
Mandragora: Whisper of the Witch Tree – Zwischen Fluch und Faszination
Die Kampagne – Der Fluch des Hexenbaums
In „Whisper of the Witch Tree“ übernimmt man die Rolle eines Inquisitors, der mit der Aufgabe der Hexenjagd beauftragt wird. Unsere Reise führt uns in die Tiefen der Wälder, wo sich um einen uralten Hexenbaum düstere Mythen ranken. Angeblich flüstert er jenen, die ihn berühren, ihr dunkelstes Verlangen zu.
Was folgt, ist eine Reise voller moralischer Entscheidungen, kniffliger Quests und herrlich finsterer Begegnungen. So könnte man meinen, dass sich das Spiel in die Riege eines Witchers einreiht und viele Freiheiten bietet. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus. Der Eindruck eines verzweigten Storyverlaufs entsteht häufig durch die Atmosphäre und einzelne Dialogoptionen – tatsächlich hat das Spiel keine echten Entscheidungsbäume, wie man sie etwa aus anderen Spielen kennt. Die Dialoge erlauben manchmal Nuancen in der Antwort, doch der Ausgang bleibt gleich.
Gameplay – Taktik trifft Tücke
In Mandragora: Whispers of the Witch Tree stehen dir sechs verschiedene Klassen zur Auswahl, jede mit einem einzigartigen Talentbaum und individuellen Spielstilen. Zu Beginn wählst du eine dieser Klassen, was deinen Startspielstil bestimmt. Allerdings bietet das Spiel ab Level 15 die Möglichkeit, Fähigkeiten anderer Klassen freizuschalten, wodurch du hybride Builds erstellen kannst. Diese Flexibilität fördert das Experimentieren und erlaubt es dir, deinen Charakter an deinen bevorzugten Spielstil anzupassen. Ob du nun einen reinen Krieger, einen Magier oder eine Mischung aus beidem spielen möchtest – Mandragora bietet dir die Werkzeuge dafür.
Spielerisch bewegt sich Mandragora irgendwo zwischen Soulslike und isometrischem Action-RPG. Mandragora nimmt sich das Beste aus dem Soulslike-Baukasten – ohne komplett in die Hardcore-Ecke abzudriften. Die Kämpfe fordern Timing und Übersicht, vor allem bei den Bossen, die mit eigenen Mechaniken überraschen. Trotz der knackigen Schwierigkeit bleibt das Spiel fair. Die Lernkurve ist angenehm, das Skillsystem erlaubt viele Builds – von der Schattenklinge bis zur Fluchschleuder ist alles dabei.
Im Herzen ist „Mandragora“ ein Action-RPG mit Soulslike-Mechaniken, aber es atmet auch deutlich die DNA eines Metroidvania. Die Spielwelt ist keine offene Welt im klassischen Sinn, sondern eher ein großes, zusammenhängendes Labyrinth. Du kommst an viele Orte erst später zurück, wenn du neue Fähigkeiten oder Schlüssel erlangt hast. Beispiel: In meinem dritten Gebiet fand ich einen unüberwindbaren Abgrund – erst Stunden später konnte ich dank eines „Doppelsprungs“ dorthin zurückkehren und eine geheime Gruft mit wertvollen Artefakten plündern. Klassisch für Metroidvania – das Zurückkehren lohnt sich. In alten Gebieten verbergen sich optionale Bosse, versteckte Dialoge oder seltene Craftingmaterialien.
In Mandragora: Whispers of the Witch Tree kannst du im Verlauf des Spiels verschiedene Lager-NPCs freischalten, die dir mit nützlichen Boni und Dienstleistungen zur Seite stehen. Diese Charaktere erweitern dein Lager um wichtige Funktionen, die dir beim Überleben in der düsteren Welt von Faelduum helfen. Das Freischalten dieser Charaktere bietet dir zukm Beispiel Erweiterte Crafting-Möglichkeiten oder Kosmetische Anpassungen. Das Management deines Lagers und das Freischalten dieser NPCs sind entscheidend für deinen Fortschritt und bieten dir zahlreiche strategische Vorteile. Relativ früh im Spiel schaltest du den Schmied und den Schneider frei. Der Schmied ermöglicht dir das Schmieden von Waffen und Rüstungen. Durch das Finden neuer Baupläne kannst du sein Angebot erweitern.
Grafik & Sound – Düstere Schönheit
„Mandragora“ präsentiert sich wie ein kunstvoll gezeichnetes, lebendig gewordenes Schreckensmärchen. Die Welt wirkt, als wäre sie einem düsteren Grimmschen Bilderbuch entsprungen – morbide, wunderschön und gleichzeitig bedrückend. Der 2,5D-Stil (also zweidimensionale Bewegung in einer dreidimensional wirkenden Welt) wird mit viel Detailverliebtheit umgesetzt: flackernde Schatten, neblige Wälder, verfallene Ruinen und Hexenkulte in tiefen Höhlen sorgen für eine bedrückende, immersive Atmosphäre.
Vor allem auf der Xbox Series, wo die 4K-Auflösung und HDR das düstere Farbspiel perfekt in Szene setzen. Der Soundtrack schmiegt sich atmosphärisch ans Geschehen an, mal verträumt, mal bedrohlich.
