Contra: Operation Galuga
Damals wie heute ist Contra durch sein "Run ’n’ Gun"-Gameplay in aller Munde. Einfluss auf die Art und Weise, wie wir Contra heute kennen, hatten zum Beispiel Spiele wie SNKs Metal Slug. Aber WayForward präsentiert mit Contra: Operation Galuga eine grafische Neuauflage des klassischen Gameplays und schraubt an einigen Stellschrauben, um nun ein breiteres Publikum anzusprechen.
Insgesamt dürfen wir im neuesten Ableger acht Level spielen, die sich in Thematik und Herangehensweise unterscheiden werden. Stumpfes von links nach rechts Laufen und sich seinen Weg bahnen war gestern. Manchmal wird die Map auch in einige Richtungen verdreht und dann fängt der Spaß von Vorne an. In sämtlichen Leveln dürfen wir rennen, springen und schießen, jeder mit unzähligen Armeen von Bösewichten und den obligatorischen Bossbegegnungen. Der Story-Modus ist relativ standardisiert und ermöglicht es, die Level des Spiels nacheinander zu absolvieren. Man wird beim digitalen Ableben von Checkpoints aus fortsetzen können, damit man die gesamte Geschichte erleben kann. Ähnlich verhält sich auch der Arcade-Modus, der den Spieler allerdings herausfordert, so viele Aufgaben wie möglich zu absolvieren, ohne ein "Game Over" zu sehen. Man kann zwar nach einem "Game Over" weiterspielen, aber der Kontostand wird am Ende höher ausfallen, wenn man die Level ohne Tod abschließt.
Es gibt zudem einen Herausforderungsmodus, der spezifische Parameter in den Leveln vorgibt, um mehr Gameplay aus dem Erlebnis herauszuholen. Um in diesem Modus erfolgreich zu sein, ist es unabdingbar, seinen eigenen Charakter im chaotischen Gefecht manövrierfähig zu halten und gleichzeitig ein Auge für feindliches Feuer zu haben. Mit der Zeit wird man aber deutlich besser und reaktionsschneller. Wem solche schnellen Spiele generell nicht liegen, der sollte vielleicht einen Bogen um den Herausforderungsmodus machen, da er sonst frustrieren könnte.
Man hat ein recht einfaches Repertoire, um sich mit seinem Charakter zu bewegen. Sprünge, Doppelsprünge und charakterspezifische Fähigkeiten wie zum Beispiel Bills Dash sorgen dafür, dass die Steuerung einfach gehalten wird und man dennoch überall hinsteuern kann, wo man auch sein will. Um es einfach zu sagen - die Steuerung ist präzise, schnell und unkompliziert.
Wenn man schon einmal mit einem Contra-Teil in Berührung gekommen ist, wird man die Art und Weise, wie man an Waffen kommt, sicherlich kennen. Hier hat man auf alte Traditionen gesetzt und man muss die Spezialwaffen einsammeln, damit man sie auch nutzen kann. Man kann zwischen zwei verfügbaren Waffenslots wechseln, während die aktuell aktive immer ausgewechselt wird, sofern man eine neue einsammelt. Neben dem allseits bekannten Spread Shot, der den Single-Shot in einen Dreierschuss aufspaltet, und dem Flammenwerfer mit kurzer Reichweite aber massig Schaden, dürfen wir uns noch mit dem Rocket Launcher begnügen, dessen Raketen die Ziele verfolgen. Waffenupgrades gibt es, indem man ein weiteres Waffen-Pickup einsammelt.
Eine weitere Ergänzung in diesem Spiel ist die Einführung von Spezialwaffenüberlastungen. Zu jedem Zeitpunkt kann man sie zerstören, um einen Spezialangriff einzuleiten. Je nachdem, welche Waffe ihr ausgerüstet habt, ist auch die Überlastung entsprechend anders. Beim Spread Shot wird der gesamte Bildschirm mit Schüssen überfüllt, um große Gegnergruppen direkt um die Ecke zu bringen. Wenn ihr den Raketenwerfer nutzt, fliegen Drohnen durch die Gegend, die euch im Kampf unterstützen. Auch wenn es schmerzlich sein mag, seine Lieblingswaffe zu verlieren, diese sind in ausreichender Anzahl im Level verfügbar. Auch setzt das Spiel sich, bedingt durch die Platzierung von Gegnern, für die Nutzung aller Möglichkeiten des Spielers ein. So soll man sich angewöhnen, Waffensysteme und Schutzschilde so effektiv wie möglich zu nutzen.
Contra ist als Serie mit einem hohen Schwierigkeitsgrad bekannt. Dieser neue Eintrag hat jedoch einige Änderungen vorgenommen, damit mehr Spieler Spaß haben können. Du kannst wählen, mehrere Trefferpunkte pro Leben zu haben, anstatt den alten Ein-Treffer-Tod zu haben, und wenn du dies tust, kannst du während des Spiels Vorteile erwerben, die dir mehr Trefferpunkte pro Leben geben. Du kannst mit einer erhöhten Anzahl von Leben spielen, andere Vorteile erwerben, um Charaktere oder Waffen je nach deinen Vorlieben selektiv zu verbessern, und die Gesamtschwierigkeit anpassen. Es gibt auch Charaktere, die du freischalten kannst, während du spielst, die ihre eigenen einzigartigen Bewegungen und sogar angepasstes Waffenverhalten haben. Es gibt immer noch eine immense Herausforderung zu finden, aber wenn du lieber eine entspanntere, unterhaltsame Erfahrung möchtest, wirst du hier auch etwas finden, das dir gefällt.
Die Reaktionen auf die Präsentation des Spiels sind eigentlich durchweg gut. Die Charaktere wirken wie bewegliche Actionfiguren, was ganz ansehnlich aussieht und man auch in den Zwischensequenzen wahrnimmt. Die Level-Designs sind ebenfalls sehr gut gelungen. Es war immer aufregend, zu einem neuen Level zu gelangen, um die frischen Umgebungen zu sehen. Besondere Höhepunkte für mich war ein Level, welches eine vollständige bio-mechanische H.R. Giger-style Alien-Hommage voller erschreckender Kreaturen beherbergte, aber auch die Bosse sind ein Highlight. Es ist großartig zu sehen, wie Designs aus verschiedenen Contra-Klassikern für diesen neuen visuellen Stil neu interpretiert wurden. Zum Soundtrack kann ich eigentlich gar nicht allzu viel sagen, denn der Fokus lag hier voll und ganz auf der Hektik des Gefechts und der ansehnlichen Bildschirminhalte.
Multiplayer ist in Contra-Spielen ein großer Anziehungspunkt und das gilt auch hier. Bis zu zwei Spieler können den Story-Modus des Spiels im Couch-Coop spielen, während der Arcade-Modus für bis zu vier Personen Platz bietet. Ähnlich wie auch bei Diablo ändert sich mit der Anzahl der Spieler auch die Gegnerdichte.
Bildquelle: konami.com