The Crew: Motorfest
Review

The Crew: Motorfest

Ubisoft veröffentlicht mit 'The Crew: Motorfest' den mittlerweile dritten Teil ihrer Serie. Von der Ausrichtung her hat das Spiel sehr viele Berührungspunkte mit dem allseits bekannten 'Forza Horizon'. Kann Ubisoft hier aus dem Schatten heraustreten und eventuell auch frische Anreize liefern oder bekommen wir eine Kopie unter anderem Label spendiert?

Ivory Tower war mit der 'The Crew'-Serie schon immer für ihre einzigartige Herangehensweise an das Open-World-Rennen bekannt, und mit The Crew: Motorfest haben sie die Gangart geändert und verfolgen eine erfrischend, aufregende neue Richtung.

Der neue Ableger nämlich wird von der überaus erfolgreichen 'Forza Horizon'-Serie inspiriert, in welchem wir uns dem Motorsport zuwenden und dies mit einem Festival und alles was dazu gehört paaren. Das wird alleine schon beim Intro des Spiels deutlich, das zwar vom Serienkollegen bedingt durch die Playlists abweicht, dennoch aber durchaus die selbe DNA versprüht. Nicht nur das wir uns bei Motorfest auf die Straße und auf eine Zeitepoche beschränken, wir dürfen auch Abseits der Piste unsere Bestimmung finden oder aber Oldtimer und sogar Elektrofahrzeuge fahren. Möglich wird dies durch die in The Crew: Motorfest vorgestellten Playlists. Aber eins nach dem Anderen...

Eine vertraute Formel

Die Prämisse dreht sich um ein massives Motorenfestival, das an einem neuen Ort ausgetragen wird und aufregende Rennen und Showevents verspricht. Die verschiedenen Renn-Disziplinen, namentlich auch als Playlist vorgestellt, werden im Intro nacheinander vorgestellt. Der "Spielplatz" von The Crew: Motorfest befindet sich auf der malerischen, hawaiianische Insel O’ahu und nutzt die atemberaubende Landschaft in allen möglichen Facetten aus. Auch hier werden wieder Parallelen zu Turn 10 und ihrem Mexiko-Setting sichtbar. Nichts desto trotz schafft es Ivory Tower hier, durch die Unterteilung in den verschiede Playlists und deren musikalischer Untermalung, seinen eigenen Charme zu kreieren. Anscheinend springen viele Entwickler mittlerweile auf den "Wir kreieren einen Spielerhub"-Zug, so auch Ivory Tower. In einem Always Online Titel bitet sich dies ein Stück weit an und da ist das Festival Gelände, im Herzen der Insel, der perfekte Platz. Auf dem Festival Gelände haben wir die Möglichkeit in nächste Playlists einzutauchen, sich mit Spielern zu verbinden oder einfach ausgestellten Karossen von anderen Spielern zu begutachten und an einer Art 'Voting' dafür teilzunehmen. Da flimmert dieses Gefühl von Damals wieder auf, als man noch zum Tuner Treffen gefahren ist, um sich getunte Golf3 anzusehen - einfach herrlich.

Bildergalerie

Die Playlist-Innovation

Eine nette Eigenschaft von The Crew: Motorfest ist das Playlist-System, das eine erfrischende Struktur bietet. Diese Playlists ersetzen standardmäßig die Renn-Disziplinen aus anderen bekannten Rennspielen. Es gibt beispielsweise eine Playlist mit dem Namen "Rule the Streets", die in Zusammenarbeit mit James Pumphrey von Donut erstellt wurde. Ziel ist es in dieser Playlist mit den Fahrzeugen zu experimentieren, Autohersteller gegeneinander antreten zu lassen und eine Reihe von Herausforderungen zu bestehen. Wiederum eine andere Playlist thematisiert den Karosseriebauer von Liberty Walk, Wataru Kato. Hier werden die Autos mit diversen Liberty Walk Style Bodykits aufgewertet und wir müssen in der Lage sein diese Bestien zu zähmen. Die "Made In Japan" Playlist zeigt neben Driftrennen auch erstaunliche, japanische Modifikationen und neonbeleuchtete Nachtrennen und bietet so eine wirklich abwechslungsreiche Palette von Events. Und wir haben in diesem Review lediglich drei der unzählichen Playlists thematisiert. Viele bieten ihren ganz persönlichen Charme, wie zum Beispiel die Geschichte um Porsche mit ihrem 911. Wir finden es zudem super, dass jede einzelne Playlist eine Art Vorstellung genießt, welche durch ein kurzes Video realisiert wird. So wird man nicht von ein Event ins nächste "geschmissen", sondern kann sich auch thematisch mit dem auseinander setzen, was gerade am Bildschirm zu sehen ist. Durch diese Palette sind wir auch dazu angehalten, die gesamte Insel in Augenschein nehmen zu dürfen. Da wir sämtliche Playlists händisch ansteuern dürfen, fördert diese Art und Weise auch die Erkundung des vielfältigen Geländes von O'ahu.

Eine Vielzahl an Fahrzeugen

Motorfest fährt eine beachtliche Anzahl an Fahrzeugen auf, die ihr euch zu Nutze machen könnt. Man beschränkt sich hier nicht nur auf Vehikel mit vier Rädern, es kommen auch Flugzeuge, Boote, Motorräder sowie Quads zum Einsatz. The Crew: Motorfest verfolgt nicht den Ansatz anderer Rennspiele, dass ihr für jede Disziplin euer eigenes Vehikel vorweisen könnt, um daran teilzunehmen. Vielmehr wird euch in einer Vielzahl an Events ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt und ihr könnt so zum einen Credits sparen oder aber auch Platz hinter dem Steuer von Fahrzeugen nehmen, die ihr sonst nur aus euren Träumen kennt. Klar könnt ihr euren Fuhrpark erweitern und Fahrzeuge kaufen, es macht aber nur bei den Events Sinn, wo es auch eine Vorgabe und kein gestelltes Fahrzeug gibt. Jedes der im Spiel verfügbaren Fahrzeuge kommt mit unterschiedlichen Fahreigenschaften daher. Was wir allerdings ein ganz klein wenig schade finden ist, dass kaum Bindung zum ursprünglich ausgewählten Fahrzeug entsteht, da man es für die Events der Playlists doch öfters stehen lässt als es wirklich aktiv nutzt. The Crew: Motorfest ist auch der zweite Titel, welcher Elektrofahrzeuge mit in den Fuhrpark aufnimmt und auf die Piste schickt. Das verdient auf jeden Fall auch Erwähnung, da man sich, auch in neuen / neueren Titeln, bisher nur auf Verbrenner beschränkt.

Freiheit zur Erkundung

Eine der Stärken von Motorfest liegt in seiner freien Erkundung und in den Rennumgebungen, die es den Spielern ermöglichen, unkonventionelle Pfade einzuschlagen, selbst über unwegsames Gelände hinweg. Was auch hier beachtet wird ist, dass sich Straßenfahrzeuge weniger gut für Offroad-Aktivitäten nutzen lassen und dies macht sich im Handling der Fahrzeuge bemerkbar. Die Fähigkeit, nahtlos zwischen Autos, Flugzeugen und Booten zu wechseln, verstärkt das Gefühl der Freiheit und bietet ein spielplatzähnliches Erlebnis. Hier kann The Crew: Motorfest ebenfalls punkten und in Sachen Authenzität eine Schippe drauflegen. Wir können nämlich allerlei Elemente finden, die uns die Kinnlade runterfahren lässt. Und man hat bei Ivory Tower mit solchen Elementen nicht gegeizt und beim Befahren der Insel gibt es öfters mal den sogenannten 'WoW'-Effekt.

Die atemberaubende Schönheit von O'ahu dient als ideale Kulisse und bietet abwechslungsreiche Umgebungen, von vulkanischen Höhen über Stadtstraßen bis hin zu üppigen Dschungeln. Das Spiel scheut nicht vor gigantischen Elementen zurück und bietet neonbeleuchtete Drachen und übergroße Schilder, die eine visuell atemberaubende Note hinzufügen. Ein Geheimtipp: Sollte euer TV irgend eine Art von Ambilight unterstützen oder ihr ein Nachrüst-Kit besitzen, dann schaut euch die farbenfrohe Pracht auf jeden Fall bei Nacht an - ihr werdet überwältigt sein, wie unfassbar farbenfroh und immersiv diese Erfahrung sein kann.

Platz für Verbesserungen

Dennoch ist nicht alles an The Crew: Motorfest perfekt. Im dritten Ableger von The Crew gibt es weiterhin kein wirkliches Schadensmodell. Wenn man mit 200 Sachen gegen eine Hauswand fährt, dann sind es lediglich kleinere Blessuren, die sich unser Vehikel zuzieht. Auch auf das Handling oder sonstige Fahreigenschaften hat Schaden keinerlei Einfluss. Das Modell, welches hier ins Spiel platziert wurde ist lediglich visueller Natur.

Auch wirken die transparenten Fahrzeuge, die man teilweise umherstreifen sieht, alles andere als normal. Natürlich hat man den Dreh schnell raus, was es dabei auf sich hat, aber brechen sie doch ab und zu die Immersion einer gut befüllten Welt auf. Wenn die anderen Spieler vor, neben und hinter einem fahren, mag dieses Konzept noch aufgehen, wenn sie allerdings an einer Playlist nur als "Geister" dargestellt werden, dann hat das für mich wenig mit Realismus zu tun.

Ein weiterer Aspekt, den wir als möglichen Diskussionsstoff sehen, ist das Always-Online. Sollte es mal so sein, dass der Provider Probleme macht, oder die Server aus sonstigen Gründen nicht erreichbar sind, wird man herbe enttäuscht. Klar, Ivory Tower hat sich schon seit dem ersten Teil auf eine MMO Welt gestützt und dieses Konzept wird auch hier in erweiterter Form fortgeführt, aber ist das Netz mal weg, dann sieht es düster aus. Bei unserer Testsession kam es Gott sei Dank nicht vor, dass wir vom Spiel getrennt wurden, die Server liefen auch äußerst fluffig, von daher muss man diesen Punkt für sich persönlich abwägen. Wir jedenfalls wollten dies nicht unerwähnt lassen und werten dies für das Review nicht negativ.

The Crew: Motorfest

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
95%
Gameplay
90%
Inhalt
92%
Preis / Leistung
90%

Fazit

The Crew: Motorfest macht mit einer gut durchdachten und unterhaltsamen Rennspielerfahrung einiges wieder wett. Die vielfältige Auswahl an fahrbaren Untersätzen und Fluggeräten, innovative Playlists und fesselnde Grafiken heben es in der überfüllten Rennspielwelt hervor. Auch wenn es sich stark von seinem Konkurrenten inspirieren lässt, schafft Motorfest erfolgreich seine eigene Nische für diejenigen, die ein lustiges und actiongeladenes Rennabenteuer suchen. Wenn man sich auf die genannten Punkten einlassen kann, so ist The Crew: Motorsport auf jeden Fall eine Probefahrt wert!
91.75%
XSX
Zum Angebot *
Pro
+
Schöner und umfangreicher Fuhrpark - nicht nur auf der Straße
+
Wunderschönes Hawaii - viele Details
+
Playerhub mit anderen menschlichen Spielern
+
Unglaublich gute Musik in den Playlist
+
'Introduction' für die Playlists
+
farbenfroher Ableger
Contra
-
fehlendes, realistisches Schadensmodell
-
Geisterhaftes Fahrvergnügen
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