Towerborne - Early Access Preview
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Towerborne - Early Access Preview

Mit Towerborne wagt sich Stoic, das Entwicklerstudio hinter der gefeierten The Banner Saga-Reihe, in neues Territorium. Bekannte für ihre tiefgründigen, strategischen Erzählungen, überraschen sie nun mit einem farbenfrohen, actionreichen Koop-Beat-'em-up, das sich stark von ihren bisherigen Arbeiten unterscheidet. Doch kann diese Abkehr von ihrem bisherigen Erfolg überzeugen?

Leicht zugänglich und doch tiefer als erwartet

Einer der größten Vorteile von Towerborne ist seine Zugänglichkeit. Das Spiel ist schnell erlernt und macht es jedem, unabhängig von der Spielerfahrung, leicht, einzusteigen. Besonders im Koop-Modus entfaltet das Spiel seinen vollen Charme. Mit bis zu vier Spielern, die gemeinsam in die Schlacht ziehen können, erinnert das Gameplay an Klassiker wie Castle Crashers, was besonders für Freunde von unkomplizierten, aber spaßigen Prügelspielen ansprechend ist. Trotz der leichten Einstiegshürde bietet Towerborne jedoch mehr Tiefe, als es auf den ersten Blick scheint.

Die verschiedenen Klassen, die das Spiel bietet, bringen Abwechslung und fordern den Spieler dazu auf, unterschiedliche Strategien zu entwickeln. Was zunächst wie ein simples, actionreiches Schlägerspiel wirkt, entpuppt sich im Laufe der Zeit als komplexeres System, in dem Kombos, Positionierung und das clevere Einsetzen von Fähigkeiten eine größere Rolle spielen. Die Pyroclast-Klasse ist dabei ein besonders hervorzuhebendes Beispiel – sie bietet interessante Spezialangriffe, die das Kampfgeschehen dynamisch verändern können. Doch gerade diese Vielfalt an Klassen macht es lohnenswert, immer wieder neue Spielstile auszuprobieren, um die Stärken jeder Klasse zu nutzen.

Visuelle Pracht und musikalische Untermalung

Ein weiterer Pluspunkt von Towerborne ist die visuelle Gestaltung. Stoic bleibt seinem Ruf als Studio treu, das handgezeichnete Kunstwerke schafft, auch wenn der Ton des Spiels diesmal viel lebendiger und familienfreundlicher ist. Die bunten Biome und die charakteristischen, animierten Figuren schaffen eine einladende und fröhliche Welt, die im starken Kontrast zu der düsteren, melancholischen Atmosphäre von The Banner Saga steht. Diese optische Leichtigkeit wird von einem triumphalen Soundtrack untermalt, komponiert von Austin Wintory, der bereits mit The Banner Saga für Aufsehen sorgte. Seine Musik unterstreicht die positive, abenteuerliche Stimmung des Spiels und trägt dazu bei, dass die Kämpfe und Erkundungen einen dynamischen Flow erhalten.

Repetitives Missionsdesign und eingeschränkte Wiederspielbarkeit

Trotz der Stärken, die das Spiel zweifellos hat, zeigt sich nach einigen Stunden ein bedeutender Schwachpunkt: das repetitive Missionsdesign. Towerborne stützt sich stark auf sogenannte „Discovery“-Missionen, die oft nichts weiter als simple Schlägereien von einem Ende der Karte zum anderen darstellen. Diese einfachen, linearen Aufgaben bieten kaum Abwechslung und führen schnell zu Ermüdung beim Spieler. Selbst die spannend klingenden „Ventures“, die als Mini-Raids fungieren, bringen in der Praxis wenig strategische Tiefe. Die Bosskämpfe, die als Höhepunkt der Missionen dienen, sind visuell ansprechend, bieten aber keine wesentlichen Änderungen im Kampfablauf.

Zusätzlich leidet die Wiederspielbarkeit, da selbst bei höheren Schwierigkeitsgraden oder durch das Freischalten neuer Gebiete keine signifikanten Veränderungen im Gameplay erfolgen. Obwohl das Spiel theoretisch eine Vielzahl an Klassen und Waffen zur Verfügung stellt, bleibt das Grundgerüst des Spiels zu starr und eintönig. Die abwechslungsreichen Gegner und die verschiedenen Kampfmechaniken, die das Spiel anbietet, können nicht über die mangelnde Vielfalt im Missionsdesign hinwegtäuschen.

Fehlende Rollenspielelemente und fragwürdige Mikrotransaktionen

Ein weiterer Punkt, der kritisiert werden muss, ist der fehlende Fokus auf Rollenspielelemente. Im Gegensatz zu The Banner Saga, das eine dichte Erzählung und tiefe Charakterentwicklungen bot, verzichtet Towerborne nahezu komplett auf solche Aspekte. Der Spielerfortschritt basiert rein auf der Verbesserung von Ausrüstung und das Erhöhen von Statistiken durch Loot. Das Fehlen jeglicher Entscheidungsfreiheit bezüglich der Hintergrundgeschichte oder der Entwicklung des eigenen Charakters lässt das Spiel im Vergleich zu anderen modernen Titeln etwas flach wirken.

Ein potenzieller Kritikpunkt, der sich erst nach dem vollständigen Launch des Spiels richtig zeigen wird, sind Mikrotransaktionen. Der In-Game-Shop zeigt bereits erste Anzeichen dafür, dass Stoic hier möglicherweise auf eine Monetarisierung setzen könnte, die für viele Spieler als problematisch empfunden werden könnte. Während sich das Balancing der Mikrotransaktionen noch zeigen muss, könnte dies langfristig den Spielspaß mindern, besonders wenn es den Eindruck erweckt, dass Spieler für Fortschritte bezahlen müssen.

Ein mutiger, aber riskanter Schritt für Stoic

Für Stoic, das Studio, das sich durch The Banner Saga einen Namen gemacht hat, ist Towerborne ein mutiger Schritt in eine neue Richtung. Sie wagen sich aus der Komfortzone ihrer bisherigen Erfolge heraus und präsentieren ein Spiel, das auf den ersten Blick vielversprechend wirkt. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dieser Ausflug in actionreichere Gefilde das Publikum langfristig überzeugen kann. Towerborne bietet Unterhaltung für einige Stunden, doch wer auf der Suche nach einer tiefer gehenden, emotionalen Erfahrung ist, wie man sie von Stoic gewohnt ist, könnte enttäuscht werden.

Bildquelle: XBox Press

Towerborne - Early Access Preview

Zusammenfassung

Fazit

Towerborne ist ein unterhaltsames Koop-Beat-'em-up, das durch seine Zugänglichkeit, charmante handgezeichnete Grafik und den dynamischen Soundtrack besticht. Während die verschiedenen Klassen und Kampfmechaniken etwas Tiefe bieten, leidet das Spiel unter einer repetitiven Missionsstruktur und fehlenden Rollenspielelementen. Für Gelegenheitsspieler und Fans von schnellen, unkomplizierten Brawlern bietet Towerborne solide Unterhaltung, aber wer nach einer tieferen, emotionalen Erfahrung sucht, wie sie Stoic mit The Banner Saga geliefert hat, könnte enttäuscht werden.
Pro
+
Visuelles Design: Das Spiel überzeugt mit seiner handgezeichneten Grafik
+
Koop-Modus: Das Spiel ist für vier Spieler konzipiert
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Zugänglichkeit: Towerborne ist leicht zu erlernen
+
Kampftiefe: Entwickelt im Laufe Kampftiefe durch KKlassen und Mechaniken
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Soundtrack
Contra
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Fehlende Rollenspielelemente: Spielerfortschritt basiert nur auf Loot und Ausrüstung
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Große Abkehr vom Vorgänger: Für Fans von The Banner Saga könnte Towerborne eine Enttäuschung sein
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Repetitive Missionsstruktur: Die Missionen sind oft eintönig
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