Read Dead Redemption
Schon damals konnte ich die Finger nicht von Rockstar Games und deren Spiele wie Max Payne 3, Grand Theft Auto und auch jüngst Red Dead Redemption lassen. Als der Titel damals veröffentlicht wurde, habe ich es mir direkt für die Playstation 3 bestellt. Als ich das Spiel dann in die Konsole schob, war es doch schon ein anderes Gefühl den Wagen aus GTA mit einem Pferd zu tauschen. Insgesamt war Red Dead Redemption zu damaligen Zeiten, aus technischer Sicht, allem Voraus, was es bis dato zu kaufen gab. Jetzt wurde 13 Jahre nach dem offiziellen Release noch einmal die Suppe aufgewärmt und eine Switch und Playstation 4|5 Version veröffentlicht und erneut zum Ausritt in den Wilden Westen eingeladen. Mit seiner Mischung aus Action, Politik, menschlichen Geschichten und Tiefe, kann auch ein Red Dead Redemption im Jahre 2023 beeindrucken und vielleicht auch zu offeneren Denkweisen anregen.
Eine Grenze am Abgrund
Red Dead Redemption wirft dich in den schwindenden amerikanischen Grenzraum von 1911. Wie auch schon im zweiten Teil bekommen wir es hier mit der sich etablierenden Industrialisierung und Entwicklung der Gesellschaft zu tun. Mittlerwiele werden Strafverfolgungsbehörden ausgebaut und man versucht so Raub und Mord einzudämmen. Wir steuern den Protagonist John Marston, welcher dazu gezwungen wird die Mitglieder seiner ehemaligen Bande zu jagen und töten, um die Sicherheit seiner Familie zu gewährleisten. Du wirst in diese weitläufige Welt entlassen und hast mehrere Ziele vor Augen. Hier und dort gibt es zivilisierte, anderswo aber auch skrupellose Ort.
Ein Hauch von Nostalgie
Während die Abstammung von Grand Theft Auto im Bewegungsverhalten der Charaktere und in der missionzentrierten Struktur des Spiels erkennbar ist, verleiht der historische Hintergrund von Red Dead Redemption diesem einen ganz eigenen Flair im Vergleich zu seinen modernen Pendants. Das weitläufige Spielfeld, das nahe der heutigen Grenze zwischen den USA und Mexiko angesiedelt ist, bietet jede Menge Platz zum Erkunden – voller Städte, Ortschaften und diversen interessanten Punkten, die für damalige Verhältnisse beeindruckend waren.
Mittlerweile erkennt man, das Spielerlebnis von Red Dead Redemption, welches im Jahre 2010 bahnbrechend war, sein Zenit überschreitet. Die Steuerung von John kann etwas hackelig wirken; er bewegt sich mit einer gewissen Trägheit, die selbst kleine Bewegungen schwer erscheinen lassen. Seine Animationen wirken im Vergleich zu heutigen Standards ziemlich steif. Die Bewegung auf dem Pferd fühlt sich etwas flüssiger an, doch in Kämpfen kann es immer noch etwas chaotisch werden. Die Kampfmechanik ist eher unpräzise, aber das großzügige Auto-Aim, mildert das Problem ab.
Eine packende Reise
Die Story von RDR - so eine gebräuchliche Kurzform des Titels - ist für eine Rockstar Spiel auch heute noch sehenswert. Während wir natürlich versuchen die Mitglieder unserer Bande ausfindig zu machen, die sich überall in der Welt verteilen, müssen wir uns auch mit Problemen innerhalb des Wilden Westens rumschlagen. Die Hauptantagonisten haben besonders die Möglichkeit zu glänzen – als Individuen, die sich in einer verschwindenden Welt einen Namen gemacht haben. Zu sehen, wie die Giganten des alten Westens mit ihrer Identität in den letzten Zügen der Lebensweise ringen, die sie geprägt hat, ist ein echter Höhepunkt.
Die Darstellung des amerikanischen Grenzraums in Redemption hat eine gewisse Anziehungskraft. Es ist eine faszinierende Umgebung, die es größeren Charakteren ermöglicht, im Licht zu glänzen, während sie sich an die sich verändernde Welt anpassen oder von ihr zurückgelassen werden. Über weite Wüsten reiten, Menschen in Not helfen, Banditenlager angreifen und einfach die wunderschönen Landschaften Amerikas und Mexikos aufnehmen – all das macht enormen Spaß.
Reibungslose Performance auf der Switch
Trotz der ausgedehnten Umgebung bietet die Switch-Version von Red Dead Redemption eine durchgängig flüssige Performance. Das Spiel läuft mit 30 Bildern pro Sekunde, und diese Stabilität sorgt für ein angenehm geschmeidiges und reaktionsfreudiges Gameplay. Ich bin zwar gelegentlich auf Fehler gestoßen, die mich zwangen, das Spiel zu schließen, aber das großzügige automatische Speichern hat verhindert, dass ich allzu viel Zeit verloren habe.
Letztendlich war meine erneute Reise auf der Switch eine nostalgische Reise. Dieser Titel mit seinem Charme und seiner unbestreitbaren Tiefe ist ein Zeugnis für die Ära, aus der er stammt. Es ist eine Reise, die es wert ist, erneut die unwegsamen Pfade des Wilden Westens zu bestreiten.
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