South Park: Snow Day
Mit einer Kombination aus Action-Adventure und einigen sehr leichten "Roguelite"-Elementen ist South Park: Snow Day eine Abkehr von den vorherigen Teilen und katapultiert das Spiel ins 3D. Zudem entfernt man sich vom rundenbasierten Gameplay von "The Stick of Truth" und "The Fractured but Whole". Laut Cartman wurdest der Spieler (als der Neue) jedes Mal zu mächtig, wenn ein Abenteuer beendet wurde und so mussten die Regeln geändert und von vorne anfangen werden. Der neue Titel legt zudem einen neuen Schwerpunkt auf Koop-Gameplay, damit können der Spieler und drei andere 'Neue' die Horden feindlicher Kindergärtner bekämpfen - wenn Freunde nicht mitspielen können, übernehmen verbündete Bots ihren Platz. Dieser Koop-Aspekt hat sowohl positive als auch negative Ergebnisse. Deine Freunde können problemlos in Sitzungen einsteigen, um ein starkes Team zu bilden, jeder mit seinem eigenen Layout und seinen eigenen Kräften, aber das Negative ist, dass die Bots oft unzuverlässig sind und zu vielen fehlgeschlagenen Missionen führen können, abhängig von der Schwierigkeit.
Das Kampfsystem von South Park: Snow Day ist ziemlich unkompliziert. Deine Ausrüstung kann vor einer Mission angepasst werden und besteht aus einer Nahkampfwaffe und einem Fernangriff sowie zwei unterstützenden Kräften, die du strategisch einsetzen kannst. Diese unterstützenden Kräfte sind endlos, werden aber von einem 'Sauer' -Meter gespeist, das beim Kampf gegen Feinde wächst, und reichen von taktischen Schilden und Schneeballkanonen bis hin zu Jetfürzen und Bulldozerfürzen, jeweils mit ihren eigenen Sekundäreffekten. Ein Kartensystem bildet die Grundlage für die Aufrüstung all der Waffen und Kräfte - du triffst während einer Mission regelmäßig auf Jimmy, der dir Modifikationskarten anbietet, die von gewöhnlich bis ultralegendär reichen und deinen Waffen Bonus-Schaden oder Modifikatoren hinzufügen können.
Sowohl du als auch dein feindlicher Kommandant wählen vor Beginn jedes Kapitels "Bullshit"-Karten aus, die als Stärken und Schwächen fungieren und aktiviert werden können, um das Blatt im Krieg zu wenden. Spieler-Bullshit umfasst Dinge wie das Beschreien zusätzlicher Krieger für kurze Zeit oder das Verwenden von Laseraugen, um sich durch gegnerische Streitkräfte zu schießen, während feindlicher Bullshit ihre Kräfte in Vampire verwandelt oder deine Waffen dazu zwingt, null Schaden zu verursachen. Diese können ein Segen und ein Fluch sein; Sie zwingen den Spieler, sich nicht auf eine einzige Angriffsmethode zu verlassen oder eine andere Strategie zu wählen, wenn man gegen Feinde kämpft. Feinde haben auch Zugang zu Aufrüstkarten ähnlich wie die des Spielers, die sich jedoch auf dich selbst anstatt auf ihre Kräfte auswirken, sodass es immer am besten ist, vor Beginn eines Kapitels einen ausgewogenen Satz Karten auszuwählen.
Die roguelite Elemente des Spiels manifestieren sich auf verschiedene Weise. Ein knappes Gut in South Park während dieses verrückten Schneesturms ist Toilettenpapier, die wichtigste Währung, wenn es um Aufrüstungen geht. Man findet es bei der Bekämpfung von Feinden sowie in Mülleimern, Taschen, also praktisch allem Zerstörbaren. Je mehr Toilettenpapier man sammelst, desto besser stehen die Chancen, die Modifikationskarten zu verbessern. Während Toilettenpapier verloren geht, wenn man scheitert, ist Dunkle Materie persistenter und kann verwendet werden, um Vorteile freizuschalten, die deinen Charakter stärken oder Dinge wie die Gesundheitsleiste oder das "Sauer"-Meter erhöhen. Dunkle Materie kann zurückgegeben und in andere Vorteile umgewandelt werden, sodass jede Freischaltung nicht dauerhaft ist, aber bei jedem Durchlauf bei dir bleibt.
Man merkt deutlich, dass South Park: Snow Day einen Fokus auf den Koop-Part legt, denn die Verbündeten-Bots unterstützen oder beleben einen nicht immer zur eigenen Zufriedenheit. Dies fühlt sich definitiv wie ein Spiel an, das mit einer Gruppe von Freunden genossen wird. Mit KI-Verbündeten ist es auch schwieriger zu erkennen, wer welche Unterstützungsoptionen hat, da es keine Optionen gibt, die Bots anzupassen, sie springen einfach direkt in den Kampf. Wenn du nach einer guten Solo-Erfahrung suchst, wirst du sie hier nicht ganz bekommen.
Durch die bedingte Einsatzbereitschaft der KI-Begleiter wirkt das Spiel stellenweise sehr unausgeglichen. Gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden kämpft man öfter um das nackte Überleben als das man durch Gegnerhorden maschiert. Gerde die Fernangriffe der Feinde stellen somit eines der größten Probleme dar, denn sie sind schwer zu erreichen, da sie oftmals auch die Position wechseln und machen ordentlich Schaden am Spieler. Es ist verständlich, dass das Spiel gegen Ende schwieriger wird, aber der Anstieg der Schwierigkeit fühlt sich nie natürlich an. Aufgrund seines roguelike Charakters führt ein Scheitern eines jeden Abschnitts direkt zurück zum Anfang des Kapitels, was extrem frustrierend sein kann, wenn man bereits zur Hälfte durch war.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Interaktion zwischen dem Spieler und seiner Seite sowie dem gegnerischen "General", und während des Spiels wird man auf tonnenweise bekannte South Park-Charaktere stoßen. Man rettet beispielsweise Randy Marsh aus einer gefrorenen Höhle. Und wem das alles noch nicht genug ist, dem gibt man Gelegenheit, sich mit kosmetischer Ausrüstung auszustatten, die tonnenweise Referenzen aus der Serie bietet. Das Spiel fühlt sich einfach wie eine große, spielbare South Park-Episode an, was ein riesiges Plus und ein guter Grund für Superfans ist.