The Last of Us Part Two Remasterd
Review

The Last of Us Part Two Remasterd

Pubisher: Sony Computer Entertainment • Developer: Naughty Dog, Nixxes (PC), Iron Galaxy (PC) • Release: 04.04.2025
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Es gibt Spiele, die unterhalten – und es gibt Spiele, die etwas in uns hinterlassen. The Last of Us Part Two Remasterd gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Mit einer packenden Story, herausragender Grafik und intensiven Kämpfen setzt das Spiel neue Maßstäbe. Jetzt veröffentlicht Sony den zweiten Teil für den PC. Doch kann die Fortsetzung wirklich an den gefeierten ersten Teil anknüpfen? Ich habe mich in die düstere PC-Welt von Ellie gestürzt und verrate euch, ob sich das Abenteuer lohnt.

Das ursprüngliche Review zu The Last of Us Part Two für die Playstation 5 findet ihr hier. Die PC-Version bietet eine Vielzahl technischer Optimierungen, Steam Deck-Support und den fesselnden No Return-Modus.

Die sich wiederholende Geschichte

Die Geschichte von The Last of Us Part Two bleibt auch in der Remastered-Version unangetastet – und das ist gut so. Die Handlung setzt einige Jahre nach dem ersten Spiel ein. Ellie und Joel haben ein Leben in Jackson, Wyoming, gefunden. Es stellt sich heraus, dass ihre scheinbar sicheren Zufluchtsorte nur von vorübergehender Natur sind. Ein jähzorniges Trauma reißt die beiden aus ihren vermeintlichen Idyllen und zwingt Ellie, auf einen Rachefeldzug zu gehen, der sie durch das post-apokalyptische Amerika zieht. Auf ihrer Reise begegnet sie verschiedenen Fraktionen wie der Washington Liberation Front, einer militaristischen Terrororganisation, und den fanatischen Seraphiten. Ellies Interaktionen mit diesen Fraktionen lassen sie an ihren eigenen moralischen Überzeugungen über sich selbst und weiteren Menschen zweifeln und unangenehme Entscheidungen treffen.

Eine Entscheidung, die wir treffen müssen, ist zum Beispiel in Seattle, wenn Ellie einen Trupp WLF -Soldaten belauscht. Während ihrer Unterhaltung erfährt der Spieler, dass sich ein gesuchter Feind in einem nahegelegenen Krankenhaus versteckt. Man kann still vorbeischleichen oder die Soldaten ausschalten. Diese Entscheidung betrifft nicht nur die Art und Weise, wie das Spiel gespielt wird – ob Stealth oder direkter Kampf -, sondern auch Ellies inneren Kampf.

Ein Kunstwerk - des Verfalls, der Animation und der grafischen Maßstäbe

Auch visuell setzt „The Last of Us Part Part Two Remastered“ neue Maßstäbe. Seattle ist mehr als nur ein uraltes Hintergrundbild. Die Natur hat die Stadt zurückerobert, Efeu und Moos ranken an und in jedem Gebäude. Kaputte Fenster, regennasse Straßen, wunderschöne Reflexionen von Lichtern in den Pfützen : Alles trägt zur dichten Atmosphäre bei. Würde man ein Beispiel an die echte Welt suchen, würde man vielleicht am ehesten in Pripjat landen. Hier wachsen Bäume durch die Betonbauten, Möbel steht seit Jahrzehnten in den verlassenen Häusern. Das Gesamteindruck ist für beide das gleiche.

Die Charaktermodelle gehören zu den besten, die jemals in einem Videospiel gemacht wurden. Wenn Ellie verletzt ist, sieht der Spieler, wie sich ihr Gesicht vor Schmerz verzieht. Wenn sie nach einer schrecklichen Tat eine Waffe hält, zittern ihre Hände. Aber vor allem ist die Mimik während emotionaler Momente meisterhaft: Wut, Angst, Trauer – sie sehen so passend in den Augen aus, dass man manchmal völlig vergisst, dass dies alles digitalen Figuren sind.

Ellies Entwicklung im Spiel zeigt sich in Details. Ihre Gesichtsausdrücke verändern sich und wirken strenger, ihre Haltung wird verkrampfter und ihre Reaktionen lassen sich weniger vorhersehen. Es ähnelt dem Betrachten einer Fotoserie, die jemanden in einer schwierigen Lebensphase zeigt. Am Ende stellt man fest, dass die Person auf dem letzten Bild nicht mehr die gleiche ist wie zu Beginn.

Doch was The Last of Us Part Two Remasterd von vielen anderen Spielen abhebt, sind die winzigen Details, die oft unbemerkt bleiben:

  • Schnee bricht realistisch ein, wenn Ellie darüber läuft, hinterlässt Spuren und verformt sich.
  • Blut sickert langsam durch Kleidung, statt einfach eine Textur zu sein.
  • Jede Waffe hat individuelle Abnutzungserscheinungen, sodass Revolver und Gewehre im Laufe der Zeit immer abgenutzter aussehen.
  • Gitarrensaiten schwingen physikalisch korrekt, wenn Ellie spielt – was es sogar erlaubt, echte Songs nachzuspielen.

Über Gameplay und neue Inhalte der PC-Version

Das Gameplay kombiniert Stealth-Elemente mit intensiven Kämpfen. Ellie kann sich durch hohes Gras schleichen, unter Fahrzeugen hindurchkriechen und Ablenkungsmanöver nutzen, um Gegner zu umgehen oder auszuschalten. Die Kämpfe sind brutal und fordernd, wobei Ressourcenknappheit ständige Spannung erzeugt. Die KI der Feinde ist bemerkenswert; sie kommunizieren miteinander und passen ihr Verhalten dynamisch an.

Die Story von The Last of Us Part Two Remasterd ist tiefgründig und emotional aufwühlend. Sie behandelt Themen wie Rache, Vergebung und die Konsequenzen von Gewalt. Die Charakterentwicklung ist herausragend, insbesondere die Beziehung zwischen Ellie und der neuen Figur Abby wird vielschichtig dargestellt. Allerdings könnten einige Wendungen für Spieler polarisierend wirken.​

In "No Return" wählen Spieler aus einer Vielzahl von Charakteren, darunter bekannte Gesichter wie Ellie und Abby, aber auch neue spielbare Figuren wie Bill und Marlene. Jeder Charakter besitzt einzigartige Fähigkeiten und Spielstile, die unterschiedliche Herangehensweisen erfordern. Der Modus besteht aus zufällig generierten Begegnungen in bekannten Umgebungen des Hauptspiels, wobei jeder Durchlauf einzigartig ist. Spieler müssen sich durch verschiedene Szenarien kämpfen, die von Angriffswellen bis hin zu Verteidigungsmissionen reichen. Das Besondere: Stirbt man während eines Durchlaufs, beginnt man von vorne, was den Spannungsfaktor erheblich erhöht.

Im Gegensatz zur linearen Erzählweise des Hauptspiels bietet No Return eine nicht-lineare, wiederholbare Spielerfahrung. Während die Hauptkampagne stark auf narrative Tiefe und Charakterentwicklung setzt, fokussiert sich dieser Modus auf Gameplay-Herausforderungen und strategische Entscheidungen. Die zufällige Natur der Begegnungen sorgt dafür, dass kein Durchlauf dem anderen gleicht, was den Wiederspielwert enorm steigert. Zudem gibt es tägliche Herausforderungen und Ranglisten, die den kompetitiven Geist wecken.

Performance und Technik – Eine starke Portierung?

Bereits auf der PlayStation 5 sah The Last of Us Part Two Remastered beeindruckend aus – doch die PC-Version legt noch einmal eine Schippe drauf. Dank umfangreicher Grafikoptionen, höherer Auflösungen und der Möglichkeit, Framerates komplett freizugeben, profitieren Spieler auf dem PC von einer noch schärferen, detaillierteren und flüssigeren Darstellung.

Vor allem mit aktivierter DLSS- oder FSR-Unterstützung und nativer 4K-Auflösung wirkt die Spielwelt noch realistischer: Texturen sind klarer, Schatten weicher und die Weitsicht deutlich verbessert. Charaktermodelle und Umgebungen erhalten durch die höheren Detailstufen ein spürbares Plus an Plastizität, das auf der PlayStation 5 Pro in dieser Form nicht möglich ist.

Besonders beeindruckend sind die kleinen Details – etwa die feine Struktur von Kleidung und Haut, die auf High-End-PCs noch authentischer wirken. Auch das Beleuchtungssystem profitiert von den stärkeren Grafikkarten und zeigt auf Ultra-Settings ein fast filmreifes Niveau.

Außerdem bringt die PC Version gegenüber der ursprünglichen Playstation 5 Verison zahlreiche Verbesserungen mit sich. Dazu gehören:

  • Unterstützung für NVIDIA DLSS 4 und AMD FSR 4 (inklusive Frame Generation)
  • Unbegrenzte Framerate
  • Breite Auswahl an Grafikoptionen, um das Spiel auf High-End- und Low-End-PCs spielbar zu machen
  • Steam Deck-Unterstützung mit optimierten Settings

Auf meinen System (Ryzen 9 5900X und RTX 3070 Super) läuft das Spiel in 1440P mit 60 FPS. Doch nicht alles ist perfekt: Ein paar Bugs und grafische Glitches trüben das Gesamtbild – insbesondere Probleme beim Haar-Rendering und Wasseroberflächen bei DLSS-Upscaling.

Normalerweise profitieren Wasseroberflächen erheblich von DLSS. Bei niedrigeren Auflösungen neigen Wassereffekte dazu, unscharf und blockig auszusehen, aber DLSS kann diese Texturen deutlich verbessern, um realistischere Reflexionen und eine klarere Darstellung zu ermöglichen. Im Spiel war es jedoch so, dass ich mit Fehlern und einer matschigen Darstellung zu kämpfen hatte.

Mit den vielen Schiebereglern in den Grafikoptionen, um beispielsweise Texturqualität, Volumetrische Qualität, Schattenqualität, Ambient Occlusion oder Reflexionsqualität einzustellen, kann man das Spiel auf sein Setup und Bedürfnisse anpassen. Es ist beachtlich, wie viele Möglichkeiten Nixxes dem Spieler hier an die Hand gibt und wie filigran sich das Spiel auch einstellen lässt, um es auf so vielen Systemen wie möglich zum Laufen zu bringen.

Das Spielen auf dem Steam Deck gestaltet sich insgesamt als überraschend angenehm, wenn auch mit Einschränkungen. Die Entwickler haben ein spezielles Preset für das Steam Deck integriert, das automatisch aktiviert wird und die Performance optimiert. Der erste Startvorgang ist recht lang und kann bis zu fünf Minuten dauern. Während des No Return-Modus erreicht das Spiel zwischen 30 und 45 FPS, während es im Story-Modus meist an circa 30 FPS bleibt. Trotz dieser Einschränkungen ist das Spiel auf dem Steam Deck absolut spielbar.

The Last of Us Part Two Remasterd

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
100%
Gameplay
95%
Inhalt
98%
Preis / Leistung
90%

Fazit

Als Gesamtpaket ist The Last of Us Part Two Remastered auf dem PC zweifellos die beste Möglichkeit, eines der besten Spiele aller Zeiten zu erleben. Die PC-Portierung ist ein voller Erfolg und steht in starkem Kontrast zum holprigen Start von The Last of Us Part One auf dem PC vor ein paar Jahren. Nixxes und Iron Galaxy haben hervorragende Arbeit geleistet, um Naughty Dogs Meisterwerk in einer technisch beeindruckenden Version auf den PC zu bringen. Besonders die neuen Inhalte für den No Return-Modus sorgen für zusätzlichen Spielspaß und Wiederspielwert. Egal, ob du das Spiel zum ersten Mal erleben möchtest, dich auf die zweite Staffel der HBO-Serie vorbereitest oder einfach noch einmal in Ellies Welt eintauchen willst – es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um The Last of Us Part Two Remastered auf dem PC zu spielen.
Pro
+
Atemberaubende Grafik und Detailverliebtheit
+
Beeindruckende grafische Verbesserungen und Einstellungen
+
Packende und emotionale Story
+
Vielschichtige Charaktere und überzeugende Charakterentwicklung
+
Intensives und forderndes Gameplay
+
Zusätzlicher Inhalt: No Return
+
Hoher Wiederspielwert
+
Preset fürs Steam Deck - mit Abstrichen
Contra
-
Einige Story-Entscheidungen könnten polarisieren
-
Hoher Schwierigkeitsgrad im No Return-Modus
-
DLSS-Upscaling bei älteren Systemen noch nicht optimal
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