzung der Kämpfe. Während die Nahkämpfe mit ihrer Mischung aus Ausweichmanövern und präzisen Schlägen zufriedenstellend sind, enttäuscht der Einsatz von Schusswaffen. Obwohl die Steuerung solide ist, wirkt der Einsatz von Waffen oft unpassend, da er Feinde in Massen anzieht und die ansonsten gut funktionierende KI ins Chaos stürzt.
Ausstattung und Fortschritt
Anstelle eines klassischen Fähigkeitenbaums setzt das Spiel auf sammelbare Bücher und "Abenteuerpunkte", die durch das Entdecken kultureller Artefakte verdient werden. Diese Punkte können für nützliche Fähigkeiten wie verbesserten Nahkampfschaden oder Indys berühmte "Lucky Hat"-Fähigkeit ausgegeben werden, die es ihm ermöglicht, nach einem Sturz wieder aufzustehen. Besonders clever: Einige Gegenstände, wie eine Kamera oder ein Atemgerät, spielen eine zentrale Rolle in der Geschichte und bleiben auch über mehrere Level hinweg wichtig.
Bildergalerie
Technische Umsetzung: Eine cineastische Erfahrung
Grafisch glänzt das Spiel mit beeindruckender Detailtreue und hervorragend gestalteten Umgebungen, die von Ägyptens Sanddünen bis zu den schneebedeckten Gipfeln des Himalayas reichen. Die Performance auf der Xbox Series X und PC ist stabil, ohne nennenswerte Framerate-Einbrüche oder Abstürze. Die Entscheidung, das Spiel größtenteils aus der Ego-Perspektive zu präsentieren, erhöht die Immersion, während Zwischensequenzen in dritter Person den ikonischen Charakter von Indiana Jones perfekt einfangen.
Ein besonderes Highlight ist die Leistung von Troy Baker als Stimme von Indiana Jones (englische Vertonung). Seine Darbietung ist so überzeugend, dass man fast glaubt, Harrison Ford selbst wäre hinter dem Mikrofon.