Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name
Review

Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name

Pubisher: Sega • Developer: Ryu Ga Gotoku Studio • Release: 11.08.2023
* Das Spiel wurde uns für das Review vom Publisher zur Verfügung gestellt
Die Yakuza Reihe ist vielseitig und facettenreich. Diese beiden Adjektive treffen aber nicht nur auf das Gameplay der Spieleserie zu, sondern auch auf die Serie selber. Nicht nur das wir eine Hauptserie haben, sondern spendierte man uns auch einige Spin-Offs, die in der Welt von Yakuza angesiedelt sind. Mit dem Spiel Like a Dragon: Infinite Wealth kam ich erstmals so richtig mit der Yakuza Reihe in Berührung. Nach dem Review, welches man hier auch auf unserem Blog finden kann, musste ich mich in ein weiteres Abenteuer stürzen. Hier also Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name. Anziehen und Festhalten - es könnte Schellen regnen.

Auch Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name ist eine Art Spin-Off, welches allerdings die Story um Kazuma Kiryu weiterspinnt. Nach dem Ereignissen von Yakuza 6 setzt nun dieser achte Teil an und versucht nun den Ausgang und die damit verbundene Herausforderung des Drache von Dojima aufzuzeigen. Der Unterschied zu früheren Teilen ist der, dass Like a Dragon Gaiden nicht ganz an die Kriminaldrama-Höhen anderer Einträge herankommt, allerdings den Charakter Kiryu so intim und emotional darstellt, wie man es kaum gewohnt ist. Nachdem er seinen eigenen Tod vorgetäuscht und seinen Namen aufgegeben hat, um seine Familie zu schützen, arbeitet Kazuma Kiryu nun für die Daidoji-Fraktion. Unter dem Codenamen Joryu führt Kiryu geheime Missionen durch. Nachdem eine Mission schief geht, gerät Joryu in Konflikt mit einer mysteriösen Figur, die versucht, ihn aus dem Versteck zu treiben.

Dieses Setup ist großartig, insbesondere vor dem Hintergrund von Kiryus Situation. Wir haben den Vorteil, dass wir Yakuza 7 bzw. Yakuza: Like a Dragon bisher nicht gespielt haben, denn Storytechnisch sind die Spiele miteinander verzahnt und die Tragweite dessen, was in Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name passiert, hätte man dort schon erlebt. Da wir allerdings nicht up to date sind, was jetzt die Yakuza: Like a Dragon anbelangt, können wir schon sagen, dass die Story sehr spannend und ereignisreich ist. Neue Charaktere tragen dazu bei, dass die Hauptgeschichte während der 8-10-stündigen Spielzeit unberechenbar erscheint, aber es gab nur wenige Momente, in denen mich Enthüllungen im Vergleich zu früheren Titeln wirklich überraschten.

Wo Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name jedoch eindeutig punktet, ist in seiner Darstellung von Kiryu. Das Game bietet eine kürzere Erzählung und eine kleinere Anzahl von Charakteren, bietet dafür aber ein tieferen Einblicke in Kiryus Gedankenwelt, seine unerschütterliche Haltung gegenüber dem Töten in jeder Situation und die Opfer, die er bringt, um diejenigen, die ihm am nächsten stehen, zu schützen. Auch Nebencharaktere präsentieren sich in diesem Titel sehr stark. Kihei Hanawa dient als Kiryus Betreuer bei der Daidoji, der ständig zwischen Partner und Freund in seiner Beziehung hin- und herschwankt und gleichzeitig seine geheime Identität kennt. Der amtierende Patriarch der Watase-Familie, Yuki Tsuruno, ist ein weiteres Yakuza-Mitglied, dessen rauer äußerer Eindruck gelegentlich Einblicke in jemanden gewährt, der seine Yakuza-Mitglieder über alles schätzt. Eine brandneue Informationsmaklerin in Sotenbori namens Akame ist ein weiterer Höhepunkt, ihre gelassene, aber selbständige Natur harmoniert auf unterhaltsame Weise mit Joryus Stoizismus.

Während die Titel Yakuza 7: Like a Dragon und Like a Dragon: Infinite Wealth sich dem rundenbasiertem RPG zugewandt haben, kehrt "The Man Who Erased His Name" zu den Beat-'em-up-Wurzeln der Originalserie zurück. Dabei stehen Kiryu zwei einzigartige Kampfstile zur Verfügung. Der erste ist der Agentenstil, der sich auf schnelle und häufige leichte Schläge in Kombination mit Gadgets konzentriert, um große Gruppen von Feinden in Schach zu halten. Der zweite ist Kiryus charakteristischer Yakuza-Stil, der den hart zuschlagenden Einzelzielansatz verfolgt. Der Agentenstil bringt dabei einige unterhaltsame neue Ideen zum Vorschein. Vom Einsatz der Serpent-Boots, um sich auf einem Spielfeld herumzuschießen, bis zum Werfen einer explosiven Firefly-Zigarette. Mein persönlicher Favorit ist das Spider-Gadget, mit dem man Drahtspulen freisetzen kann, um Feinde zu greifen und sie über das Schlachtfeld an sich heran zu ziehen.

Neben dem ganzen Beat-em-up Schnickschnack gibt es aber noch das Heat System. Dieses System lässt euch mächtige Angriffe durchführen, mit denen ihr eure Gegner das Fürchten lehren könnt. Und wäre das nicht schon genug gibt es auch noch den Extreme-Heat-Modus. Der Extreme-Heat-Modus lässt keinen Stein auf dem nächsten stehen und bringt extreme Verwüstung mit sich. Eine nette Ergänzung ist die Einbeziehung von Mortal Reversal aus Lost Judgment in Form von ultimative Konter, die es ermöglichen, in letzter Sekunde für großen Schaden auszuweichen.

Während wir bei Like a Dragon: Infinite Wealth noch auf Hawaii rumgetingelt sind, finden wir uns in diesem Titel in Sotenbori - einer Interpretation von Dotenbori Osaka - wieder. Wie anfangs erwähnt fällt der Umfang hier etwas geringer aus, als noch bei Vorgängern, für den Titel aber ein angemessener Kompromiss. Wir finden nach wie vor einige Aktivitäten vor wie zum Beispiel dem Karaoke Gesang. Es gibt auch eine brandneue Boutique, in der Sie Kiryus Outfit nach Herzenslust anpassen können. Das Schloss ist ein völlig neues Gebiet für die Serie, das als Erwachsenen-Themenpark auf einem Containerschiff in der Bucht von Osaka positioniert ist. Obwohl es insgesamt recht klein ist, kann man dort spielen und an zahlreichen Aktivitäten im Kolosseum teilnehmen. Im Team-Rumble-Modus kann man sogar ein eigenes Team organisieren und trainieren, um es in die Arena zu bringen, wobei die Mitglieder lustige Anspielungen auf frühere Charaktere sind.

Ein weiterer großer Teil kommt in Form des Akame-Netzwerks. Das Akame-Netzwerk ist ein Unterstützungssystem, das Akame für die Einheimischen von Sotenbori eingerichtet hat. Wenn man durch die Straßen geht, stößt man auf Menschen, die Hilfe brauchen. Das Abschließen dieser kurzen Anfragen bringt Bargeld und Akame-Punkte ein. Erweitert man das Netzwerk ermöglicht es einem, neue Fähigkeiten freizuschalten. Diese Punkte können auch für Ausrüstung, Gegenstände und Kosmetika im Akame-Shop ausgegeben werden. Das Akame-Netzwerk hat auch zu erledigende Anfragen, die als Nebengeschichten dienen. Dabei greifen diese Akame Aufgaben auch auf Ereignisse und Charaktere von früheren Titeln des Franchise zurück.

Die Dragon Engine zeigt auch hier in Sachen grafischer Qualität und Detailreichtum, wie stark sie ist. Die Detailgenauigkeit der Gesichtsausdrücke gehört zu den besten der Branche. Die Nachbildung der Orte ist ein Augenschmaus für Jedermann und lädt zum virtuellen Sighseeing ein. Aber nicht nur das, es zeigt auch wieder einmal wie viel Expertise und Professionalität Ryu Ga Gotoku Studio in diese Titel steckt - auch wenn ich die originalen Lokalitäten nur aus Vergleichsvideos kenne zwinkersmiley. Aber auch sonst zeigt man mit diesem Titel wieder eindrucksvoll, wie viel Liebe in den Szenerien gesteckt wurde - ein Beispiel ist hier das Schloss, welches nun seinen Weg ins Spiel gefunden hat.

Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name

Zusammenfassung

Präsentation (Grafik)
90%
Gameplay
90%
Inhalt
80%
Preis / Leistung
90%

Fazit

Auch wenn Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name in seinem Umfang etwas geringer ausfällt als andere Titel des Franchises, so kann es mit den bekannten und alten Features diesen Umstand locker verkraften. Auch der Fokus auf den Drachen von Dojima nebst der Rollen der Nebencharaktere zeigt, welche Expertise das Entwicklerstudio daran setzt, Charaktere und deren Geflecht zum Leben zu erwecken. Wie für die Yakuza-Reihe üblich sind auch die Story und die Grafik wieder in Höchstform und wissen den Spieler an den Bildschirm zu fesseln. Dieser Teil war nun ursächlich dafür, dass wir uns frühere Yakuza Teile nun gekauft haben, um die Anfänge selbst erleben zu können!
87.5%
XBox Series X
Zum Angebot *
Pro
+
Erforschung des Charakters Kazuma Kiryu
+
Interessante Nebencharaktere
+
Unglaublich gutes Kampfsystem - spaßig
+
Viele Nebenbeschäftigungen
+
Spiel sieht unglaublich gut aus
Contra
-
Einbußen im Umfang
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