Raspberry Pi 5 vorgestellt
Mit großer Freude wurde die Markteinführung des Raspberry Pi 5 bekanntgegeben, welcher Ende Oktober erscheinen soll. Die beiden Varianten mit 4GB und 8GB sind für $60 bzw. $80 erhältlich. Fast jeder Aspekt der Plattform wurde verbessert, um ein kompromissloses Benutzererlebnis zu gewährleisten. Das Raspberry Pi 5 ist mehr als doppelt so schnell wie sein Vorgänger und ist der erste Raspberry Pi Computer, der mit in Cambridge, UK, entwickeltem Chip ausgestattet ist.
Die Schlüsselmerkmale des Raspberry Pi 5 umfassen einen 2,4 GHz Quad-Core 64-Bit Arm Cortex-A76 CPU, einen VideoCore VII GPU, der OpenGL ES 3.1 und Vulkan 1.2 unterstützt, Dual 4Kp60 HDMI® Display-Ausgang, 4Kp60 HEVC Decoder, Dual-Band 802.11ac Wi-Fi®, Bluetooth 5.0 / Bluetooth Low Energy (BLE), einen High-Speed microSD-Kartenanschluss mit SDR104-Modus-Unterstützung, zwei USB 3.0 Ports und zwei USB 2.0 Ports. Dazu kommt eine Gigabit Ethernet-Schnittstelle mit PoE+ Unterstützung, 2 × 4-Lane MIPI Kamera/Display-Transceiver, eine PCIe 2.0 x1 Schnittstelle für schnelle Peripheriegeräte, einen standardmäßigen 40-Pin GPIO-Header von Raspberry Pi, eine Echtzeituhr und einen Power-Button.
Vorbestellungen sind bereits bei vielen Vertriebspartnern möglich, und die ersten Einheiten sollen bis Ende Oktober ausgeliefert werden. Die Community, die maßgeblich zur Entwicklung des Raspberry Pi beigetragen hat, wurde für ihre Geduld und Unterstützung gedankt. Bis Ende des Jahres sollen alle verkauften Raspberry Pi 5 für Einzelverkäufe an Privatpersonen reserviert sein.
Der Raspberry Pi 4, welcher im Juni 2019 eingeführt wurde, war etwa vierzigmal schneller als das ursprüngliche Modell von 2012 und bot eine leistungsfähige Alternative für Heimstudium während der Schulschließungen im Jahr darauf. Seitdem wurden über 14 Millionen Einheiten des Raspberry Pi 4 verkauft, trotz Herausforderungen in der Lieferkette.
Mit dem Raspberry Pi 5 erfährt die Plattform eine radikale Überarbeitung. Das neue Modell bietet eine zwei- bis dreimal höhere CPU- und GPU-Leistung sowie eine doppelt so hohe Speicher- und I/O-Bandbreite im Vergleich zum Raspberry Pi 4. Erstmals wird ein Raspberry Pi mit einem speziell für dieses Gerät entwickelten Siliziumchip ausgeliefert.
Der Raspberry Pi 5 basiert auf einer neuen 16-Nanometer-Anwendungsprozessor-Technologie von Broadcom, dem BCM2712, welcher zahlreiche architektonische Verbesserungen gegenüber dem 28-Nanometer BCM2711 AP des Raspberry Pi 4 aufweist. Der CPU-Kern des BCM2712 ist ein Quad-Core 64-Bit Arm Cortex-A76, getaktet mit 2,4 GHz. Die neue GPU, Broadcom's VideoCore VII, unterstützt zwei gleichzeitige 4Kp60 HDMI-Displays. Zusätzlich ist der Raspberry Pi 5 mit einem 32-Bit LPDDR4X SDRAM-Subsystem ausgestattet, das mit 4267MT/s läuft.
Eine Besonderheit des Raspberry Pi 5 ist seine disaggregierte Chiplet-Architektur. Während die Hauptfunktionen von BCM2712 bereitgestellt werden, sind alle anderen I/O-Funktionen auf einen separaten I/O-Controller, RP1, ausgelagert, der über PCI Express mit dem AP verbunden ist. RP1, ebenfalls in Cambridge entwickelt, stellt verschiedene Schnittstellen bereit, darunter USB, Ethernet, MIPI für Kamera und Display, analoger Videoausgang, GPIO und mehr.
Die Entwicklung von RP1 war das längste, komplexeste und teuerste Programm, das Raspberry Pi bisher durchgeführt hat. Beide neuen Komponenten, BCM2712 und RP1, werden durch ein drittes neues Bauteil unterstützt, das Renesas DA9091 "Gilmour" Power-Management IC (PMIC), welches acht separate Schaltnetzteile integriert, um die verschiedenen Spannungen zu erzeugen, die von der Platine benötigt werden.
Äußerlich ähnelt der Raspberry Pi 5 seinen Vorgängern, wobei das Design einige Aktualisierungen erfahren hat, um mit den Fähigkeiten des neuen Chipsatzes in Einklang zu stehen. Einige Anschlüsse wurden entfernt oder ersetzt, und es wurden neue Anschlüsse für zusätzliche Funktionen hinzugefügt.
Der Raspberry Pi 5 wird im Sony UK Technology Centre in Pencoed, Südwales, hergestellt, wo auch alle vorherigen Modelle hergestellt wurden. Die enge Zusammenarbeit mit Sony hat dazu beigetragen, Produkte zu entwickeln, die zuverlässig, kostengünstig und in großem Maßstab hergestellt werden können. Bei der Produktion des Raspberry Pi 5 wurden mehrere Fertigungsinnovationen eingeführt, um die Qualität und Effizienz zu verbessern.