Scars Above
Review

Scars Above

Pubisher: Plaion • Developer: Prime Matter / Mad Head Games • Release: 28.02.2021
Schaut man sich auf dem Spielemarkt für Motorsport-Spiele um, so schießen einem direkt Polyphony Digital oder Turn 10 in den Sinn. Beide kümmern sich um beliebte Rennspiel-Serien wie Gran Turismo (PS) bzw. Forza Motorsport (XBox) haben aber beide den Nachteil, dass sie sich nur auf 4-Räder fokussieren. Hier hat sich bisher Milestone S.r.l. um diese Nische gekümmert und veröffentlicht nun mittlerweile Teil 5 ihrer Ride Serie. Wie wir den Exkurs in die Zweiradwelt fanden, erzählen wir euch in diesem Review.

Die Dinge laufen nicht wie geplant und der Metaeder schleppt das Team durch den Weltraum auf einen mysteriösen extrasolaren Planeten. Der Spieler übernimmt die Kontrolle von Dr. Kate Ward – einem SCAR-Mitglied – die benommen und allein in einer fremden, feindseligen Umgebung aufwacht. Unsere Aufgabe ist es, unser verschollenes Team zu finden, sich in der fremdartigen Welt zurecht zu finden und den Geheimnissen des Metaeder auf den Grund zu gehen. Als ich Hand an Scars Above anlegen durfte, Vielen Dank an PLAION, dachte ich erst, ich sei gerade in Returnal für die Playstation 5 unterwegs. So in etwa kann man das Spiel auch beschreiben. Aber es gibt auch Elemente, die es so in Returnal nicht gibt, die eben Scars Above zu einem netten Erlebins machen.

Da wären zum einen unterschiedliche Biome in denen wir uns über die Story hinweg bewegen und die wir auch im späteren Verlauf des Spiels backtracken müssen. Dann gibt es aber auch ein RPG System in welchem der Spieler seinen Charakter progressen lassen kann. Das Progression System orientiert sich ein wenig an der Mass Effect Reihe. Der größte Unterschied zu Returnal jedoch ist, dass ihr zwar am letzten Savespot wieder zum Leben erweckt werdet, aber sich die Welt nicht prozedual neu erstellt - sie ist und bleibt statisch. Bei einem der Gebiete müssen wir über schneebedeckte Hügel und durch Eishöhlen reisen. Hier bekommen wir es unter anderem mit Hypertonie zu tun, die wir nur auflösen können, wenn wir eine am Wegesrand blühende Pflanze entzünden, die uns wärmt. Insgesamt muss man schon sagen, dass jedes Gebiet für sich eine Augenweide ist uns mit allerlei Detais aufwartet. Was uns am Besten gefallen hat waren die Strukturen der fremden Zivilisation, die wohl zuvor den Planeten zu forschungszwecken bevölkert hat.

Da es sich um einen völlig fremden Planeten handelt, bekommen wir es natürlich auch mit einer neuartigen Flora und Fauna zu tun. Wenn wir von neuartigen Wesen das jeweils erste seiner Art oder Storyelemente in Form von Dokumenten und Schemata scannen, erhalten wir Wissenspunkte. Ähnlich wie dem Erkunden der Welt oder auch das Einsammeln von Items und Würfeln. Die Würfel können beim Erkunden der Welt aufgesammelt werden und sind oftmals nicht offensichtlich platziert. Diese Wissenspunkte wiederum dienen dem Aufstieg, welcher mit Fähigkeitenpunkten belohnt wird. Der Talentbaum ist sehr grob gehalten und dem spieler werden aktive und passive Talente zur Seite gestellt. Die Talente wiederum unterteilen sich in Stufe 1 - 4 Talente, während man für die jeweilige Stufe auch die Anzahl an Talentpunkten benötigt. Um eine Talentstufe aufzusteigen, benötigt man ebenfalls eine feste Anzahl an bereits ausgegebenen Talenten der Vorstufe.

Viele der Monster, denen wir während unseres Abenteuers begegnen, sind uns feindlich gesinnt. Wir sind aber nicht ganz mittellos und können uns im gesamten Abenteuer vier Hauptwaffen, samt Upgrades und einigen Nebenwaffen, zu Nutze machen. Die Nebenwaffen sind alternative Versionen der Haupwaffen mit zum Beispiel anderer Schussfrequenz. Upgrades sind in der Welt verstreut und werden mittels portablem 3D Drucker direkt an den Waffen installiert. Für jede Spezies benötigen wir logischerweise eine andere Herangehensweise, um ihnen den Garaus zu machen. Manche verstecken ihre Schwachstelle auf dem Rücken, während andere diese am Bauch haben und mit ihren Armen verdecken. Hier ist Timing gefragt. Je weiter wir in der Kampagne progressen, werden uns auch einige zusätzliche Gimmicks an die Hand gegeben, die die Kämpfe dann auch leichter werden lassen. Ein Gimmick zB ist eine Napalm Granate, die Monster in einen entzündlichen Neben hüllt, welcher dann mit unserer Waffe entzündet wird. Ein anderes ist ein Stasisfeld, welches Monster so stark verlangsamt, dass wir Zeit haben auf die Schwachstellen zu zielen. Einige der Kämpfe erfordern zudem mit der Welt zu interagieren, um einen Vorteil zu bekommen. So ist es in einem Bossfight zum Beispiel so designed, dass wir die Gebeine in einem Eissee einbrechen lassen müssen, um dann an die Schwachstelle zu kommen. Aber auch andere Ideen haben sich die Macher hier einfallen lassen. Gerade der erste Boss kann schon fies sein und ich benötigte hierfür einen zweiten Anlauf.

So gut sich das Spiel aber auch in vielen Bereichen schlägt, muss es auch mit einigen Schwächen leben. Einige Schwächen ließen sich mit einem zusätzlichen Patch beheben während andere Schwächen in der Lokalisation bzw. deren Umsetzung zu finden sind und wahrscheinlich nicht so einfach zu beseitigen sind. Das erste Problem, was ich mit dem Spiel habe ist, dass irgendwann während ich durch das Spiel vorangeschritten bin die Erfolge bzw. der Gamerscore nicht mehr freigeschaltet wurde. Mit diesem Problem haben auch andere Spieler zu kämpfen. Das wäre ja eigentlich kein Problem, würde dies mit einem Patch behoben werden, hätten die Entwickler an ein New Game Plus oder eine Kapitewahl gedacht. Das ist aber leider fehlanzeige und denmach darf man nach dem Abschluss des Spiels ein komplett neues Spiel starten. Sämtlicher Progress, den man in der ca. 10-12 stündigen Kampagne erspielt hat, ist einfach dahin.

Das andere was mich massiv gestört hat, zumindest wenn man die deutsche Sprachausgabe eingestellt hatte war, dass die Dialoge teilweise stocksteif wirkten und teilweise auch ein wenig gekünstelt oder abgehackt. So ist es teilweise schon Schade, wenn man bildlich eine dramatische Szene erfasst aber durch die schlechten Dialoge diese Dramatik einfach den Bach runter segelt. Das kommt aber gefühlt nur vor, wenn wir in Cutscenes mit den SCARS Mitgliedern stecken. Sind wir in der freien Wildbahn unterwegs, so kommt dieses Problem nicht so häufig vor bzw. wird nicht wirklich wahrgenommen.

Scars Above

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
85%
Gameplay
88%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
85%

Fazit

Insgesamt fand ich die Mischung aus einem Returnal und einem Mass Effect sehr erfrischend. Es hat Spaß gemacht im Spiel zu progressen und das Schicksal des Teams und des Planeten herauszufinden. Störend sind lediglich, dass keinerlei Erfolge gegen Ende freigeschaltet wurden, das Spiel über kein New Game Plus verfügt und man bei einem abgeschlossenen Spiel keine Kapitel wählen kann, um gegebenenfalls Collectables nachzuholen. Ansonsten ist dieses Spiel sehr solide und es hat zu jeder Zeit Spaß gemacht durch die Welt zu schreiten und die Antwort auf die Fragen zu erhalten. Was mich nach wie vor fasziniert ist, dass Scars Above es geschafft hat mich von Anfang bis Ende an der Konsole zu halten. Das haben nicht mal Titel wie Atomic Heart oder Wo Long bisher geschafft. Bei genannten Titeln brauchte ich nach einer Spielphase erst einmal eine Pause, um wieder zu Atem zu kommen.
Pro
+
Mischung aus Returnal und Mass Effect
+
Storyline
+
Progress im Spiel
+
Waffen und deren Upgrades
+
Fähigkeitenupgrades
Contra
-
Bug mit den Erfolgen
-
Einige Stellen richtige Zeitfresser
-
Synchonisation nicht gelungen
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