The Inquisitor
Jacek Piekara erschuf ein Universum, in dem Jesus nicht am Kreuz starb, sondern von ihm abstieg und an der Spitze seiner Anhänger "die Hälfte von Jerusalem auslöschte", um sich zum alleinigen Herrscher eines neuen Reiches zu machen. Jesus sühnt nach Rache und versucht die letzten Ungläubigen aus der Welt zu löschen. Helden sprechen über die "Sünde der Barmherzigkeit" und die Gnadenlosen Mütter Gottes, während Bilder von Jesus mit blutigem Schwert an den Wänden hängen. Pierkara hatte ein düsteres Fantasy Zeitalter im europäischen Umland geschaffen und wir dürfen als Mordimer Madderdin die Frefler dieser Welt Einhalt gebieten. Die Handlung findet in der fiktiven europäischen Stadt Koenigstein statt.
Wie man schon den ersten Trailern und auch der Demo des Spiels entnehmen konnte, handelt es sich bei The Inquisitor nicht gerade um ein Augenschmaus par excellence. Die Animationen und auch die Charaktere sehen aus, als sei das Projekt schon zu Zeiten der Playstation 3 angefangen und seither in Entwicklung gewesen. Auch die Welt wirkt stellenweise sehr trostlos. Was aber der Entwickler hier schafft, ist die düstere Atmosphäre des 12. Jahrhunders einzufangen und dies in der Architektur der Welt und auch den Dialogen von Charakteren wiederzuspiegeln. Bisher konnte mich lediglich ein Spiel wie Gothic 2 so sehr an den Bildschirm fesseln, um mehr und mehr zu entdecken und in der Lore voran zu kommen.
Und genau das ist auch der Knackpunkt. The Inquisitor will mit einer spannenden Atmosphäre, Authenzität und einem Charaktergeflecht punkten und das klappt in meinen Augen sehr gut. An die Hand bekommt unser lieber Mordimer Madderdin ein Notizbuch, in welchem er Informationen aller Art bekommt und die einen, bei der Jagt auf unser eigentliches Ziel, immer wieder eine Hilfestellung sein können. Es gibt eine ganze Reihe von QTEs (Quick Time Events) im Kampf und in Abschnitten, in denen man jemandem nachstellst oder vor jemandem wegläuft und dabei Trümmern und Hindernissen ausweichst. Und es gibt "ruhige Events" in welchen wir Detektivarbeit leisten sollen / müssen oder aber den unzähligen Gesprächen der Menschen lauschen, um neue Informationen zu erhalten.
Wenn der Inquisitor in ein tiefes Gebet übergeht, betritt er den Ort "Die Unwelt". Dies ist eine seltsame albtraumhafte und mystische Dimension, in der man einige Hinweise in Form von Gegenständen sammeln muss. Hier bekommt man es unter anderem mit einer Kreatur namens "Das Dunkel" zu tun; ein riesiges Wesen, das am Himmel schwebt und nach euch sucht. Ihr müsst euch mittels der Umgebung den Blicken dieses Wesens entziehen und euch so durch die Landschaften schleichen.