Fellowship Early Access

Fellowship Early Access

Als jemand, der viele Abende in klassischen Dungeon-Runs von Titeln wie World of Warcraft oder Diablo IV verbracht hat, war ich neugierig auf Fellowship (Early Access). Das Spiel verspricht: MMO-Dungeon-Abenteuer ohne MMO-Grind. Eine klare Ansage – und doch steckt darin eine Mischung aus Erleichterung, Herausforderung und einem Hauch von Nostalgie. In diesem Review schaue ich mir an, wie gut das gelingt – mit Blick auf Gameplay, Grafik und Features – und ziehe auch einen Vergleich zu den Genrevorbildern.

Gameplay

Fellowship ist in seiner Grundidee simpel und doch ambitioniert: Vier Spieler – ein Tank, ein Heiler, zwei DPS – steigen in skalierende Dungeons ab, kämpfen gegen Horden und Bosse, sammeln Loot und versuchen, ihre Zeit sinnvoll zu investieren.

Die Rollenverteilung fühlt sich vertraut an: Wer einmal als Tank in WoW oder ähnlich unterwegs war, kennt das Gefühl, die Initiativen zu übernehmen. Doch Fellowship reduziert viele Nebenschauplätze: Kein langes Leveln, keine überbordende Queststruktur – man steigt relativ früh in anspruchsvolle Inhalte ein.

Die Steuerung läuft rund, das Spielgefühl flüssig – insbesondere in den Kämpfen merkt man, dass das Entwickler-Team Erfahrung im MMO-Sektor mitbringt.

Wiederspielwert & Herausforderungsgrad

Die Skalierung von Dungeons ist ein zentrales Feature: Wer will, kann in schnellen „Quick Play“-Runs einsteigen, wer tiefer geht, kämpft gegen Modifikatoren, Herausforderungen und Ranglisten.

Das sorgt dafür, dass das Spiel auch nach dem ersten Eindruck Spaß macht – vorausgesetzt, man hat Lust auf Wiederholung und Optimierung. Doch hier beginnt auch der Knackpunkt, denn der Loot, welcher in den Dungeons droppt, sind von der Skalierung her so niedrig angesiedelt, dass es kaum Änderungen an den Statuswerten gibt und sich ein Austausch kaum lohnt.

Fellowship vs. das Endgame von World of Warcraft

Wer World of Warcraft kennt, weiß, dass das Endgame dort im Wesentlichen auf drei Säulen ruht: Mythic+-Dungeons, Raids und PvP. Besonders die „Mythic+“-Dungeons sind eine Art Königsdisziplin für kleine Gruppen – sie fordern präzise Koordination, gute Klassenkenntnis und bieten stetige Skalierung durch Schlüsselsteine und wöchentliche Belohnungen. Fellowship orientiert sich ganz klar an diesem Konzept, zieht aber eine interessante Lehre daraus: Was wäre, wenn man den mühsamen Weg dorthin einfach abkürzt?

Während man in WoW viele Stunden investieren muss, um auf ein kompetitives Item-Level zu kommen, kann man in Fellowship praktisch sofort ins Eingemachte starten. Kein Questen, kein Ruf-Grind, keine Raid-Termine – man wählt seine Rolle, betritt einen Dungeon und spielt. Dadurch fühlt sich das Spiel deutlich fokussierter an: weniger Rahmen, mehr Kern.

Doch das hat auch seinen Preis. WoW lebt von der Langzeitmotivation – vom Streben nach besserer Ausrüstung, vom sozialen Aspekt, vom Gefühl, über Wochen hinweg stärker zu werden. Fellowship hingegen bietet diese Progressions-Tiefe aktuell (noch) nicht. Der Reiz liegt hier eher im kurzzeitigen Flow-Erlebnis: Ein Dungeon, ein Run, ein klarer Abschluss.

Technisch betrachtet ist WoWs Endgame wesentlich komplexer – mit vielfältigen Affixen, Bossmechaniken und umfangreicher Build-Vielfalt. Fellowship wirkt dagegen kompakter, schneller und weniger fehlerverzeihend, dafür aber zugänglicher. Wo WoW mit Routine, Klassen-Synergien und Ausrüstungstiefe punktet, überzeugt Fellowship durch Spontanität und unmittelbare Action.

Grafik & Präsentation

Visuell präsentiert sich Fellowship solide: Der Stil ist klar, farblich gut lesbar, und besonders in hektischen Kämpfen hilft es, dass die Effekte nicht überladen sind. Die Bosskämpfe bieten schon visuelle Highlights – etwa riesige Kreaturen mit einzigartigen Movesets, die auch im Trailer gezeigt wurden.

Allerdings: Es handelt sich nicht um ein Grafikwunder oder ein „Next-Gen-Vorzeigeprojekt“. Eher um eine saubere, funktionale Präsentation, die ihren Zweck erfüllt. Manche mögen das minimalistisch finden, andere angenehm fokussiert.

Sonstige Features & Entwicklungen

Ein paar Features, die besonders hervorstechen:

  • Kein stundenlanges Leveln, um Endgame-Dungeons zu erreichen – sofortiger Zugang zu anspruchsvollen Runs.

  • Gute UX/Interface-Ansätze: Beispielsweise ein besseres Interrupt-Markierungssystem in Dungeons, das klassische Koordinationsprobleme in MMOs adressiert.

  • Early Access mit Blick auf Community-Feedback: Das Entwickler-Team will nach und nach mehr Inhalte, Helden, Klassen und Regionen hinzufügen.

Aber:

  • Als Early Access Spiel gibt es noch technische Probleme: Server, Warteschlangen, Solo-Queue Herausforderungen.

  • Loot- und Build-Tiefe wirkt derzeit noch etwas ausbaufähig.

  • Für Solo-Spieler oder solche, die wenig Zeit haben oder nicht Mitglied eines festen Teams sind – hier ist Geduld gefragt.

Fellowship Early Access

Zusammenfassung

Fazit

Ich hatte viel Spaß mit Fellowship. Besonders die Mischung aus coolem Dungeon-Gameplay, schneller Einstieg und solider Technik hat bei mir überzeugt. Wenn ich abends nur ein bis zwei Runs machen will – ohne erstmal drei Stunden Quest-Geplänkel – dann ist das eine willkommene Abwechslung. Jedoch: Wer die Tiefe eines ausgewachsenen MMOs sucht – mit epischen Raid-Schnitten, unzähligen Klassenoptionen und maximaler Ausbaustufe – der wird hier noch ein bisschen warten müssen oder Kompromisse eingehen müssen. In der frühen Phase ist das Spiel sehr empfehlenswert für Fans von kooperativem Action-Dungeon-Crawling mit Freunden, aber mit dem klaren Hinweis: Es ist noch nicht das finale Paket. Für mich persönlich: Eine sehr gute Einstiegserfahrung mit großem Potenzial – wenn die Entwickler dranbleiben.
Pro
+
Sofortiger Zugang zu herausfordernden Dungeons
+
Solides und flüssiges Gameplay mit angenehmer Steuerung
+
Gute Wiederspielbarkeit durch skalierende Dungeons
+
Visuell sauber, klar strukturiert
+
Fokus auf Team-Kooperation und Strategie
+
Entwickler-Team mit Veteranen
Contra
-
Inhaltlich in der Early-Access-Phase noch begrenzt
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Für Hardcore-MMO-Spieler könnte die Komplexität bzw. Tiefe noch nicht reichen
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Solo-Spieler oder solche ohne festen Koop-Verbündeten könnten sich etwas benachteiligt fühlen
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Technik noch nicht auf dem höchsten Niveau
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