
NBA 2K26
Mehr Flow, mehr Präzision
Das Herzstück von NBA 2K26 ist zweifellos das überarbeitete ProPLAY-System, das nun noch stärker auf reale Bewegungsdaten echter NBA-Spieler setzt. Schon beim ersten Spielzug merkt man: Das Spielgefühl ist flüssiger, die Animationen gehen natürlicher ineinander über, und besonders Stars wie Luka Dončić oder Steph Curry wirken dank ihrer erkennbaren Bewegungsstile noch authentischer als im Vorgänger.
Der Wurfmechanismus wurde zurück zu den Wurzeln geführt - mit einem simpleren, aber präzisen Schussbalken-System. Statt überkomplizierter Timings zählt nun wieder das richtige Gefühl fürs Momentum. Das sorgt für ein klareres Feedback und belohnt Übung spürbar. Besonders im Online-Duell gegen starke Gegner fühlt sich jeder Treffer wie ein kleiner Sieg an.
Die KI agiert deutlich cleverer als noch in 2K25: Mitspieler positionieren sich realistischer, reagieren auf Blocks oder Doppeldeckungen, und Fastbreaks laufen seltener chaotisch ab. Allerdings bleibt das Balancing stellenweise fragwürdig - wer ohne aufgerüsteten Spieler antritt, merkt schnell, dass Fortschritt nach wie vor stark von Mikrotransaktionen abhängt.
„Out of Bounds" als Highlight
Der neue Storymodus „Out of Bounds" erzählt die Geschichte eines jungen Talents namens MP, das sich von der Highschool bis in die NBA hocharbeitet - inklusive Zwischenstopp in Europa. Die Story ist solide inszeniert, mit überraschend guten Dialogen, authentischen Nebenfiguren und einem kleinen Schuss Drama. Interviews, Social-Media-Beiträge und Sponsorenverträge bringen Abwechslung, auch wenn das erzwungene Online-Feature weiterhin nervt: Ein Verbindungsabbruch mitten im Spiel? Neustart.
Neben der Karriere kehren Klassiker wie MyTEAM, MyGM und The City zurück. Die virtuelle Stadt wirkt lebendiger und dichter besiedelt als im Vorjahr, bietet mehr Nebenaktivitäten (darunter Go-Kart-Rennen und Streetball-Challenges), bleibt aber weiterhin eine Mikrotransaktions-Oase. MyGM hingegen glänzt mit Tiefe - Verträge, Staff-Management und Offseason-Szenarien sorgen für echten Langzeitspaß ohne Paywall.
NBA-Feeling pur
Optisch legt NBA 2K26 erneut einen drauf. Auf Current-Gen-Konsolen sehen Spieler-Modelle, Beleuchtung und Bewegungen schlicht beeindruckend aus. Die glänzenden Parkettböden reflektieren Licht realistisch, Trikots bewegen sich natürlich, und die Mimik während der Zwischensequenzen erreicht fast Filmniveau. Nur bei manchen Innenräumen - etwa Büros oder Wohnungen - fällt die Detailqualität etwas ab.
Der Soundtrack ist wie gewohnt erstklassig: eine bunte Mischung aus Rap, R'n'B und elektronischen Beats, die perfekt zur NBA-Atmosphäre passt. Das Kommentatoren-Trio liefert erneut starke Arbeit ab und reagiert dynamisch auf Spielverläufe, während die Publikumsgeräusche und Hallenakustik echte Gänsehaut-Momente erzeugen.
Gegenüber NBA 2K25 wirkt 2K26 wie eine gezielte Verfeinerung, keine Revolution. Die größten Fortschritte liegen im Gameplay-Flow und der Animationstiefe, während Struktur und Menüdesign weitgehend unverändert bleiben. Der neue Storymodus bietet mehr Herz, The City mehr Leben - aber die Schattenseiten wie Online-Zwang und Pay-to-Win-Elemente sind leider weiterhin präsent.
