Star Trucker
Als Spieler übernimmt man die Rolle von Lucky-J, einem intergalaktischen Trucker, der quer durch die Galaxie Fracht transportiert, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei muss man nicht nur pünktlich liefern, sondern auch seinen Raumschiff-LKW instand halten und sich den Herausforderungen des Weltraums stellen. Das Spiel, das ab Tag eins im Game Pass für Konsole, PC und Cloud verfügbar ist, bietet eine spannende Erfahrung für alle, die von einem Leben als Weltraum-Trucker träumen.
Das Gameplay von Star Trucker ist eine gelungene Kombination aus intergalaktischen Liefermissionen und detailgetreuer Raumschiffverwaltung. Dein Raumschiff – ein Weltraum-Lkw – erfordert ständige Wartung, was das Spiel besonders anspruchsvoll macht. Batterien müssen ausgetauscht, Filter gereinigt und CPUs gewartet werden. Wenn du mit Hindernissen kollidierst, musst du in den Weltraum hinaus und Schäden an deinem Schiff beheben, was zusätzliche Spannung bringt. Doch das Spiel ist nicht nur fordernd: Es bietet mehrere Schwierigkeitsgrade, die es dir ermöglichen, dein Spielerlebnis individuell anzupassen. Von entspannten Fahrten bis hin zu kniffligen Wartungsaufgaben ist alles möglich. Besonders der „Custom“-Modus erlaubt es, das Balancing nach den eigenen Vorlieben zu gestalten, was eine sehr flexible Spielerfahrung bietet. Sobald ihr euch an der Jobbörse die ersten Aufträge an Land gezogen habt und diese auch meistert, dürft ihr nach Erreichen bestimmter XP-Grenzen Talentpunkte verteilen. Diese Talente schalten weitere Jobs an der Börse frei, reduzieren den Verbrauch, steigern den Erfahrungs- und Geldoutput usw. Interessant ist außerdem, dass ihr bei den Jobs auch mit Boni für Schnelligkeit und Unversehrtheit belohnt werdet – "Fast and Safe" ist hier das Motto!
Wenn man die Steuerung des Spiels einmal gemeistert hat, kann man sie schon als eher positiv bezeichnen. Die verschiedenen Systeme – von den Schubdüsen bis zum Andockmechanismus – funktionieren reibungslos und bieten eine präzise Kontrolle, die gerade in schwierigen Situationen wichtig ist. Das Andocken wird durch eine Rückfahrkamera unterstützt, was das Einparken deines Raumschiffs erleichtert und dem Ganzen eine zusätzliche Realitätsnähe verleiht. Das Gefühl, durch das All zu fliegen und dabei den Weltraum-Lkw zu managen, ist immersiv und macht den Reiz des Spiels aus. Schon im Tutorial-Level wird klar, dass wir hier einen dicken Bullen vor uns haben, der erst einmal gezähmt werden muss. Solltet ihr hier schon auf massive Probleme stoßen und die Steuerung nicht verinnerlichen können, werdet ihr schnell euer Frustlevel erreichen. Auch die Fahrt mit Fracht muss gemeistert werden, denn die unterschiedlichen Güteranhänger verfügen über keinerlei Düsen, was das Manövrieren noch anspruchsvoller macht.
Grafisch überzeugt Star Trucker ebenfalls. Die verschiedenen Planeten, Sterne und Nebel, an denen du vorbeifliegst, sind wunderschön gestaltet und laden zum Staunen ein. Sowohl auf der Konsole als auch auf dem PC läuft das Spiel stabil und flüssig, auch wenn HDR auf der Konsole noch fehlt. Das visuelle Erlebnis wird durch die detaillierte Gestaltung der Weltraumumgebung verstärkt, was die Atmosphäre des Spiels deutlich hebt. Jeder Standort unterliegt dabei einem eigenen Biom oder Thema und, sind wir mal ehrlich, die Vision, die uns Monster and Monster von der Galaxie vermitteln möchte, ist wirklich wunderschön porträtiert. Wir waren von jedem Standort, den wir angeflogen haben, gleichermaßen beeindruckt. Auch die "Autobahnen", die sich durch die "Landstriche" ziehen, tragen ihren Teil zur Immersion bei.
Leider hat das Spiel auch einige Schwächen. Die Erzählweise und das Voice Acting hinterlassen einen gemischten Eindruck. Die Dialoge sind stark von einem südamerikanischen Trucker-Stil geprägt, was nicht jedem gefallen wird. Auch ist das komplette Spiel mit einer englischen Lokalisation ausgestattet, was es für deutsche Spieler problematisch gestalten könnte, die Anweisungen oder die Sprüche der Radiokommentatoren nachzuvollziehen. Natürlich gibt es für diesen Fall Untertitel, aber auch hier reißt das Lesen der Texte einen aus der Immersion heraus. Apropos "Lesen". Richtig genial hingegen finden wir die Idee, ein Guidebook im Handschuhfach des LKWs zu verstauen, sodass hier immer noch mal die Funktionen nachgelesen werden können. Obwohl die Gespräche im späteren Spielverlauf weniger werden, bleibt der Eindruck bestehen, dass die Erzählweise etwas altbacken und klischeehaft ist.
Ein weiteres Manko ist der Soundtrack. Während die Ingame-Radiofunktion an sich eine nette Idee ist, besteht die Musikauswahl hauptsächlich aus Country-Musik, was nicht unbedingt jedem Spieler zusagen dürfte. Wer kein Fan dieses Genres ist, wird den Sound vermutlich schnell deaktivieren. Hier wäre eine größere Auswahl an Musikstilen wünschenswert gewesen. Zusätzlich kann das komplexe Systemmanagement des Raumschiffs für einige Spieler überfordernd wirken. Gerade zu Beginn des Spiels wird man mit vielen unterschiedlichen Systemen konfrontiert, die ständig überwacht und gewartet werden müssen. Auch wenn diese Mechaniken das Spiel realistischer und anspruchsvoller machen, könnten weniger erfahrene Spieler Schwierigkeiten haben, den Überblick zu behalten.
