Mario Kart World
Review
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Ursprünglich

Mario Kart World

Pubisher: Nintendo • Developer: Nintendo • Release: 05.06.2024
Es ist über zehn Jahre her, dass Mario Kart 8 das Genre der Fun-Racer dominiert hat - und das über gleich zwei Nintendo-Konsolen hinweg. Kein Wunder also, dass die Erwartungen an Mario Kart World nicht gerade niedrig sind. Kann Nintendo das bewährte Spielprinzip in eine neue Ära führen? Wir haben uns bereits stundenlang hinter das virtuelle Steuer geklemmt und liefern euch hier unsere ersten Eindrücke - ein finales Urteil folgt später!

🗺️ Mario Kart wird offen - wortwörtlich

Schon der Name verrät es: Mario Kart World bricht mit den gewohnten Serienkonventionen und schickt uns erstmals in eine frei befahrbare Open World. Diese gigantische Karte verbindet sämtliche Grand-Prix-Strecken, Knockout-Touren und Zwischenabschnitte zu einem fließenden Erlebnis. Zwischen den Rennen gibt es keine Menüs mehr - man startet direkt durch, als würde man nahtlos an das letzte Match anknüpfen. Dieses neue Setup erinnert stark an den „Eliminator"-Modus aus Burnout Paradise oder die offene Struktur von Forza Horizon, auch wenn Mario Kart World natürlich stets seinen kunterbunten Nintendo-Charme behält.

Und genau darin liegt eine der großen Stärken des Spiels: Trotz aller Neuerungen bleibt das klassische Fahrgefühl weitgehend erhalten. Wer mit der Reihe vertraut ist, wird sich sofort heimisch fühlen - der Einstieg gelingt spielend leicht, während unter der Oberfläche genug Technik steckt, um ambitionierte Spieler*innen zu fordern.

🔧 Bewährtes Handling trifft neue Tricks

Nintendo hat nicht zu viel an der Kernmechanik geschraubt - das typische „Mario Kart"-Gefühl ist sofort da. Neue Mechaniken wie Rail-Grinds und Wall-Jumps bringen jedoch ein neues Maß an Skill-Tiefe ins Spiel. Anfangs etwas fummelig, aber wer die Technik meistert, spart in engen Rennen wertvolle Sekunden.

Und dann ist da noch die Wasser-Transformation: Die Karts mutieren bei Kontakt mit Wasser automatisch zu stylischen Wasserfahrzeugen - ganz ohne Ladebildschirm. Ein Hauch von Wave Race weht durch die Strecken, die elegant zwischen Straße, Offroad und Ozean wechseln.

🌍 Große Welt, große Überraschungen

Die Open World selbst dient nicht nur als Knotenpunkt, sondern lädt auch zum Erkunden ein. Zwar wirkt die Karte im Vergleich zu Genregrößen wie Forza oder The Crew stellenweise etwas leer, doch es gibt genügend zu tun: Mini-Missionen via P-Schalter, versteckte ?-Blöcke und überraschende Begegnungen mit durchdrehenden Chargin' Chucks sorgen für kurzweilige Ablenkung. Schade nur, dass man bislang keine Möglichkeit hat, gemeinsam mit Freund*innen durch die offene Welt zu cruisen - das wäre echtes Koop-Gold gewesen.

Auch das Trackingsystem für gesammelte Objekte lässt zu wünschen übrig. Und sobald man alles eingesammelt hat, fehlt es ein wenig an Anreizen, die Welt weiter zu erkunden. Trotzdem bleibt sie ein ideales Übungsgelände für neue Moves und Routen - ein echtes Plus für den Online-Wettbewerb.

Neben den bekannten Charakteren bringt World eine ganze Herde an neuen tierischen Fahrern mit: Die entzückende Fledermaus, der flippige Flamingo mit Giraffenhals - und natürlich Kuh, das neue Maskottchen der Community. Während die Tierchen schnell Herzen gewinnen, enttäuscht das freischaltbare Outfit-System ein wenig: Zwar gibt es Varianten wie Marios „Touring"-Look, doch viele Skins sind mehrfach verwendbar und bieten kaum Individualität. Selbst Donkey Kong bekommt gerade mal ein Extrakostüm - das ist angesichts seines nahenden Solo-Abenteuers ziemlich mager.

💥 Chaos mit 24 Spielern: Knockout Tour & Co.

Ein echtes Highlight ist die neue Knockout Tour, die sich wie eine Mario-Kart-Version eines Battle Royale spielt - oder präziser: wie der Eliminator-Modus aus Burnout. Wer an Checkpoints hinten liegt, fliegt raus. Der permanente Druck erzeugt ein herrlich chaotisches Spektakel, in dem selbst erfahrene Fahrer*innen von einem Moment auf den nächsten rausgekegelt werden können. Frust und Euphorie liegen hier so nah beieinander wie selten.

Bildergalerie

Wer's etwas klassischer mag, kann auf den Battle Mode zurückgreifen - mit „Ballon-Battle" und „Münzjagd" sind bekannte Varianten vertreten, die dank Punktesystem bis zum Schluss spannend bleiben. Vor allem im Ballon-Modus kann ein einziger Treffer das Blatt in letzter Sekunde wenden.

🎮 Technik & Gimmicks

Technisch liefert Mario Kart World ab: Offline-Rennen laufen in butterweichen 60 FPS, online wird die Framerate zwar halbiert, bleibt aber stabil. Die Präsentation ist farbenfroh, charmant und stilistisch nah am Super Mario Bros.-Film orientiert - inklusive großflächiger Biome, die nahtlos ineinander übergehen. Auch nett: Dank Kamera-Integration kann man sein Gesicht als Avatar über dem Kart einblenden und so den ultimativen „Trash Talk"-Moment zelebrieren - falls man sich beim Posen nicht selbst ablenkt.

Die Online-Lobbies unterstützen jetzt bis zu 24 Spieler gleichzeitig. Das sorgt für doppeltes Chaos, stellt aber auch das Balancing auf die Probe. Manche Items - etwa der Bumerang - wirken momentan noch zu mächtig und könnten in künftigen Patches etwas entschärft werden.

Erstmals kann man sich im Spiel per GameChat austauschen - samt Kamera, die das eigene Gesicht als Mini-Fenster auf dem Kart zeigt. Es ist ebenso absurd wie unterhaltsam, besonders wenn man mit herausgestreckter Zunge virtuelle Rivalen verhöhnt. Eine nette Dreingabe, die den Multiplayer noch persönlicher macht.

Mario Kart World

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
85%
Gameplay
90%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
85%

Fazit

Auch wenn Mario Kart World noch nicht wie eine komplette Revolution wirkt, bringt es frischen Wind ins Franchise - vor allem durch seine Open-World-Struktur, die neuen Mechaniken und die riesigen Multiplayer-Lobbys. Es fühlt sich mehr wie ein mutiger Zwischenschritt an als wie ein völliger Umbruch - aber ein verdammt unterhaltsamer.
85%
Nintendo Switch 2
Zum Angebot *
Pro
+
Endlich eine Open World - nahtloses Erkunden & Rennen
+
Neuer Knockout-Modus ist chaotisch, spannend & einzigartig
+
Großes Fahrerfeld: bis zu 24 Spieler online!
+
Viele neue Mechaniken (Walljumps, Rail-Grinds)
+
Technisch beeindruckend stabil im Solo-Modus
+
Charaktervielfalt inklusive skurriler Neuzugänge
+
GameChat- und Kamera-Support sorgt für neue Dynamik
+
Liebevolle Integration klassischer und neuer Strecke
Contra
-
Online-FPS halbiert sich deutlich sichtbar
-
Freeroam nur solo - kein Koop außerhalb von Rennen
-
Wenig wirklich neue Kostüme, manche Charaktere vernachlässigt
-
Balancing-Probleme bei Items wie dem Boomerang
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