Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
Solomon Reed | Netrunnerin Songbird | Kurt Hensen |
Der isolierte Teil von Night City
Night City, die dystopische Metropole, die als Kulisse des Spiels dient, hat sich nie lebendiger und lebendiger angefühlt. Die Phantom Liberty-Erweiterung führt Dogtown ein, einen gesetzlosen Slum, der während des Krieges annektiert wurde und er Schattenseite der Stadt eine neue Dimension verleiht. Schon zu Beginn wird durch den eindrucksvollen Checkpoint mit Sicherheitsscannern klar, dass in Dog Town andere Gesetze herrschen, als noch in Night City. Hier hört alles auf einen Typen namens Hensen, der während der Kriege das Gebiet sichern sollte, dann aber von seiner eigenen Regierung im Stich gelassen wurde und sich fortan gegen sie stellte.
Aber Dog Town ist alles andere als eine sterile Kulisse, hier hat CD Project Red wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Die Straßen fühlen sich lebendig an, es gibt einiges zu tun und die Details sind erstaunlich. So müssen wie beispielsweise für El Capitan Autos aus Dog Town holen - wenn diese nicht schwer beachtet von der heimischen Armee wären. Oder wir stürmen für einen befreundeten Fixer in ein Haus voller Cyborgs, um einen Netrunner gefangen zu nehmen. Auch die Atmosphäre in Dog Town ist unglaublich dicht und angespannt, dadurch, dass an vielen Ecken Militärpatrouillen stehen und Objektschutz gewährleistet wird oder aber auf den Abwurf von Nachschubgütern gewartet wird. Die Facetten dieses DLCs sind erstaunlich vielseitig und wissen von Anfang bis Ende zu unterhalten.
Eine fesselnde Erzählung
Phantom Liberty webt eine mitreißende Geschichte von Spionage, Heimlichkeit und auch Action erzählt. Mitten drin, der britische Schauspieler Edris Elba, der im Spiel den Agenten Solomon Reed verkörpert. Dann gibt es noch die geheimnisvolle Netrunnerin Songbird, die euch den DLC überhaupt erst starten lässt und euch Hilfe bei eurem persönlichen Problem verspricht. Die Geschichte nimmt unerwartete Wendungen, bietet Momente der Spannung und Angst. Die Konsequenzen der Kampagne sind weitreichend und stehen in der Intensität in nichts nach.
Links Solomon Reed und rechts der Schauspieler Idris Elba - | Würden die Augmentationen fehlen, könnte man Reallife von Digital kaum unterscheiden |
Allein eine Stelle erinnert sehr stark an die Eröffnungssequenz von Metal Gear Solid - 'tactical espionage action' since 1998 - vielleicht eine Hommage an die Erfolgsreihe von Hideo Kojima? Und wie diese Stelle in Phantom Liberty eingefangen wird ist einfach erstklassig und zeigt, auf welchem Niveau sich der DLC befindet.
Dynamisches Gameplay und immersive Welt
Natürlich bietet der DLC auch auf der Straße Action pur - es werden nämlich nun auch Vehikel als Kampfobjekt herangezogen. So ist es nun möglich aus dem Fahrzeug heraus auf seine Gegner oder aber die Polizei zu feuern. Die Car-Fights verleihen dem Gameplay eine adrenalingeladene Note. Am Anfang fühlt sich dies noch sehr fummelig und ungewohnt an, sobald man aber in die Steuerung hineinwächst, wird es umso lustiger, wenn ein Gegner die Kontrolle verliert und geradewegs in den Gegenverkehr steuert.
Auch neu im DLC ist eine Überarbeitung der Cyberware UI. Hier haben wir nun mittels eines Indikators auf der Linken die Möglichkeit zu sehen, wieviel Cyberware wir überhaupt verbauen können und was unsere verbaute Cyberware für einen Verbrauch hat. Haben wir beispielsweise 120 Cyberware Punkte als Maximum und bauen nun 4 Teile á 30 ein, dann sind wir schon am Limit und können keine weiteren Teile verwenden. Diese Grenze kann natürlich mit Talenten in den neuen Talenbäumen erweitert werden, sodass noch weitere Teile verbaut werden können. Prinzipiell ist das System wirklich sehr gut und überlässt nun dem Spieler, welche unterschiedlichen Varianten an Cyberware er verbaut und so bekommen wir viele unterschiedliche Vs gebaut bzw. können uns auf Situationen entsprechend anders vorbereiten.
Bildquelle (Idris Elba RL): IGN.com, CDPR Press