Alan Wake 2
Review

Alan Wake 2

Pubisher: Remedy / Epic Games • Developer: Remedy • Release: 27.10.2023
Wir haben nun 13 lange Jahre auf ein Lebenszeichen eines Nachfolgers gewartet und nun ist es endlich so weit. Alan Wake 2 wurde von Remedy Entertainment veröffentlicht und führt die Geschichte des gleichnamigen Autors fort. Wir haben uns in der Welt des Horrors und der sich stetig ändernden Geschichten umgesehen und wollen euch mit diesem Review erzählen, was wir auf unserem Tripp in die Welt von Alan Wake 2 erlebt haben.

Schon der erste Teil von Alan Wake machte dem Spieler klar, dass wir es hier mit paranormalen Begebenheiten zu tun haben. Licht bekämpft Dunkelheit, Dunkelheit ernährt sich von Angst und irgendwann war die Dunkelheit so stark, dass auch Alan Wake in den Strudel hineingezogen wurde und für die Welt auf mysteriöse Art und Weise verschwand. Und jetzt nach 13 Jahren hat sich so viel verändert und Alan ist am Dunklen Ort gefangen und versucht irgendwie zu entkommen. Durch die Abwesenheit von Alan Wake ist die Dunkelheit in der realen Welt zu einer noch gefährlicheren Kraft gewachsen und bringt uns in Alan Wake 2 nun eine Geschte von Leid, Verderb und von angsteinflösenden Horror.

Saga Anderson, eine der Co-Hauptfiguren des Spiels, kommt nach einer Reihe von rituellen Morden in die Küstenstadt Bright Falls. Die Beweise deuten darauf hin, dass eine Kultgemeinschaft hinter diesen gewalttätigen Morden steckt, aber als Seiten für ein Manuskript auftauchen, nimmt die Sache eine merkwürdige Wendung. Unser FBI Partner Alex Casey, dem die Art und Weise bekannt vorkommt, baut schnell eine Verbindung zum verschwundenen Schriftsteller Alan Wake auf. Wakes Verschwindens vor dreizehn Jahren und Sagas Fall kollidieren in einer spektakulären, sich duellierenden Erzählung.

Wakes Versuch, dem Dunklen Ort zu entkommen, hat viele und große Einflüsse auf das Leben von Saga und so wird deutlich, dass er im Hintergrund versucht, die Geschehnisse umzuschreiben, um vor Gefahr zu schützen und auf sich Aufmerksam zu machen. Dies gelingt auch stellenweise und hier setzt nun der para-psychilogische Effekt ein und wir fragen uns immer wieder, was ist Fakt und was Fiktion? Aber die Geschichten, die in dieser Fortsetzung gespielt werden, sind auf so clevere Weise mit Remedys Universum verknüpft. Spieler, die Alan Wake Remasterd oder Control gespielt haben, werden hier die Verbindungen direkt verstehen, allen anderen, die beide Titel bisher nicht gespielt haben, empfehlen wir, dies schnellstmöglich nachzuholen.

Ich werde nicht tiefer in die Handlung einsteigen, weil sie sich für die Spieler entfalten soll. Außerdem muss man darauf gefasst sein, dass die Handlung in zwei Stränge gesplittet wird, die sich dann am Ende hin wieder in einen zusammenfügen wird. Es ist eine großartige Leistung seitens Remedy, die Geschichte auf so aufregende Weise zu erzählen und so viele Details darin zu verarbeiten. Auch das die Storywriter hier den Überblick behalten haben, um uns so ein Meisterwerk präsentieren zu können muss man an dieser Stelle loben.

Es ist auf der einen Seite ein Crime-Thriller, teilweise eine geistig verwirrende Horror-Story, aber es hat auch einen Sinn für Humor über sich selbst. Sam Lake, der Creative Director beim Entwickler Remedy, ist mit seiner Meta Performance als Detective Alex Casey selbst im Spiel verfügbar und weiß, wie er die Spielerschaft bei Laune hält. Aber nicht nur er geben hier eine Peak Performance, sondern auch Peter Franzéns Auftritt als finnisch-amerikanische Koskela-Bruder. Sie alle tragen dazu bei, Alan Wake 2 zu der Erzählung zu machen, die wir als Spieler serviert bekommen - eine dunkle Horror Geschichte.

Nicht nur die Atmosphäre und die spürbare Spannung der Fortsetzung sind sehr gut eingefangen, sondern sie erinnern mich auch mehr an Control. Die verfügbaren Karten sind offener gestaltet, was dem Erkunden ein größeres Gefühl von Unsicherheit und Belohnung verleiht. Und obwohl die charakteristische Taschenlampe und Revolverkombination für beide Protagonisten funktioniert, bietet das Spiel noch zusätzliche Waffen, um sich vor Gefahren zu schützen, darunter eine Pump-Action-Schrotflinte und ein Jagdgewehr, die hinter Aufgaben verschlossen sind. Und natürlich wird das Inventarmanagement hier mehr als eine Aufgabe präsentiert. Es ist ein Jonglierakt mit Munition, Traumapads und kostbaren Batterien. Da das Inventar eher wie bei Resident Evil aufgebaut ist, wo größere Gegenstände, wie zum Beispiel die Schrotflinte, viel Platz einnehmen, füllen sich die Taschen schnell und es entsteht eine gewisse Angst davor, was man behalten soll.

Die Abschnitte von Bright Falls, Cauldron Lake sowie Watery sind in der Fortsetzung viel mehr ausgearbeitet und dienen eher als größere, vollständig kartierte Drehkreuze, die die Spieler erkunden können, je weiter sich die Geschichte entfaltet. Durch Bright Falls zu wandern und nun mehr zu sehen als nur das Oh Deer Diner und die Polizeistation war schon faszinieren und lädt zu einem Erkundungstrip ein. Vom ersten Moment an, als wir nach Cauldron Lake zurückkehren, wird deutlich, dass das Umgebungsdesign erstklassig ist. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es viele der erstklassigen First-Party-Titel übertrifft. Die Verschmelzung von Spiel und Live-Action-Sequenzen zeigt, wie professionell Remedy als Gamestudio mittlerweile geworden ist. Genau wie in Control halten Schauspieler regelmäßig Monologe über das Gameplay und es ist sehr effektvoll und generiert mitunter viele 'WoW-Effekte', denn dienen diese Verschmelzungen als Geschichtshilfe und auch der Immersion. Die Ingame-Grafik ist so gut gestaltet, dass der Wechsel davon in die Live-Action-Sequenzen so nahtlos sind, dass man überhaupt keinerlei Unterbrechungen wahrnimmt.

Im Großen und Ganzen finde ich, dass die Art und Weise, wie die schattenhaften Kräfte in Alan Wake 2 präsentiert werden, weitaus bedrohlicher und beängstigender als je zuvor. Die klassischen Gegner aus Teil 1 kehren natürlich in ihrer ursprünglichen Form zurück und werden mit einigen Varianten erweitert. Zudem können wir uns nun auch einigen coolen Bossfights stellen, an denen ich mir schon fast die Zähne ausgebissen habe. Außerdem gibt es auch noch harmlose Schattengestalten, die euch beim Vorbeigehen einige Wörter ins Ohr hauchen und mittels Taschenlampe auch schnell wieder weg sind - aber Vorsicht ist geboten! Nicht zu wissen, welche von den Schatten gewaltsam zuschlagen wird, verleiht dem bloßen Herumlaufen eine Unberechenbarkeit.

Sagas Gedankenort ist vielleicht der faszinierendste der neuen Gameplay-Elemente, es ist eine mentale Konstruktion, in die sie sich zurückziehen kann, um basierend auf Fallhinweisen zu referenzieren, um so auf Ansätze und den weiteren Verlauf des Spiels zu stoßen. Dies ist auch bitter nötig um die Komplexität der Storyline visuell in verständliche Bereiche zu aufzuteilen und es so zugänglicher für den Spieler zu gestalten.

Ähnlich kann Wake selbst den 'Writers Room', in dem er sich nun so lange aufgehalten hat, zu seinem persönlichen Zufluchtsort machen, um zum Beispiel das Handlungsbrett zu überprüfen. In der Story des ersten Alan Wake vermittelten die Entwickler, dass sich die Geschichte anhand des Manuskripts des Autors stetig verändere. Diese Vermittlung wird nun in Wirklichkeit umgesetzt, indem wir Schlüsselszenen im Spiel mit Fragmenten der Detektivgeschichte von Alex Casey im Dunklen Ort einfach umschreiben. Das Spiel präsentiert Alan's übernatürliche Gefängniszelle als eine formbare, verdrehte Vision von New York, der einstigen Heimat des Schriftstellers.

Die neuen Handungsstränge, die in das Manuskript eingearbeitet werden, verändern auch die Welt um Alan Wake, um so neue Wege zu schaffen oder aber potentielle Gegenstände, die fürs weiterkommen benötigt werden zu finden. Und nicht nur das Umschreiben der Szenen bringt diese Features, sondern auch die Engelslampe von Wake. Fans des ersten Spiels werden sich an den abgetrennten Lichtschalter - den sogenannten 'Klicker' - und seine magischen Eigenschaften erinnern, und diese Lampe ist eng damit verwandt. Mit ihr in der Hand und während er in der Sicherheit einiger Lichtquellen badet, kann diese Lichtquelle eingesaugt und an anderen möglichen Stellen wieder eingesetzt werden, um neue Zuwegungen zu schaffen.

Aktuell wird uns das Durchspielen von Alan Wake verwehrt. Wir haben durch eine Abfolge von Ereignissen einen Hardlock ausgelöst der uns das Voranschreiten im Spiel verhindert. Auf diesen Fehler sind auch schon andere Spieler gestoßen und es wird sich wild auf Reddit dazu ausgetauscht. Auch Remedy weiß über diesen Fehler bescheid und arbeitet derzeit fleißig an einer Lösung. Sofern der Fehler behoben ist, werden wir noch einmal ein Statement zum Ende von Alan Wake 2 geben.

Bilquelle: Remedy Entertainment

Alan Wake 2

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
100%
Gameplay
95%
Inhalt
95%
Preis / Leistung
100%
Bug, der das Durchspielen verhindert.
Malus
-10%

Fazit

Alan Wake 2 führt die Spieler auf eine fesselnde und beängstigende Reise in die Welt des Übernatürlichen. Das Spiel präsentiert eine meisterhaft verwebte Erzählung, die True-Crime-Thriller, Horror und Humor geschickt miteinander kombiniert. Insgesamt ist Alan Wake 2 eine meisterhaft inszenierte Fortsetzung, die Fans des ersten Teils begeistern und neue Spieler in ihren Bann ziehen wird. Mit einer packenden Handlung, beeindruckendem Gameplay und einer faszinierenden Atmosphäre ist dieses Spiel ein Must-Play für Horror- und Mystery-Fans.
Pro
+
Präsentation des Spiels ist der Wahnsinn
+
Ausrichtung des Spiels Richtung Survival-Horror super
+
Live-Action-Szenen einmalig und nahtlos
+
Peak-Performance der Darsteller
+
Gameplaymechaniken 1A durchdacht
+
Zwei Geschitsstränge in Einem
Contra
-
Wissen aus Alan Wake und Control, um die Story nachzuvollziehen
-
Fehler, der das Durchspielen verhindert
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