Payday 3
Die Geschichte setzt ein, als die alte PAYDAY-Bande nach einem missglückten Attentat und leeren Offshore-Konten wieder zusammenkommt. Die altbekannten Gesichter Dallas, Chains und Hoxton sind zurück, gesellen sich zu neuen Mitgliedern wie Joy und Pearl. Die Handlung ist nicht bahnbrechend, bietet aber genug Kontext für den Kernaspekt des Spiels - die Heists. Auf der anderen Seite ist es schade, so viel Potential in Sachen Tiefgang oder emotionale Bindung innerhalb der Crewstruktur auf der Strecke zu lassen und somit auch Material für den Singleplayer-Modus zu verschenken.
Die Heists - Das Gameplay
Payday 3 erfindet das Rad nicht neu, wenn es um die Überfälle an sich geht. Was wir jedoch direkt merken, ist, dass man bei der Aufklärung nun mehr Planung und Strategie in die Überfälle stecken kann. So kann man sich überlegen, ob man übers Dach einsteigt oder aber vielleicht doch durch die Fronttür reingeht, wie viele Geiseln man bei welcher Zugriffsmethode gefesselt bekommt oder wo meine Ausrüstung deployed wird, um dann später den kürzesten Weg zu finden.
Die einzelnen Level sind wirklich gut gestaltet. Das reicht vom Nachtclub mit VIP Lounge bis hin zum Kunstmuseum mit unterschiedlichen Ausstellungen. Haben wir uns in der Aufklärung für unsere Option entschieden, heißt es nur noch "Masken auf!". Nun beginnt das richtige Abenteuer - die Umsetzung eures ausgeklügelten Plans. Jedes Level hält natürlich ein paar Überraschungen parat, wenn wir diese aber bereits kennen, dann können wir bei einem erneuten Lauf direkt darauf einwirken und diese dann abfedern. Auch bietet jedes Level unterschiedliche Herausforderungen, die dann wiederum mit EXP und Kohle belohnt werden.
Bildergalerie
Auch wenn sich Starbreeze viel Mühe mit der Gestaltung und Verbesserung des Gameplays gegeben hat und Payday 3 grafisch wirklich ansprechend ist, mangelt es dem Spiel leider an Modi und so verfällt es schnell in ein wiederholendes Gameplay. Auch wenn die Missionen einmal abgeschlossen sind, bietet man uns keine zusätzlichen Modi an, in denen man sich austoben könnte, man verharrt in den bereits bekannten und muss diese so lange grinden, bis man die Erfahrung und auch das Geld für seine geliebten Waffen beisammenhat. Hier wird sicher mittels DLC nachgeliefert, für einen Vollpreistitel ist dies aber leider nicht das Gelbe vom Ei.
Herausforderungen und Fortschritt
Der Fortschrittsmechanismus des Spiels fühlt sich sehr mühsam an. Wollen wir an Geld und auch Erfahrung kommen, so müssen wir die vorgegebenen Heists abschließen. Auch wenn wir die Mission nicht erfolgreich abschließen sollten, erhalten wir immerhin einen Bruchteil. Für abgeschlossene Level, Herausforderungen und erbeutete Beute errechnet sich unser Ergebnis. Jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen, denn die coolen Knarren sind Richtung Lvl 50 - 100 gelockt und verschlingen die ein oder andere Stunde.
Die Herausforderungen sind im Übrigen dazu gedacht, das repetitive Gameplay, dem wir uns nach dem Durchspielen der Kampagne ausgesetzt sehen, abzudämpfen. Leider mit mäßigem Erfolg und auch eher frustrierend als wirklich förderlich. Zwar hat man dann die Möglichkeit, die Level auf andere Art und Weise anzugehen, aber im Kern läuft es ja dennoch auf "Scout-Loot-Vanish" hinaus. Ob wir nun übers Dachventilationssystem einsteigen oder uns vor den Kameras drücken.
Mehrspieler und Sonstiges
Payday 3 lebt von seinem Multiplayer. Das ist einerseits der Ausrichtung geschuldet, was nicht einmal ein Nachteil ist, aber auch der besch***** KI der Bots. Hätte ich das Game nicht mit Freunden spielen können, wäre es sofort wieder deinstalliert worden. So eine gequirlte Sch**** man sich da zusammengeschustert hat - ich begreife es leider nicht. Die KI schießt zwar ab und zu mal rum, bei der Erfüllung von Zielen oder aber wenn es brenzlich wird, da ist auf jeden Fall noch eine Menge Luft nach oben. Das Ganze ist so frustrierend, das man nach einer Runde Payday 3 schon keinerlei Lust mehr verspürt.
Auch hat man in Payday 3 nun das Gefühl, dass viele Features fehlen. Was ist auch Crime.net geworden? Das System hat damals einfach eine so starke Immersion ausgelöst und einen wirklich in eine Welt geschmissen, in der wir unsere Aufträge buchen wollten, um dann mit unseren Freuden loszuziehen und nun wird ein lieblos generiertes Menü da hingeklatscht und dem Spieler gesagt, dass er seine Kampagne anhand von ein paar Kacheln runter gerattert - Bravo.
Launch Day
Am Launch Day und auch die Tage danach war der Titel für uns kaum spielbar. Wir sind ständig aus der Account-Erstellung geflogen und als wir dies endlich hinter uns gelassen hatten, war ein Einloggen nicht möglich oder man flog aus seiner bestehenden Session. Sehr unschön, weswegen wir einen Malus in die Bewertung mit einfließen lassen.