Concord
Eine der größten Stärken von Concord ist sein innovatives Charakterdesign. Anstatt die Spieler auf eine einzige Figur festzulegen, ermutigt das Spiel dazu, während einer Partie zwischen verschiedenen Charakteren zu wechseln. Dieses System belohnt strategisches Denken, da es ermöglicht, Crew-Boni zu sammeln, die die Fähigkeiten der Charaktere kombinieren. Jeder der Charaktere bringt einzigartige Stärken mit, die in der richtigen Kombination das Spielerlebnis bereichern und eine zusätzliche taktische Tiefe hinzufügen.
Auch das Gameplay von Concord ist ein großes Plus. Die Kämpfe sind intensiv, das Gunplay ist präzise, und die verschiedenen Modi bieten eine ansprechende Abwechslung. Besonders in den Momenten, in denen alles zusammenkommt, entsteht ein fesselndes Spielerlebnis, das für Stunden anhalten kann. Die visuelle Gestaltung des Spiels trägt ebenfalls viel zur Attraktivität von Concord bei. Die 70er-Jahre-Sci-Fi-Ästhetik ist ein echter Hingucker, und die Gestaltung der Maps, Charaktere und Waffen ist nicht nur einzigartig, sondern auch konsequent. Auch der Soundtrack und das UI-Design fügen sich nahtlos in diese stimmige Atmosphäre ein. Ein weiteres interessantes Element des Spiels ist die Lore, die zwar noch zurückhaltend präsentiert wird, aber spannende Ansätze bietet. Geheimnisse wie die "Tempest" auf der Karte und andere versteckte Details wecken die Neugier und haben das Potenzial, das Spiel in Zukunft weiter zu bereichern.
Den positiven Aspekten stehen jedoch auch einige erhebliche Schwächen gegenüber. Ein großes Manko von Concord ist die unzureichende Einführung in seine Mechaniken. Obwohl das Wechseln zwischen den Charakteren und das Sammeln von Crew-Boni einen zentralen Bestandteil des Spiels darstellen, wird dieser Aspekt nicht ausreichend erklärt. Das nachträglich eingeführte Tutorial ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reicht jedoch nicht aus, um neue Spieler umfassend an die Hand zu nehmen.
Zudem fühlt sich das Spiel derzeit noch etwas dünn an, was den Content betrifft. Nach nur wenigen Abenden hatte ich bereits die meisten Herausforderungen und Belohnungen freigeschaltet, was den Anreiz, weiterzuspielen, deutlich mindert. Das Fortschrittssystem ist ebenfalls enttäuschend; die freischaltbaren Skins und Anpassungen sind wenig aufregend, und der Weg dorthin ist oft nicht klar ersichtlich.
Ein weiteres Problem stellt die Preisgestaltung dar. Mit einem Preis von 40 EUR für ein reines Multiplayer-Spiel, das auf ein Free-to-Play-Modell verzichtet, wirkt Concord angesichts der starken Konkurrenz unattraktiv. Während die Qualität des Spiels diesen Preis teilweise rechtfertigen könnte, ist es fraglich, ob genug Spieler bereit sind, diese Investition zu tätigen, wenn Titel wie Overwatch oder Apex Legends als kostenlose Alternativen verfügbar sind. Schließlich fehlt es Concord trotz seines visuellen Charmes an Persönlichkeit und narrativer Tiefe. Die Charaktere wirken blass, und die bisher verfügbaren narrativen Elemente sind zu oberflächlich, um wirklich zu fesseln. Auch die wöchentlichen Vignetten bieten bislang keinen besonderen Mehrwert, der das Spielgeschehen bereichern würde.
