
Alien: Rogue Incursion Part I - Konsole
Das Review des VR-Ablegers des Spiels findet ihr hier.
Zwischen Isolation und Feuergefechten
Die Grundidee bleibt gleich: Als Colonial Marine Zula Hendricks strandest du auf dem unwirtlichen Planeten Purdan und kämpfst dich durch eine von Xenomorphs verseuchte Station. An deiner Seite ist der Android Davis 01, der nicht nur Story-Input gibt, sondern auch für ein paar humorvolle, fast menschliche Momente sorgt.
Spielerisch bewegt sich Rogue Incursion zwischen Stealth-Horror und Action. Auf PC und Konsole fühlt sich das etwas straffer an als in der VR-Version: Waffenwechsel und Menüs sind über klassische Eingaben schneller erledigt, dafür geht ein Stück vom physischen Nervenkitzel verloren, den man beim Umgreifen eines virtuellen Gewehrs hatte.
Die KI der Xenomorphs bleibt ein starkes Element. Sie bewegen sich frei durchs Level, klettern Wände hoch und attackieren aus unvorhersehbaren Winkeln. Das sorgt auch am Bildschirm für Nervenkitzel – selbst wenn man nicht mehr ständig den Kopf drehen muss wie in VR. Allerdings wird nach einigen Stunden spürbar, dass sich die Angriffsmuster wiederholen.
Ein kleiner Kritikpunkt: Das Backtracking, also das wiederholte Abklappern bekannter Räume, fühlt sich auf Konsole und PC stärker nach Spielverlängerung an als in VR, wo die Immersion den Effekt etwas kaschiert hat.
Vom Headset zur großen Leinwand
Optisch hat die neue Version einen ordentlichen Sprung gemacht. Während die Quest-Umsetzung noch sichtbare Abstriche bei Texturen und Lichtquellen hatte, wirkt die Konsolen- und PC-Version deutlich detailreicher und atmosphärischer. Flackernde Monitore, Schattenwürfe in engen Korridoren und die ikonische retrofuturistische Technik sind jetzt klarer und eindringlicher dargestellt.
Besonders die Xenomorphs profitieren vom Upgrade: Ihre glänzende Haut, geschmeidigen Animationen und das unheimliche Zucken wirken auf großer Leinwand noch bedrohlicher. Schwachpunkt bleiben allerdings die menschlichen Charaktermodelle, die etwas steif und weniger detailliert aussehen – ein Problem, das schon die VR-Version hatte.
Der Sound ist nach wie vor herausragend. Das nervöse Piepen des Bewegungstrackers, das Zischen von Dampfrohren oder das schrille Kreischen der Aliens – all das sorgt für eine dichte Atmosphäre. Nur die Kampfmusik nutzt sich schnell ab, da sie sich oft wiederholt.
Features und Unterschiede zur VR-Version
Mit rund 8 bis 10 Stunden Spielzeit ist Part I kein epischer Blockbuster, sondern ein kompakter Survival-Trip. Für ein Horrorspiel ist das aber vollkommen okay – man bleibt durchweg gefordert, ohne dass sich Längen einschleichen.
Spannend ist auch der direkte Cliffhanger, der das Spiel bewusst offen enden lässt. Survios will hier eindeutig eine Reihe aufbauen, statt nur ein einmaliges Experiment abzuliefern.
- Komfort vs. Immersion: In VR war jede Bewegung ein Erlebnis, vom Schultergriff zur Waffe bis zum nervösen Umsehen. Auf Konsole und PC ist es weniger „greifbar“, dafür flüssiger und weniger umständlich.
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Technik-Upgrade: Grafik und Performance haben spürbar gewonnen – vor allem auf modernen Konsolen und PCs.
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Spielgefühl: Ohne Headset verliert das Spiel etwas an Schockwirkung, gleicht das aber durch bessere Übersicht und präzisere Steuerung wieder aus.
