
Two Point Museum: Zooseum
Zwischen Begeisterung und „Ist das nicht ein bisschen eng hier?"
Der DLC bringt 45 neue Tiere, die in Terrarien oder größeren Habitaten gehalten werden können. Die Terrarien funktionieren dabei angenehm unkompliziert: Man stellt sie auf, wählt das passende Biome aus, und die pflegeleichten Kleintiere wie Schnecken, Frösche oder Schlangen sorgen zuverlässig für zusätzlichen „Buzz". Diese Ausstellungsform wirkt gut in das bestehende Museumskonzept integriert, ohne das Spiel zu überfrachten.
Anders sieht es bei den Habitaten aus. Diese werden mithilfe des Raumwerkzeugs erstellt, ähnlich wie andere Museumsräume, allerdings fühlen sie sich stellenweise etwas eingeschränkt an. Zwar kann man Bodenarten und einige thematisch passende Deko-Elemente wählen, doch insgesamt bleibt der Gestaltungsspielraum deutlich hinter dem zurück, was man aus Zoo-Simulationen wie Planet Zoo oder Jurassic World Evolution kennt. Die oft eher kompakten Räume führen dazu, dass man plötzlich Giraffen, Zebras oder seltsam mutierte Vogelarten in künstlich beleuchteten Innengehegen hält - ein Gefühl, das gleichzeitig amüsant und… seltsam beklemmend ist.
Dieses moralische „Unbehagen" ist gewollt oder ungewollt Teil der Spielerfahrung. Man schickt Expeditionsteams in ferne Regionen, fängt Tiere ein, steckt sie in Kisten und holt sie ins Museum, wo sie manchmal sogar krank ankommen. Es ist humorvoll präsentiert - aber dennoch irgendwie schräg. Diese Absurdität passt zum Two-Point-Charme, hinterlässt aber einen leicht schalen Beigeschmack.
Spielerisch hingegen erweitert das Zooseum die Museumsverwaltung sinnvoll. Die neuen Tierbedürfnisse, Krankheiten, Zuchtmechaniken und die Möglichkeit, Farbvarianten zu sammeln, fügen sich gut ein und bringen mehr Langzeitmotivation als erwartet. Besonders die neue Fünf-Sterne-Kampagne im Silverbottom Park ist gelungen und fordert taktisches Denken, ohne überfordernd zu sein.
Schräge Tiere, liebevolle Animationen, eingeschränkte Kulissen
Optisch bleibt alles im charmanten, überzeichneten Stil der Serie. Die Tiere - von elastischhälsigen Giraffen bis zu Origami-Vögeln - sind liebevoll animiert und voller Charakter. Die Terrarien wirken detailliert genug, um interessant zu wirken, während die größeren Gehege oft an die Limitierungen des Grundspiels stoßen. Alles findet weiterhin in einem Museum statt, und auch wenn es Outdoorflächen gibt, wirkt es nie wie ein echter Zoo - eher wie ein seltsam entgleistes Kuriositätenkabinett. Das hat Charme, aber es zeigt auch: Das System stößt an Grenzen.
Gute Ideen mit kleinen Hürden
Neue Dekorationen, neue Expeditionen, ein spezielles Tierpflege-Personal und zusätzliche Forschungszweige geben dem Spiel mehr Tiefe. Die Spa-Behandlungen für Tiere sind ein typischer Two-Point-Gag, der erstaunlich gut ins Gesamtpaket passt. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass das DLC technisch ebenso stabil läuft wie das Hauptspiel - auch auf Geräten wie dem Steam Deck.
Gleichzeitig bleibt der Eindruck, dass diese Tiermechaniken in einem unabhängigen Zoo-Spiel noch besser aufgehoben wären. Das Museum als Rahmen wirkt wie ein kreativer Versuch, das Thema „Zoo" irgendwie einzubinden - aber nicht wie der ideale Ort dafür.







