
Tomb Raider IV-VI Remastered
Die Spiele im Überblick
Tomb Raider IV: The Last Revelation
Lara reist nach Ägypten und entfesselt versehentlich die Gottheit Seth, den sie nun aufhalten muss. Dieses Spiel war damals eine Rückkehr zu den Wurzeln mit stärkerem Fokus auf Rätsel und einer zusammenhängenden Spielwelt.
Tomb Raider V: Chronicles
Hier erlebt der Spieler verschiedene Rückblicke auf Laras Abenteuer, die von ihren Freunden erzählt werden. Die episodische Struktur sorgt für Abwechslung, bietet aber weniger zusammenhängende Erzählung als der Vorgänger.
Tomb Raider VI: The Angel of Darkness
Der kontroverseste Teil der Reihe: Lara ist eine gesuchte Verbrecherin und verstrickt sich in eine düstere Verschwörung. Dieses Spiel führte RPG-Elemente und neue Bewegungsmöglichkeiten ein, wurde aber damals wegen technischer Probleme und unpräziser Steuerung kritisiert.
Die drei enthaltenen Spiele markieren den Wendepunkt der klassischen Tomb Raider-Reihe. The Last Revelation bietet solides klassisches Gameplay, endet jedoch mit einem Cliffhanger, der in Chronicles nur bedingt aufgelöst wird. Angel of Darkness versucht einen narrativen Neustart mit RPG-Elementen und urbanen Settings, scheitert aber an seiner sperrigen Umsetzung. Trotzdem ist es interessant, diesen ambitionierten, wenn auch unfertigen Versuch in neuer Qualität zu erleben.
Grafik
Aspyr hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Klassikern einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Texturen wurden liebevoll überarbeitet, und alle Spiele laufen flüssig mit 60 FPS. Besonders bei den PlayStation-1-Titeln ist der Unterschied deutlich spürbar. Angel of Darkness profitiert zwar weniger, da es bereits ein PS2-Spiel war, sieht aber dennoch sauberer aus. Ein nettes Feature ist der Wechsel zwischen alter und neuer Grafik auf Knopfdruck. Leider wurden die Zwischensequenzen nicht im gleichen Maß verbessert, was zu einem qualitativen Bruch führt.
Die überarbeitete Grafik sieht deutlich besser aus, bleibt aber dem ursprünglichen Stil treu. Fans der alten Spiele werden den Unterschied merken, aber auch die Möglichkeit haben, mit einem Knopfdruck zur Originalgrafik zurückzukehren.
Gameplay
Die größte Hürde für neue Spieler war immer die Panzersteuerung der alten Tomb Raider-Spiele. Aspyr hat hier eine modernisierte Alternative eingefügt, die die Steuerung zugänglicher macht. Doch hier zeigt sich das Dilemma: Die Level wurden ursprünglich für die alte Steuerung entworfen, was dazu führt, dass Plattforming-Passagen oft unnötig frustrierend wirken. Auch fühlt sich das Gameplay bei The Last Revelation und Chronicles durch die fixen Kamerawinkel dadurch etwas träge an. Immerhin bleibt die Originalsteuerung optional erhalten.
Angel of Darkness profitiert stark von der neuen Steuerung, bleibt aber in seiner ursprünglichen Umsetzung problematisch – hier hätte eine stärkere Überarbeitung gutgetan. Weitere Neuerungen wie Boss-Healthbars, neue Animationen und ein Photo Mode sind nette Gimmicks, aber keine revolutionären Features.
Preis / Leistung
Mit drei klassischen Tomb Raider-Spielen in einem Paket ist der Umfang ordentlich. Dennoch bleibt die Frage, ob der Preis angesichts der technischen Limitierungen gerechtfertigt ist. Wer die Originalspiele geliebt hat oder verpasste, bekommt hier ein solides Paket. Wer jedoch Innovation oder einen tiefgreifenden Rework erwartet, könnte enttäuscht werden.
