Ghost of Tsushima STEAM

Ghost of Tsushima erzählt seine Geschichte durch sogenannte „Tales“. Die wichtigste dieser Erzählung ist die von Jin Sakai, dem Hauptcharakter des Spiels. Nach einem verheerenden Kampf gegen die einfallenden Mongolen wird Jin schwer verwundet zurückgelassen. Er erwacht in einem von den Mongolen fast vollständig überrannten Tsushima. Sein Onkel, Lord Shimura, wurde vom Mongolenführer Khotun Khan gefangen genommen. Die Handlung erinnert stark an klassische Samurai-Filme und ist eine bewusste Hommage des Entwicklers Sucker Punch an dieses Genre. Doch die Geschichte entwickelt sich zu etwas Eigenständigem, indem Jin die Welt außerhalb seines Samurai-Erbes erkundet und sich mit Personen am Rande der "ehrenhaften Gesellschaft" auseinandersetzt. Gerade diese Begegnungen und die tiefgreifenden Erzählungen machen das Spiel besonders erinnerungswürdig.

Tsushima – Ein atemberaubender Spielplatz

Ein zentraler Aspekt von Ghost of Tsushima ist die beeindruckend gestaltete Insel Tsushima. Diese Welt ist eine der organisch ansprechendsten Umgebungen, die ich je in einem AAA-Open-World-Spiel erlebt habe. Die traditionelle Nutzung von Wegpunkten wird durch innovative Features wie den Leitwind und Füchse ersetzt, die dem Spieler den Weg weisen. Obwohl ich anfangs skeptisch war, erwies sich dieser Ansatz als erfrischende Veränderung. Statt jede Ecke der Karte abzuklappern, um Symbole zu entfernen, fühlte ich mich von der Welt selbst angezogen und motiviert, sie zu erkunden.

Die Nebenaktivitäten und Ablenkungen des Spiels, wie das Entdecken von heißen Quellen, das Schreiben von Haikus oder das Sammeln von kosmetischen Ausrüstungsgegenständen, tragen ebenfalls zur Immersion bei. Auch wenn diese Aufgaben nach einer Weile repetitiv werden können, dienen sie dennoch dazu, Jins Legende aufzubauen und die volle Pracht der Welt zu erleben. Fans der Assassin’s Creed-Reihe, die schon immer von einem Setting in Japan geträumt haben, werden sich hier sofort heimisch fühlen.

Kampfkunst und strategisches Denken

Der Großteil von Jins Interaktionen auf Tsushima geschieht mit dem Schwert. Die Kämpfe sind eine Mischung aus präzisen Schlägen und taktischer Verteidigung, die an Sekiro erinnern, jedoch nicht ganz so technisch anspruchsvoll sind. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden wird die Wahl der richtigen Kampftechniken und -stellungen entscheidend. Obwohl das Fehlen eines Lock-Ons und die manchmal umständliche Kameraführung in engen Kämpfen zu Problemen führen können, bleibt das Kampfgefühl insgesamt befriedigend.

Die Duelle im Spiel, insbesondere in Schlüsselmomenten der Handlung, sind visuell beeindruckend und fesselnd, genau das, was man von einem Samurai-Spiel erwartet.

Stealth und Ehre

Neben dem direkten Kampf ist auch der schleichende Ansatz eine valide Option. Ghost of Tsushima lehnt sich hier an Spiele wie Assassin’s Creed und Tenchu an, wobei die traditionelle japanische Architektur für interessante und kreative Möglichkeiten sorgt. Das Schleichen durch hohes Gras, das Ablenken von Feinden und das lautlose Ausschalten sind nur einige der Möglichkeiten, die dem Spieler zur Verfügung stehen.

Dieses „unehrenhafte“ Verhalten ist ein zentrales Thema in Jins Geschichte und markiert seine Transformation zum „Ghost of Tsushima“. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, liegt jedoch nicht beim Spieler, sondern ist Teil der vorgegebenen Handlung, was für manche Spieler enttäuschend sein könnte.

Technische Brillanz und künstlerische Gestaltung

Sucker Punch verdient großes Lob für die meisterhaft gestalteten Umgebungen und die beeindruckende Nutzung von Farbe und Bewegung. Jede Pflanze, jeder Baum und jede Grashalm wird vom Wind bewegt und reagiert auf die dynamische Umgebung. Diese Veränderlichkeit erstreckt sich auch auf Tageszeiten und Wetterbedingungen, sodass ein Ort bei einem erneuten Besuch völlig anders wirken kann. Dieses technische Können wird dem Spieler auch im formidablen Fotomodus zur Verfügung gestellt.

Leistung des Steam Decks mit optimalen Einstellungen (click to open)

Kennzahlen & Leistung des PCs mit Spiele-Einstellungen (click to open)