
Zombie Army VR
In die Hocke für die Headshots
Zombie Army VR versetzt uns in die Stiefel eines Mitglieds der „Deadhunters“, einer neuen Eliteeinheit im bekannten Zombie-Army-Universum. Die Perspektive: volle VR-Dröhnung. Statt aus der Distanz präzise Schüsse abzugeben, wie in Sniper Elite VR, wird hier nachgeladen, gezielt, gebückt, zurückgewichen und hektisch nach dem letzten Granatwerfer gegriffen – alles mit den Händen.
Was auf dem Papier nach intensivem Immersionsfeuerwerk klingt, ist es in der Praxis auch. Besonders gut fühlt sich das manuelle Nachladen der ikonischen WW2-Waffen an. Die Entwickler von Rebellion haben es geschafft, eine echte physische Spannung aufzubauen – sei es beim Nachziehen des Bolzens der Kar98 oder beim hektischen Wechsel zur Pistole, wenn der Zombie zu nahe kommt.
Allerdings: Die Gegner-KI ist kein Einstein. Vielmehr kommen sie wie erwartet in Massen und wollen mit Masse überwältigen. Taktische Tiefe sucht man eher vergebens – Left 4 Dead lässt grüßen, wenn auch in deutlich langsamerem Tempo. Dafür sorgt das präzise Trefferfeedback bei Kopfschüssen für ein konstantes Belohnungsgefühl – inklusive X-Ray-Killcam in VR. Ein echtes Highlight.
Grafisch solide, aber nicht bahnbrechend
Visuell liefert Zombie Army VR eine grundsolide VR-Erfahrung ab. Die Untoten sind detailliert genug, um den nötigen Ekel hervorzurufen, aber nicht so fein modelliert, dass man ins Staunen gerät. Die Umgebungen wirken ein wenig wie aus dem Baukasten – viele dunkle Gänge, verfallene Ruinen und apokalyptische Stadtlandschaften. Nichts davon sieht schlecht aus, aber auch nichts brennt sich langfristig ein.
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Was jedoch gut gelingt: Das Spiel nutzt den immersiven 3D-Sound der PS VR2 sehr effektiv. Das Knarren hinter einem, das Stöhnen von der Seite – man dreht sich öfter um, als einem lieb ist. Kombiniert mit den adaptiven Triggern der Sense-Controller entsteht ein solides Mittendrin-Gefühl, auch wenn die grafische Opulenz eher in der zweiten Liga spielt.
Features: Koop, Wiederspielwert und mehr
Der Koop-Modus ist ein dickes Plus. Zusammen mit einem Freund (leider nur online, nicht lokal) macht das Untoten-Ballern gleich doppelt so viel Spaß. Vor allem, wenn man sich gegenseitig im Voicechat anbrüllt, weil der andere gerade beim Nachladen gepackt wurde.
Abseits davon gibt es mehrere Missionen, die als abgeschlossene Einsätze gestaltet sind – also keine offene Welt, sondern lineare Levelstruktur. Das passt gut zur Spielmechanik, führt aber auch dazu, dass man sich nach 4–5 Stunden Spielzeit fragt, wie viel Wiederspielwert wirklich vorhanden ist. Eine motivierende Progression oder umfangreiche Modifikationen der Waffen wie in Sniper Elite 5 fehlen leider.
