Atlas Fallen
Review

Atlas Fallen

Atlas Fallen lebt von Deck13s Leidenschaft für packende Action-RPGs, der Erkundung einer unverbrauchten mittelalterlichen Fantasy-Welt und rasanten Kämpfen. In einer verwüsteten, von Sand bedeckten Welt nutzt man die göttlichen Kräfte eines mysteriösen Gauntlets, um sich mit dessen magischen Fähigkeiten einem tyrannischen Gott entgegenzustellen.

Deck13 aus Frankfurt am Main ist ein deutscher Entwicker und Publisher für Spiele und hat mit seinen "The Surge" Games auf sich aufmerksam gemacht. In den Spielen selber versuchen sie die Erfolgsformel von den FromSoftware Spielen zu adaptieren, was ihnen gelingt und wodurch sie sich nun bei Spielern einen Namen machen konnten. Jetzt holen sie zu einem weitern Paukenschlag aus und veröffentlichen Atlas Fallen. Kann das epische Fantasy Abenteuer einen ähnlichen Weg beschreiten oder kommen Deck13 hier zu weit vom Weg ab?

Über Sanddühnen schlittern, Monster töten, ein mysteriöses Objekt am Horizont, eine Stimme im Kopf - mit all diesen Sachen werden wir im neuen Titel von Deck13 konfrontiert und auch mit diesen Mitteln versucht die deutsche Spieleschmiede ein neues episches Meisterwerk aus dem Boden zu stampfen. Aber anders als bei den The Surge-Spielen versuchen sich die Deutschen nun an einer etwas anderen Formel. Wir haben nicht mehr die sogenannte Levelschläuche und rasten an diversen Punkten, sondern haben eine schöne offene Welt, actionreiche Kämpfe und mit dem Gauntlet eine mächte Waffe im Kampf gegen die Fauna und den Wächter.

Atlas - einst goldene Oase

Atlas, die titelgebende Welt, ist gefallen. Dieses raue und trockene Land mit felsigen Bergen, sandigen Dünen und sterbenden Waldgebieten war Schauplatz eines jahrhundertelangen Krieges. Dabei wurde dem Land seine Essenz entzogen und nun ausschließlich für Thelos, einem gottgleichen Wesen, bestimmt ist.

Thelos ist das anfangs erwähnte Objekt, welches am Horizont als steinerner Götze ragt und das gesamte Land überblicken kann. Von hier aus verfolgt er die Schritte seiner untertanten und kann somit auch eingreifen, sollte jemand seiner nicht würdig sein. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über einen Namenlosen, eine Unterklasse von Menschen, die das Rückgrat des Kontinents bilden. In einem kurzen Tutorial werden dir die grundlegenden Funktionen des Spiels erklärt, ehe dich die Entwickler zum eigentlichen Spielelement - dem Gaunlent - stoßen. Der Gauntlet stellt dabei eines der zentralen Spielemechaniken da. Während wir unser Abenteuer in Atlas bestreiten, wird der Gauntlet zu einem mächtigen Werkzeug. Aber der Gauntlet beherbert noch ein weiteres Geheimnis. In ihm schlummert die Seele von Nyall. Nyall führt einen Rachefeldzug gegen Thelos und steht euch mit Rat und Tat zur Seite. Nyall bietet hierbei allerlei Erklärungen zum Gauntlet, der Welt und seinem Kampf an - verwickelt euch somit auch in Gespräche und versucht die Story voranzutreiben. Aber auch die RPG Elemente oder auch das Reisen revolutioniert der Geist im Handschuh für euch.

Hört sich jetzt erst einmal gut an und ist vielleicht auch in sich gut verpackt, im Grunde seid ihr aber in Atlas unterwegs, um den Gauntlet immer stärker zu machen. Jeder besuchbare Ort setzt seine eigenen Akzente, in sich ist die Welt aber als großes Ganzes gekoppelt. Auch lassen sich einige Objekte in den tiefen des Sands von Atlas manipulieren. So lassen sich zum Beispiel Strukturen aus dem Sand anheben, um so Zugänge zu schaffen oder zweitbasierte magische Rätsel aktivieren, die mit Schätzen locken. Aber nicht nur hier bietet der Gauntlet einen Vorteil, sondern auch bei der Fortbewegung. Wir rennen nicht nämlich nicht nur durch Atlas, sondern können über die sandigen Passagen surfen und sind somit schneller unterwegs. Hierbei sei allerdings gesagt, dass der Slide nur aktiviert wird, wenn das Spiel auch Sand unter den Füßen unseres Namenlosen registriert. Aber auch wenn wir mal vom Sliden auf Walk und wieder Sliden übergehen, so ist dies fast schon nahtlos. Frust kommt eigentlich nur auf, wenn wir mitten in der Rutschpartie sind und ein kleiner Stein uns von unserem Highspeed Tripp kurz runterholt.

Kombos, Waffen und mehr!

Atlas Fallen gibt den Spielern ein beeindruckendes Arsenal von Waffen an die Hand. Waffen wie Äxte und Kolben werden mit verschiedenen Modifikatoren und einem Belohnungs-Mikromanagement im Momentum kombiniert. Durch aufeinanderfolgende Schläge und Kombos gegen Feinde wird die Momentum-Anzeige aufgefüllt, wodurch verbesserte Versionen der Basiswaffe, zusammen mit Spezialfähigkeiten - eben die Modifikatoren - freigeschaltet werden. Das Momentum wird durch Spezialfähigkeiten abgebaut, was für ein Hin und Her zwischen Yin & Yang sorgt. Die Kämpfe werden aber auch dadurch schwieriger, mit je mehr Gegnern wird es zu tun bekommen. Dann wird die Kameraführung ein wenig hektisch und verlieren unser Ziel oft aus den Augen. Wir sind gezwungen das Lock-On Feature zu verwenden um einen halbwegs passablen Weg aus Gruppenbegegnungen zu finden.

An anderer Stelle gibt es eine lose Reihe von RPG-Systemen. Es gibt ein paar Währungen, die man sammeln kann, um sie für Händler, Stufenaufstiege und Modifikatoren auszugeben; ein Handwerkssystem, bei dem man Pflanzen und Erze in der Welt sammeln muss; eine Reihe von Nebenquests und NSCs; die Anpassung von Rüstungen. Leider ist es das aber auch schon und die offene Welt ist angesichts der Möglichkeiten eines heutigen RPGs schlicht zu dünn besiedelt. Was hier vielleicht etwas abhile geschaffen hätte und vielleicht ja auch noch in kommenden Patches nachgereicht wird, wären zufällige Events, die den Spieler dann in Handlungen verwickeln und ihn dann auch noch mit Materialien oder Ausrüstung belohnen. Wir haben mit Atlas Fallen einen riesigen Sandkasten spendiert bekommen und haben 2 Förmchen an die Hand bekommen, das wars aber auch schon fast. Es gibt durchaus Potential, was jetzt mit dem Release etwas verschenkt wurde, daraus noch das Action RPG zu machen, was es eigentlich sein will. Stellenweise kommt es vor als fallen die Entwickler in alte Raster zurück und trauen sich nicht den Weg, den sie mit Atlas Fallen einschalgen wollten, auch zuende zu gehen. Die Motivation leidet ein wenig darunter und man kann sich vorstellen, dass einige den Besuch in der Welt von Atlas nicht von langer Dauer halten.

Atlas Fallen

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
88%
Gameplay
80%
Inhalt
79%
Preis / Leistung
78%

Fazit

Atlas Fallen kombiniert ein interessantes System mit einer lieblosen Welt, gepaart mit einer schlechten Kameraführung. Die negativen Punkte sorgen hier wohlmöglich für ein Abenteuer, welches nicht von langer Dauer für den Casual Spieler sein wird. Deck13 entwickelt sich zwar in gewisser Weise weiter, bleibt aber dennoch auf der Stelle stehen, weil Ideen nicht konsequent zu Ende gedacht werden. Ich hoffe, dass in zukünftigen Patches einige Inhalte eingepflegt werden, die Atlas zu einem lebendigeren Ort zu machen, in welchem es Spaß macht von A nach B zu rutschen.
81.25%
XSX
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