Nobody Wants to Die
Handlung und Setting
Das Spiel spielt in einer dystopischen Version von New York im Jahr 2329. Menschen können unsterblich werden, indem sie ihr Bewusstsein in andere Körper übertragen – für den richtigen Preis. Dies führt dazu, dass die Reichen länger leben, während die Armen schneller sterben, was zahlreiche sozioökonomische Probleme verursacht. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Detektivs James Karra, der einen Serienmörder jagt, der es auf die Elite der Stadt abgesehen hat. Eine unglaublich fesselnde Prämisse in einer ebenso spannenden Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.
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Charaktere
Die Geschichte ist ein zentraler Bestandteil des Spielerlebnisses von Nobody Wants To Die, daher werde ich keine Spoiler verraten. Die Handlung baut auf der interessanten Prämisse auf und liefert eine fesselnde Erzählung von Anfang bis Ende. Mehrere Handlungsstränge verweben sich, und es ist beeindruckend, dass die meisten am Ende der recht kurzen Spielzeit zusammengeführt werden. Leider kann ich dasselbe nicht über James sagen. Er ist ein stereotypischer, mürrischer Detektiv, dessen Persönlichkeit und Humor oft flach wirken. Im Gegensatz dazu ist Sara, die Stimme in seinem Ohr, viel interessanter und sympathischer, besonders als sich ihre Geschichte zwei Drittel des Weges durch das Spiel entwickelt.
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Gameplay und Mechanik
Ähnlich wie andere narrative Abenteuer wie Edith Finch, Firewatch oder das neuere Still Wakes The Deep ist Nobody Wants To Die ein lineares Abenteuer. Man spielt James, der durch die Geschichte navigiert, Tatorte untersucht und von einem Bereich zum nächsten wechselt, wie es die Handlung erfordert. Die Hauptmechanik der Untersuchungen ist James‘ Handgelenk-Rekonstruktionsgerät. Nach dem Sammeln von genügend Daten kann James den Tatort „zurückspulen“ und ihn in Echtzeit erkunden. Technisch beeindruckend, aber das Spiel zeigt fast immer an, welcher Abschnitt der Wiedergabe die Geschichte vorantreibt, sodass man sich nie wirklich in die Untersuchung einbezogen fühlt.
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Andere Werkzeuge wie ein tragbares Röntgengerät und eine UV-Lampe sind interessante Ergänzungen, werden jedoch selten über das Verfolgen von Kabeln oder Blutflecken hinaus genutzt. Sie fühlen sich im Vergleich zum Rest des Spiels untergenutzt an.
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Ein weiteres zentrales Spielelement ist das Beweisbrett, das man etwa dreimal im Laufe der Geschichte benutzt. Hier kann James (und der Spieler) alle bisher gesammelten Hinweise und Mysterien verknüpfen. Diese Mechanik ist zwar nicht neu, wird aber durch die Dialoge zwischen James und Sara gut in Szene gesetzt und verleiht dem Spieler ein echtes Detektivgefühl.
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Entscheidungsfreiheit und Enden
Obwohl das Spiel linear ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Geschichte entwickelt, obwohl diese nur oberflächlich sind. Es gibt etwa zwei Hauptenden, von denen jedes zwei Varianten hat, die durch Entscheidungen gegen Ende der Geschichte beeinflusst werden. Kleinere Entscheidungen beeinflussen, wie sich die Freundschaft zwischen James und Sara entwickelt und neue Dialogoptionen freischalten. Diese Entscheidungen sind nicht entscheidend für die Haupthandlung, geben aber ein Gefühl von Permanenz und Einfluss.
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Präsentation und Atmosphäre
Die Welt von Nobody Wants To Die ist das absolute Highlight. Das Spiel hat eine unglaublich starke Präsentation. Obwohl viele Unreal Engine 5-Spiele ähnlich aussehen, schafft es Nobody Wants To Die, eine einzigartige visuelle Identität zu entwickeln. Die Mischung aus starkem Sci-Fi-Flair und den 1930er-Jahre-inspirierten Art-Déco-Interieurs bietet die perfekte Kulisse für eine Neo-Noir-Geschichte. Der Soundtrack verstärkt diese Atmosphäre mit Klängen von Big Band, Jazz und Swing. Die Sprachausgabe ist ebenfalls hervorragend, wobei Sara (gesprochen von Keaton Talmadge) besonders hervorsticht. James‘ Darbietung ist solide, wird aber durch seinen flachen Charakter etwas abgeschwächt.
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