Paper Mario: Die Legende vom Äonentor

Story und Charaktere

Die Geschichte beginnt mit einer klassischen Mario-Prämisse: Prinzessin Peach wird entführt, und Mario macht sich auf die Suche nach einem Schatz, der hinter der geheimnisvollen Tausendjährigen Tür verborgen liegt. Doch Paper Mario wäre nicht Paper Mario, wenn es bei dieser Standardstory bliebe. Die Handlung ist voller unerwarteter Wendungen und sprüht vor Witz und Ironie. Die Dialoge sind scharfsinnig, und der Humor hebt sich angenehm von anderen Nintendo-Titeln ab, da er oft selbstreflexiv und subversiv ist.

Besonders charmant ist, dass nicht nur Mario im Mittelpunkt steht, sondern auch seine Begleiter und sogar Antagonisten wie Bowser und Peach eigene, liebevoll ausgestaltete Nebenrollen einnehmen. Diese Figuren lockern die Geschichte immer wieder auf und sorgen für zahlreiche humorvolle Momente.

Gameplay und Kämpfe

Das Gameplay von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist eine gelungene Mischung aus Erkundung und rundenbasierten Kämpfen. Mario kann sich dank seines Papierkörpers in verschiedene Formen falten, um Rätsel zu lösen oder neue Gebiete zu erreichen. Zum Beispiel verwandelt er sich in ein Papierflugzeug, um über Abgründe zu gleiten, oder in ein Papierboot, um Gewässer zu überqueren. Diese Mechaniken bringen eine erfrischende Dynamik ins Spiel, die das Erkunden der Welt spannend macht.

Die Kämpfe sind rundenbasiert, aber alles andere als eintönig. Sie verlangen von den Spielern nicht nur strategisches Denken, sondern auch geschickte Eingaben, um Angriffe zu maximieren oder Verteidigungen zu perfektionieren. Mario kann dabei stets von einem seiner Begleiter unterstützt werden, die alle über einzigartige Fähigkeiten verfügen. Diese Kombination aus Timing und Taktik hält die Kämpfe frisch und spannend.

Ein weiteres Highlight des Kampfsystems ist das Bühnenformat: Die Kämpfe finden vor einem Publikum statt, das auf Marios Leistung reagiert. Je besser Mario und seine Begleiter abschneiden, desto mehr Zuschauer strömen herbei, was ihre Spezialfähigkeiten stärkt. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht alle Zuschauer meinen es gut – manche werfen Gegenstände auf die Bühne, die Mario schaden können, während andere ihn unterstützen.

Grafik und Sound

Optisch hat sich das Spiel im Vergleich zum Original deutlich verbessert. Die Welt wirkt farbenfroher und detailreicher, mit lebendigerer Umgebung und dynamischem Licht. Einige Umgebungen, die im Original recht einfach wirkten, haben nun deutlich mehr Tiefe und Atmosphäre.

Auch der Soundtrack wurde überarbeitet. Es gibt jetzt mehr musikalische Abwechslung, was besonders in den verschiedenen Gebieten und Bosskämpfen auffällt. Die Charaktere haben zudem kleine Sprachmurmeln, ähnlich wie in Banjo-Kazooie, was den Charme des Spiels unterstreicht und jeder Figur eine individuelle Note verleiht.

Verbesserungen und Kritikpunkte

Eine der sinnvollsten Verbesserungen im Remake ist die Möglichkeit, Begleiter schneller und flüssiger zu wechseln. Dies erleichtert den Spielfluss enorm, da das mühselige Navigieren durch Menüs entfällt. Ebenso gibt es nun eine Schnellreise-Funktion, die das manchmal lästige Backtracking in späteren Spielphasen erleichtert. Dennoch bleibt das Zurückverfolgen von Schritten, vor allem gegen Ende des Spiels, ein kleiner Wermutstropfen.

Weniger gut gelungen ist das Troubles-System, bei dem es sich um optionale Nebenquests handelt. Diese bestehen größtenteils aus simplen Botengängen, die wenig Herausforderung bieten. Es ist zudem frustrierend, dass man immer nur eine dieser Aufgaben gleichzeitig annehmen kann. Hier hätte das Remake mit einer Modernisierung des Quest-Systems punkten können.

Bildquelle: Nintendo.de Videoquelle: YT - ElAnalistaDeBits