Sniper Elite: Resistance
Review

Sniper Elite: Resistance

Pubisher: Rebellion • Developer: Rebellion, Wushu Games • Release: 24.09.2024
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Die Sniper Elite-Reihe hat sich über die letzten zwei Jahrzehnte stetig weiterentwickelt und ihre Fans mit spannenden Scharfschützen-Missionen versorgt. Mit Sniper Elite: Resistance erscheint nun ein neuer Ableger, der jedoch eher wie eine Erweiterung von Sniper Elite 5 wirkt als ein vollwertiger Nachfolger. Ob das Spiel dennoch überzeugen kann oder nur ein lauwarmer Aufguss ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Story – Ein neuer Held mit altbekannter Mission

Anders als in den vorherigen Teilen schlüpft ihr diesmal nicht in die Rolle von Karl Fairburne, sondern in die von Harry Hawker, einem britischen SOE-Agenten. Harrys Auftrag ist es, eine gefährliche Waffe zu zerstören, die den alliierten Vormarsch in Frankreich behindern könnte. Die Story bleibt dabei typisch für die Reihe: eine solide, aber vorhersehbare Kriegsgeschichte mit bekannten Versatzstücken. Während Harry eine willkommene Abwechslung zu Karl sein könnte, fehlt es ihm an einer wirklich markanten Persönlichkeit. Sein Charakter unterscheidet sich spielerisch kaum von seinem Vorgänger, wodurch sich die Veränderung eher kosmetisch als innovativ anfühlt.

Gameplay – Bewährte Formel ohne große Neuerungen

Das Gameplay bleibt der Serie treu: Ihr bewegt euch durch weitläufige, semi-offene Level mit verschiedenen Missionszielen. Die offene Struktur erinnert stark an die modernen HITMAN-Spiele, was viel Raum für kreative Herangehensweisen bietet. So können wir uns für eine offensiv oder defensiv angelegten Vorstoß entscheiden. Lasse ich beispielsweise Sprengfallen zurück, um Gegner abzulenken, um so wieder neue Wege freizuschalten oder setze ich alles auf eine Karte und stoße direkt in die Feindgruppe? Die Möglichkeiten sind kaum begrenzt und das Prinzip lädt zum experimentieren ein.

Wie gewohnt steht das Sniping im Mittelpunkt – und das funktioniert exzellent. Die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten erlauben es, das Spielerlebnis entweder als realistische Simulation oder als eher arcadelastigen Third-Person-Shooter zu genießen. Der X-Ray-Kill-Cam-Effekt ist natürlich wieder mit dabei und sorgt für die serientypischen brutale Trefferfeedbacks.

Doch Resistance geht auch neue Wege. Die sogenannten Propaganda-Missionen stellen eine interessante Ergänzung dar: Ihr übernehmt die Rolle eines Widerstandskämpfers und erledigt bestimmte Herausforderungen auf bereits bekannten Karten. Leider wirken diese Missionen eher wie eine Möglichkeit, vorhandene Inhalte mehrfach zu verwerten, anstatt wirklich frische Ideen ins Spiel zu bringen.

Leveldesign & Missionsziele – Viel Freiheit, aber wenig Neues

Das Leveldesign bleibt der bewährten Formel treu und bietet weitläufige Areale mit vielen Möglichkeiten zur Erkundung und taktischen Planung. Die Karten sind intelligent gestaltet und lassen verschiedene Vorgehensweisen zu – von lautlosem Infiltrieren bis hin zum offenen Kampf. Insbesondere erhöhte Positionen und Verstecke sind gut platziert, um das Sniping-Erlebnis zu maximieren.

Bildergalerie

Die Missionsziele sind jedoch nicht allzu abwechslungsreich. Meistens geht es darum, bestimmte Ziele auszuschalten, Dokumente zu stehlen oder Sabotageakte durchzuführen. Zwar lassen sich die Aufgaben unterschiedlich angehen, doch wirklich frische Ideen fehlen.

Was wir leider nicht verstehen können ist, warum die diesjährige "Target Führer" Mission abermals nur als DLC verfügbar ist. Zwar ist die Missione nicht teuer, aber wenn man einen Titel bei Release zum Vollpreis erwirbt, ist dies eine sehr komische Preis- bzw. Produktpolitik seites des Publishers.

Technik – Solide, aber nicht revolutionär

Grafisch macht das Spiel einen guten Eindruck, auch wenn es sich weitestgehend auf dem Niveau von Sniper Elite 5 bewegt. Besonders die Lichtstimmung und die Weitsicht überzeugen. Allerdings merkt man dem Spiel an manchen Stellen an, dass es auch für Last-Gen-Konsolen entwickelt wurde. Charaktermodelle und Animationen könnten eine Frischzellenkur vertragen.

Auf der Xbox Series X läuft das Spiel allerdings butterweich. Die Framerate bleibt stabil und sorgt für ein flüssiges Erlebnis – ein großer Pluspunkt für die technische Umsetzung.

Koop & Multiplayer – Gemeinsam macht es mehr Spaß

Wer möchte, kann die gesamte Kampagne im Koop-Modus erleben, was sich gerade bei den offenen Levelstrukturen als unterhaltsam erweist. Alternativ gibt es die Möglichkeit, andere Spieler in ihren Missionen als feindlicher Scharfschütze zu jagen – ein cleveres Feature, das schon in Sniper Elite 5 für Nervenkitzel sorgte. Klassische Multiplayer-Modi sind ebenfalls vorhanden, bieten aber kaum nennenswerte Neuerungen.

Sniper Elite: Resistance

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
90%
Gameplay
85%
Inhalt
70%
Preis / Leistung
75%

Fazit

Sniper Elite: Resistance macht nichts falsch, bringt aber auch kaum frische Impulse in die Serie. Wer Sniper Elite 5 mochte und Lust auf eine neue Kampagne hat, wird hier auf seine Kosten kommen. Neueinsteiger könnten sich fragen, warum sie nicht einfach den Vorgänger spielen sollten. Die Propaganda-Missionen sind eine nette Dreingabe, aber kein großer Mehrwert. Insgesamt ein solides Spiel, das vor allem für Fans der Reihe interessant ist.
80%
XBox Series X
Zum Angebot *
Pro
+
Bewährtes und spaßiges Sniping-Gameplay
+
Offene Level mit vielen Herangehensweisen
+
Stabile Performance auf der Xbox Series X
+
Koop-Modus und invasiver Multiplayer sorgen für Langzeitmotivation
Contra
-
Wenig Innovation, fühlt sich wie ein Add-On an
-
Propaganda-Missionen sind wenig motivierend
-
Target Führer Mission kostet Extra
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