
Legend of Zelda: Breath of the Wild - Nintendo Switch 2 Edition
Die Freiheit bleibt, doch alles läuft geschmeidiger
Wer Breath of the Wild bereits gespielt hat, wird sich sofort wieder zurechtfinden. Die riesige offene Welt steht einem fast ohne Einschränkungen offen - und dieser Freiheitsgrad fühlt sich auch 2025 noch frisch an. Doch es sind die kleinen Details, die den Unterschied machen: Die überarbeitete Steuerung wirkt flüssiger, besonders beim Einsatz der Sheikah-Modul-Fähigkeiten wie Bomben oder Magnetismus. Wo früher ein Bildschirmfilter den Spielfluss bremste, läuft jetzt alles butterweich.
Ein persönliches Highlight: Der Korok-Wald, einst ein Paradebeispiel für Ruckler auf der ersten Switch, läuft nun stabil mit 60 FPS - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es ist dieses neue Gefühl von technischer Zuverlässigkeit, das mir den Mut gab, mich direkt auf Ganon zuzubewegen, ohne vorher zig Nebenquests abzugrasen. (Spoiler: Ich bin natürlich trotzdem wieder bei einer Horde Moblins vom Pferd gefallen.)
Alt trifft neu - stilisierte Schönheit in HDR
Optisch bleibt sich das Spiel treu. Die Cel-Shading-Optik mit ihren pastelligen Farben wurde lediglich verfeinert - höhere Auflösung, verbesserte Licht- und Schatteneffekte und endlich: HDR. Letzteres lässt die Welt teils brillanter erscheinen, manchmal aber auch leicht ausgewaschen wirken. Ich hab's nach ein paar Stunden wieder deaktiviert - Geschmackssache.
Ein spürbarer Fortschritt zeigt sich bei der modernisierten Steuerung. Das Waffen- und Item-Wechseln geht nun deutlich flüssiger von der Hand, was hektische Gefechte entschärft und den Spielfluss verbessert. Auch das Klettern und Paragliden reagiert nun präziser - kleine, aber wirkungsvolle Anpassungen, die das Spielgefühl runder machen. Besonders auf dem neuen Pro Controller der Switch 2 fühlt sich Link direkter und kontrollierter an, was sich vor allem in Bosskämpfen und bei präzisen Manövern positiv bemerkbar macht.
Ein direkter Vergleich mit „Tears of the Kingdom" zeigt: Die Switch 2 Edition holt aus der alten Engine noch einmal alles heraus. Texturen wirken klarer, Animationen geschmeidiger, und selbst bei schnellen Wetterwechseln bleibt die Bildrate stabil.
Zelda Notes, Amiibo, Achievements - und ein Hauch von Moderne
Neu ist die Integration der „Zelda Notes"-App, eine Companion-App für Smartphones, mit der man Audio-Logs anhören, Wegpunkte verwalten oder sogar Bonusfähigkeiten für Link freischalten kann. Ich war zuerst skeptisch - doch als mir ein verstecktes Log in der Nähe des Gerudo-Turms einen alternativen Weg zu einem Schrein verriet, war ich überzeugt. Es ist kein Must-have, aber ein cleveres Extra.
Auch Amiibo-Support ist wieder an Bord - mit täglichem Loot, seltenen Waffen und Outfits, die man nur hier bekommt. Schade nur: Die beiden DLCs „Die legendären Prüfungen" und „Die Ballade der Recken" sind nicht enthalten. Bei einem Spiel, das schon millionenfach verkauft wurde, wirkt das etwas knauserig.
Was nicht (mehr) ganz glänzt
Trotz des Neu-Releases für die leistungsstärkere Nintendo Switch 2 enthält diese Edition nicht die beiden kostenpflichtigen Erweiterungen (The Master Trials & The Champions' Ballad), obwohl das Spiel bereits 2017 erschienen ist.
Ein vollständiges „Definitive Edition"-Paket hätte dem Remaster besser zu Gesicht gestanden - gerade weil viele andere Publisher bei Re-Releases mittlerweile alle Inhalte bündeln.
Der berühmt-berüchtigte Waffenverschleiß ist weiterhin integraler Bestandteil. Auch wenn Nintendo dies als Teil des Survival-Erlebnisses versteht, bleibt es ein Reizthema. Ich persönlich empfinde es als frustrierend, wenn liebgewonnene Waffen nach wenigen Kämpfen zerbrechen. Hier hätte man vielleicht einen zusätzlichen Modus ins Spiel bringen können, wodurch auch die Switch 1 Version und deren Spielerschaft profitiert hätte.
Die neu eingeführte Zelda Notes App bietet nette Zusatzfunktionen, ist aber nicht im Spiel selbst integriert. Man könnte es durchaus als störend empfinden, während des Spielens auf ein Smartphone zurückgreifen zu müssen - und als unpraktischen Bruch der Immersion.
