Two Point Museum: Zooseum
Review

Two Point Museum: Zooseum

Pubisher: SEGA Europe • Developer: Two Point Studios • Release: 02.12.2025
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Schon das Hauptspiel Two Point Museum hat mit seinem kuriosen Mix aus Sammeltrieb, Management und typischem Two-Point-Humor überrascht. Besonders die Expeditionen, die Spielerinnen und Spieler auf die Suche nach neuen Exponaten schickten, waren ein echtes Highlight. Der Zooseum DLC knüpft genau daran an und erweitert das Museum um eine bunte, lebendige und manchmal völlig überdrehte Tierwelt. Doch so unterhaltsam dieser Ansatz ist - nicht alles passt nahtlos zusammen.

Zwischen Begeisterung und „Ist das nicht ein bisschen eng hier?"

Der DLC bringt 45 neue Tiere, die in Terrarien oder größeren Habitaten gehalten werden können. Die Terrarien funktionieren dabei angenehm unkompliziert: Man stellt sie auf, wählt das passende Biome aus, und die pflegeleichten Kleintiere wie Schnecken, Frösche oder Schlangen sorgen zuverlässig für zusätzlichen „Buzz". Diese Ausstellungsform wirkt gut in das bestehende Museumskonzept integriert, ohne das Spiel zu überfrachten.

Anders sieht es bei den Habitaten aus. Diese werden mithilfe des Raumwerkzeugs erstellt, ähnlich wie andere Museumsräume, allerdings fühlen sie sich stellenweise etwas eingeschränkt an. Zwar kann man Bodenarten und einige thematisch passende Deko-Elemente wählen, doch insgesamt bleibt der Gestaltungsspielraum deutlich hinter dem zurück, was man aus Zoo-Simulationen wie Planet Zoo oder Jurassic World Evolution kennt. Die oft eher kompakten Räume führen dazu, dass man plötzlich Giraffen, Zebras oder seltsam mutierte Vogelarten in künstlich beleuchteten Innengehegen hält - ein Gefühl, das gleichzeitig amüsant und… seltsam beklemmend ist.

Dieses moralische „Unbehagen" ist gewollt oder ungewollt Teil der Spielerfahrung. Man schickt Expeditionsteams in ferne Regionen, fängt Tiere ein, steckt sie in Kisten und holt sie ins Museum, wo sie manchmal sogar krank ankommen. Es ist humorvoll präsentiert - aber dennoch irgendwie schräg. Diese Absurdität passt zum Two-Point-Charme, hinterlässt aber einen leicht schalen Beigeschmack.

Spielerisch hingegen erweitert das Zooseum die Museumsverwaltung sinnvoll. Die neuen Tierbedürfnisse, Krankheiten, Zuchtmechaniken und die Möglichkeit, Farbvarianten zu sammeln, fügen sich gut ein und bringen mehr Langzeitmotivation als erwartet. Besonders die neue Fünf-Sterne-Kampagne im Silverbottom Park ist gelungen und fordert taktisches Denken, ohne überfordernd zu sein.

Schräge Tiere, liebevolle Animationen, eingeschränkte Kulissen

Optisch bleibt alles im charmanten, überzeichneten Stil der Serie. Die Tiere - von elastischhälsigen Giraffen bis zu Origami-Vögeln - sind liebevoll animiert und voller Charakter. Die Terrarien wirken detailliert genug, um interessant zu wirken, während die größeren Gehege oft an die Limitierungen des Grundspiels stoßen. Alles findet weiterhin in einem Museum statt, und auch wenn es Outdoorflächen gibt, wirkt es nie wie ein echter Zoo - eher wie ein seltsam entgleistes Kuriositätenkabinett. Das hat Charme, aber es zeigt auch: Das System stößt an Grenzen.

Gute Ideen mit kleinen Hürden

Neue Dekorationen, neue Expeditionen, ein spezielles Tierpflege-Personal und zusätzliche Forschungszweige geben dem Spiel mehr Tiefe. Die Spa-Behandlungen für Tiere sind ein typischer Two-Point-Gag, der erstaunlich gut ins Gesamtpaket passt. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass das DLC technisch ebenso stabil läuft wie das Hauptspiel - auch auf Geräten wie dem Steam Deck.

Gleichzeitig bleibt der Eindruck, dass diese Tiermechaniken in einem unabhängigen Zoo-Spiel noch besser aufgehoben wären. Das Museum als Rahmen wirkt wie ein kreativer Versuch, das Thema „Zoo" irgendwie einzubinden - aber nicht wie der ideale Ort dafür.

Two Point Museum: Zooseum

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
80%
Gameplay
85%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
85%

Fazit

Der Zooseum DLC ist ein unterhaltsames, gut gefülltes Paket, das Fans von Two Point Museum viele neue Möglichkeiten bietet und den Wiederspielwert deutlich erhöht. Die Tiere bringen frischen Wind ins Museum, die Kampagne macht Spaß, und die neuen Systeme sind solide umgesetzt. Gleichzeitig merkt man an vielen Stellen, dass das Museum als Umgebung für Wildtiere nie ganz überzeugt. Habitate wirken begrenzt, moralisch schräg und oft unpassend zur Grundidee des Spiels. Manchmal entsteht der Eindruck, dass Two Point Studios eigentlich viel lieber ein eigenes Zoo-Spiel entwickelt hätte. Trotz dieser Schwächen bleibt Zooseum ein DLC, das eine Menge Freude bereitet - nicht perfekt, aber kreativ, charmant und voller Persönlichkeit.
82.5%
Steam
Zum Angebot *
Pro
+
45 neue Tiere mit Animationen, Eigenschaften und Sammelvarianten
+
Terrarien funktionieren sehr gut im Museumskontext
+
Unterhaltsame neue Fünf-Sterne-Kampagne
+
Typischer Two-Point-Humor und liebevolles Artdesign
+
Mehr Langzeitmotivation durch Tierpflege, Zucht und Varianten
Contra
-
Habitate wirken räumlich und gestalterisch eingeschränkt
-
Tiere im Indoor-Museum wirken teils thematisch unpassend
-
Expeditionen und Krankheitsmechaniken wirken etwas erzwungen
-
Weniger Gestaltungstiefe als andere Zoo-Simulationen
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