Brothers: A Tale of Two Sons
Review

Brothers: A Tale of Two Sons

Pubisher: 505 Games • Developer: Avantgarden • Release: 28.02.2024
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Josef Fares sollte euch mittlerweile ein Begriff sein. Der Begründer der Koop-Spiele wie zum Beispiel A Way Out und It takes Two startete seinen Erfolgsweg mit Brothers: A Tale of Two Sons. Jetzt bekommen wir vom einstigen Erfolgstitel ein Remake spendiert und wir durften uns diesen einmal ansehen und möchten euch erzählen, ob das neue Gewand zum Unterbau passt.

Brothers: A Tale of Two Sons verfolgt einen noch etwas abgewandelten Ansatz, als es die Nachkömmlinge von Fares tun. Während wir in den anderen beiden Spielen ein richtiges Koop Gameplay haben, kommt Brothers mit einem Twin Stick Gameplay daher. Das bedeutet, dass ich beide Brüder mit jeweils einem Controller steuern werdet und diese sich im Spiel gegenseitig unterstüzten.

Das Ziel besteht darin, eine Märchenwelt zu durchqueren und dabei beide Brüder gleichzeitig zu steuern. Der linke Stick und die Trigger steuern den älteren Bruder, der seine Kraft nutzen kann, während die rechte Seite der Steuerung für den jüngeren, weltgewandteren Bruder reserviert ist, der geschickter und listiger ist. Ein Großteil des Spiels ist Puzzle orientiert, wobei die Aufgaben mit einem rundenbasierten Ansatz entworfen sind, um den Spieler nicht mit komplizierten Szenarien zu überfordern. Rundenbasierend deshalb, weil ihr erst den einen Bruder zu einem Hindernis bewegt, damit der andere Bruder dieses Hindernis überwindet. Als direktes Beispiel dient der Anfang, wo beide Brüder zusammen arbeiten müssen, um einen Flussquerung und dahinter einen Fahrstuhl zu bedienen. Zuerst müssen wir dem jüngeren dazu verhelfen zu einem höhergelegenen Schalter zu gelangen und erst dann können wir den jüngeren Bruder nutzen, um einen Aufzug in Gang zu setzen.

Die Gameplay-Architektur bzw. seine Mechaniken machen die Interaktionen der Brüder nachvollziehbar und glaubwürdig. Durch die Gestaltung der Welt sind die Brüder immer wieder voneinander abhängig, was aus der Gameplay-Architektur resultiert und ihr auch zu Gute kommt. Auch macht es die Reise fesselnd, weil man durch die Denkaufgaben und eben das Zusammenspiel der Brüder immer aufs Neue in die Charaktere reinversetzt wird.

Obwohl das Spiel früher wie heute im Einzelspieler spielbar ist, wurde im Remake von "Brothers", ähnlich wie ihr es auch vielleicht schon aus "A Way Out" und "It takes Two" kennt, ein lokaler Koop eingefügt. Somit kann man diese tolle Geschichte mit jemanden im Couch-Koop teilen und jeder Spieler übernimmt die Kontrolle entweder über Naia und Naiee. Problem bei diesem Modus ist, dass ihr keinerlei Neuerungen erwarten dürft, denn ihr durchstreift die selbe Story, wie auch schon im ürsprünglichen Release oder auch Einzelspieler-Modus. Es ist zudem schon ein anderes Gefühl, wenn man nicht mehr die Kontrolle über beide Brüder hat.

Abgesehen davon, dass es auf den neuesten Stand gebracht wurde, ist Brothers eine herausragende Geschichte, das auch ein Jahrzehnt später noch emotionale Höhepunkte bietet. Ein kranker Vater mag als Impuls für das Abenteuer der Jungen dienen, aber entlang des Weges begegnet man so vielen neuen Geschichten. Dabei zielt man von der Thematik(en) nicht nur auf Trauer, Traurigkeit und Widerstandsfähigkeit ab. Wenn es darum geht, die erschütternden Momente der Geschichte zu vermitteln, gibt es eine enorme Unterstützung durch den Soundtracks. Von einem Orchester neu interpretiert und neu aufgenommen, ist dieser, während der vielen kraftvollen Momente des Spiels, passabel angeordnet.

Was allerdings auch beim Remake immer wieder den Spielspaß etwas trüben kann, ist die räumliche Komponente. Ihr werdet in einige Rätsel geschmissen, in welchem ihr euer räumliches Denken unter Beweis stellen müsst. Ab und zu kann die Steuerung seinen Teil dazu beitragen, dass ihr euch mehrmals neu orientieren müsst. Es kommt nicht oft vor und wenn, dann lediglich im Einzelspieler-Modus. Bei mir wurde das beispielsweise direkt am Anfang deutlich, als ich ca. 20 Minuten brauchte, um einen der Brüder mit seinem Vater einen Fahrstuhl hoch zu bugsieren.

Brothers: A Tale of Two Sons

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
90%
Gameplay
80%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
80%

Fazit

Obwohl es Menschen geben wird, die bei diesem bezaubernden und herzzerreißenden Abenteuer, aufgrund eines zweiten Durchlaufs, zögen werden, besteht kein Zweifel daran, dass man hier ruhig zugreifen kann. Als treue Nachbildung des vor einem Jahrzehnt veröffentlichten Originals hält die Grundidee von Brothers auch heute noch stand. Auch die Ausrichtung Richtung den anderen beiden Titeln von Josef Fares ist ein willkommenes Feature.
Pro
+
Wunderschöne Grafik und Interpretation
+
Einzelspieler oder Koop-Gameplay
+
Hübsche und detailreiche Welt
+
Trotz des Alters eine originelle Story
Contra
-
Räumliche Komponente könnte verwirren
-
Steuerung gewöhnungsbedürftig
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