Destiny 2: The Final Shape
Vor zehn Jahren starteten wir die Reise von Destiny 2 auf der vorherigen Konsolengeneration - es war eine aufregende Zeit. Mit mutigen Ansprüchen und jahrzehntelangen Plänen, hatten die Ex-Halo-Entwickler einen soliden First-Person-Shooter in der Hand. Zwischendurch geriet die Reise ins Wanken und wurde durch halbherzige Designentscheidungen im Storytelling und den Inhalten schon fast abgeschrieben. Und jetzt, ein Jahrzehnt später, stehen wir am Ende dieser Reise mit Destiny 2: The Final Shape, dem abschließenden Kapitel der unbeständigen Licht-und-Dunkelheit-Saga.
Destiny 2: The Final Shape ist eine selbstbewusste Zusammenfassung von allem, was Destiny 2 zu sein versuchte. Sei es der verfeinerte First-Person-Kampf, das einfügen einer neuen Sub-Class und dessen Potenzial neuer Builds oder die Erzählstruktur, die Charaktere ins Rampenlicht rückt, die von Anfang an dabei waren.
Gameplay und Story
Die Kampagne von The Final Shape ist intensiv und besonders auf dem legendären Schwierigkeitsgrad eine echte Herausforderung. Die Missionen führen die Spieler durch weitläufige, offene Gebiete, die strategische Ansätze in den Kämpfen ermöglichen. Diese offenen Gebiete erlauben es den Spielern, aus der Deckung heraus anzugreifen oder sich zurückzuziehen, um ihre Gesundheit zu regenerieren. Besonders erwähnenswert sind die verstörenden Elemente wie Brücken aus greifenden Händen und schmerzverzerrten Gesichtern, die eine beklemmende Atmosphäre schaffen.
Ein großer Pluspunkt ist die Einführung der Prismatic-Subclass, die es ermöglicht, Fähigkeiten aus allen fünf bestehenden Subklassen zu kombinieren und so einzigartige, individuelle Builds zu erstellen. Diese Anpassungsfähigkeit verleiht dem Gameplay eine frische Dynamik und lädt zum Experimentieren ein, was den Wiederspielwert erhöht.
Die Geschichte von Destiny 2 - The Final Shape könnte die Gemüter einiger Spieler wieder zum rumoren treiben. Während einige Spieler die emotionalen Momente und die tiefergehende Einbindung bekannter Charaktere wie Zavala und Cayde’s Geist loben werden, wird die Handlung als zu vorhersehbar und des Antagonisten, Der Zeuge (The Witness), als zu unbedrohlich empfunden werden. Die Motivation des Bösewichts wird nicht überzeugend genug beschrieben, was die Wirkung der Story abschwächt. Fans werden trotz dieser Ausführung der Storyline auf ihre Kosten kommen, während Neulinge mit der gesamten Lore wohl oder übel überfordert sein werden.
Neue Unterklasse und verbesserte Kämpfe
Für diejenigen, die sich mehr für das Abschießen von Aliens als für das Warum des Abschießens interessieren, hat The Final Shape auch hier viel zu bieten. Prismatic ist die neue Unterklasse, die mit dieser Erweiterung eingeführt wird und es ermöglicht, Aspekte, Fragmente und Fähigkeiten aus allen fünf Unterklassen, die man im Laufe der Jahre erworben hat, zu kombinieren. Wenn man Stasis-Shurikens mit einem Strand-Grapple und einer Solar-Goldpistole mischen möchte, kann man genau das tun. Prismatic fühlt sich fast so an, als würde es das Spiel brechen, so mächtig ist der Build, den man erschaffen kann. Es ist das beste Power-Fantasy-Shooter-Erlebnis, das wir je gespielt haben – etwas, das schon seit Jahren der Fall ist, aber dank Prismatic jetzt auf ein neues Level gehoben wird.
Technische Umsetzung und Musik
Grafisch setzt The Final Shape neue Maßstäbe in der Destiny-Reihe. Die Umgebungen sind detailreich und die cineastischen Zwischensequenzen tragen zur Immersion bei. Leider gab es zum Launch einige technische Probleme, wie häufige Server-Abstürze und Verbindungsabbrüche, die das Spielerlebnis trübten. Diese Probleme sollten jedoch mit der Zeit behoben sein.
Die musikalische Untermalung ist atmosphärisch, bleibt jedoch ohne markante, einprägsame Stücke. Sie unterstützt das Geschehen im Hintergrund, ohne sich in den Vordergrund zu drängen