Warhammer 40,000: Boltgun
Review

Warhammer 40,000: Boltgun

Pubisher: Focus Entertainment • Developer: Auroch digital • Release: 23.05.2024
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Warhammer 40,000: Boltgun ist das neueste Spiel in einer langen Reihe von soliden Warhammer-Lizenzspielen. In diesem Titel schlüpft ihr in die Rolle eines fanatischen Space Marines und ballert euch durch drei Kapitel im klassischen DOOM-Stil. Das Spiel bietet eine große Waffenauswahl, viel Blutvergießen, ein wenig Wiederholung und gelegentlich verwirrende Level-Designs.

Story und Präsentation

Boltgun spielt auf Graia, einige Jahre nach den Ereignissen des beliebten Third-Person-Spiels Space Marine. Ihr schlüpft in die Rolle von Malum Caedo. Ein Warp-Rift hat sich in Graia geöffnet, und ihr wurdet mit der Aufgabe betraut, diesen zu schließen. Eure Teamkollegen sterben und ihr seid allein mit einem schwebenden Schädel, der euch Anweisungen gibt.

Die Zwischensequenzen des Spiels sind mit nostalgischen Pixelgrafiken wunderschön gestaltet. Einige Charaktere sprechen während dieser Sequenzen, und die Dialoge passen perfekt in das W40K-Universum. Die Sprachausgabe ist solide, aber einer der Kritikpunkte ist der Mangel an Kommunikation während der Missionen. Euer schwebender Schädelpartner spricht oft, aber seine Stimme ist schwer verständlich. Dies führt dazu, dass man oft nicht wusste, was man tun sollte, besonders während hitziger Kämpfe.

Grafisch sieht das Spiel, trotz seines gewählten Looks, fantastisch aus. Es nutzt eine Mischung aus 2D-Feinden und 3D-Umgebungen mit einem starken Retro-Pixel-Stil. Man fühlt sich teilweise schon an Titel wie Doom oder Wolfenstein erinnert, wenn man hier durch die Level streift. Für mich persönlich ein Grund mehr den Titel zu spielen, da es mich auch an meine Kindheit erinnert. Die Musik ist großartig und erinnert ebenfalls an den Soundtrack alter FPS-Titel, was bei mir nostalgische Gefühle weckte. Die Waffen klingen wuchtig, und die Monstergeräusche passen gut. Sowohl visuell als auch akustisch kann das Spiel während intensiver Feuergefechte überladen und chaotisch wirken. Nichts desto trotz sind die Feuerfefechte spaßig designed.

Gameplay

Boltgun ist schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad unglaublich schwierig. Der Schwierigkeitsgrad ist deshalb so hoch, da der Space Marine ein wuchtiger Koloss ist und wir uns, auch bedingt durch hohen eingehenden Schaden und einer endlosen Flut von Feinden, wie ein Panzer bewegen. Spieler der Konsolenversion könnten unter Umständen noch ein wenig an den Einstellungen tweaken, da die Bewegungen des wuchtigen Space Marines bei den Standardeinstellungen eher langsam ist.

Mit A springt man, was man häufig nutzen wird. Ihr habt eine Spezialfähigkeit mit Abklingzeit, bei der ihr vorwärts rennt und Feinde zertrümmert. Wenn ihr am Ende dieser Fähigkeit springt, fliegt ihr fast 30 Meter weit. Die Bewegungen auf der Konsole leiden jedoch darunter, dass man zum Beispiel den linken Stick zum Laufen gedrückt halten muss. Im Gegensatz zu DOOM müsst ihr bestimmte Waffen mit der X-Taste nachladen. Der andere Bumper wird für Granaten verwendet, die begrenzt sind, da sie unglaublich mächtig sind - eine explodiert nach einer Verzögerung und die andere bei Aufprall. Beide fühlen sich fantastisch an und sprengen die Ketzer um euch herum in Stücke. Ein Radius um die Granate herum macht die Explosion sichtbar und somit den Bereich, den ihr selber meiden solltet.

Es gibt kein Zielen über Kimme und Korn, stattdessen lädt euer linker Abzug eure Kettensäge auf. Kleinere Feinde werden mit einem einzigen Schlag zerschnitten, während stärkere Gegner mehrere Treffer benötigen, bis ihre Gesundheit aufgebraucht ist. Dieses Spiel ist blutig, brutal und sieht fantastisch aus. Von der titelgebenden Boltpistole bis hin zu einer vernichtenden Schrotflinte kann jede Waffe Feinde in Stücke reißen. In jedem Level sind Geheimnisse versteckt. Diese unterteilen sich in Waffen-Upgrades, Schild-Power-Ups und Schadensverstärker. Sie sind der Grund warum ihr die ausgedehnten Level erkundet und auch nach diesen Geheimnissen sucht. Diese Erkundung stellte sich jedoch in der zweiten Hälfte des Spiels als eines meiner größten Probleme heraus.

Level-Design-Probleme

Anfangs war ich begeistert von Boltgun. Es war hektisch, spaßig und hielt, was es versprach. Es war eine Hommage an DOOM im Warhammer-Universum. Fast jedes Level besteht darin, von Punkt A nach Punkt B zu gelangen, bis ihr einen farbcodierten Schlüssel findet, um eine entsprechend kodierte Tür zu öffnen. Entweder endet das Level oder ihr sucht nach einem weiteren farbcodierten Schlüssel. In der zweiten Hälfte des Spiels wird die Anzahl der benötigten Schlüssel auf drei erhöht, und die Layouts werden so verwirrend, dass man das Spiel am liebsten aufgeben möchte. Es gibt keine Wegpunkte und keine Karte. Wenn ihr nicht wisst, wohin ihr gehen sollt, müsst ihr von Raum zu Raum rennen, bis ihr endlich den kleinen Eingang oder Hebel findet, den ihr übersehen habt. Auch der Begleiter bietet hier keine Abhilfe, denn dieser ist zwar zwischendurch Auftraggeber, aber diesen nehmt ihr durch das Genuschel kaum wahr.

Es ist nicht in jedem Level so schlimm, sonst wäre diese Rezension viel negativer ausgefallen. Das erste Kapitel und die Hälfte des zweiten waren fantastisch, mit leicht nachvollziehbaren Levels, die für dummen, aber dennoch herausfordernden Spaß sorgten. Einige Levels im zweiten Kapitel brauchten beim ersten Durchspielen über 30 Minuten. Als ich sie erneut spielte und wusste, wohin ich gehen musste, brauchte ich weniger als 10 Minuten. Ich bin stolz darauf, nicht schlecht in Spielen zu sein, aber dieses Spiel ließ mich oft ahnungslos zurück, wohin ich gehen sollte.

Kombiniert man diesen unnötigen Mangel an Informationen darüber, wohin man gehen muss, mit der hohen Schwierigkeit des Spiels, wird das Durchspielen der späteren Levels auf der Konsole zur Qual - aber niemand sagte, dass die Mission des Space Marines leicht werden würde. Die automatischen Speicherpunkte waren gut gesetzt, spätere Levels werden gnadenloser, wenn man nicht ständig manuell speicherte. Wenn ihr eine noch größere Herausforderung sucht, bietet das Spiel einen schweren Modus.

Forges of Corruption (DLC)

Wer auf Schmerz und Folter steht, der kann das Abenteuer rund um Space Marine Malum Caedo fortsetzen. Die Ziele bleiben im DLC die selben. Wir müssen die Chaos Space Marines daran hindern den Planeten Graia komplett zu korrumpieren. Und dabei steht uns abermals ein Arsenal an Waffen zur Verfügung, welches für den DLC um zwei Feuerwaffen erweitert wurde. Der Raketenwerfer und der Multi-Melta sind als neues Spielzeug vorhanden und lassen schon erahnen, dass sie viel Pixelbrei auf den Bildschirm zaubern werden.

Bildquelle: Focus Entertainment Media-Kit

Warhammer 40,000: Boltgun

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
90%
Gameplay
80%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
90%

Fazit

Warhammer 40,000: Boltgun ist trotz seiner Mängel ein intensives und nostalgisches Erlebnis, das Fans von klassischen FPS-Spielen sicherlich genießen werden. Die beeindruckende Präsentation und das herausfordernde Gameplay überwiegen die frustrierenden Level-Designs und technischen Probleme im letzten Abschnitt des Spiels.
Pro
+
Nostalgische Präsentation & Grafikstil
+
Musik und Sound
+
Waffengefühl
+
Geheime Gegenstände mit verbundener Erkundung
+
Herausforderndes Gameplay
+
DLC: neue Waffen, mehr Splatter!
Contra
-
Verwirrende Level-Designs
-
Mangelnde Dialoge während Missionen
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