Nintendo Switch 2
Test

Nintendo Switch 2

Acht Jahre. So lange hat es gedauert, bis Nintendo endlich auf die Rufe der Community gehört und einen echten Nachfolger zur Nintendo Switch vorgestellt hat. Die erste Switch war ein Überraschungshit – ein Hybrid, der mit Charme, Spielen wie Zelda: Breath of the Wild und einer einzigartigen Idee den Markt eroberte.

Doch mit der Zeit bröckelte der Lack: schwache Hardware, veraltete Features und immer mehr Ports, die an der Leistungsgrenze kraterten. Als Switch-Spieler fühlte man sich irgendwann wie jemand, der versucht, mit einem Kleinwagen auf der Autobahn mitzuhalten – man kommt an, aber eben schnaufend. Mit der Nintendo Switch 2 will Nintendo genau das ändern – ohne den Kern zu verlieren. Und ja: Sie haben geliefert.

Endlich Leistung, ohne Zauberei

Wer die Switch 2 zum ersten Mal einschaltet, merkt schnell: Hier steckt mehr drin. Unter der Haube werkelt ein maßgeschneiderter NVIDIA-Chip mit Tensor-Kernen, der nicht nur für schickes Raytracing im kommenden Titeln wie Metroid Prime 4 sorgen wird, sondern auch KI-Funktionen wie Geräuschunterdrückung und Gesichtsverfolgung beim neuen GameChat ermöglicht.

Im Handheld-Modus läuft die Switch 2 mit 1080p bei variabler Bildrate – was endlich ein flüssiges Erlebnis bei modernen Games wie Cyberpunk 2077 ermöglicht. Docked geht’s sogar bis zu 4K mit HDR – das ist ein echter Sprung und macht gerade farbenfrohe Spiele wie Mario Kart World zu einem Augenschmaus.

Der neue 8-Zoll-Bildschirm ist heller, farbstärker und trotz fehlendem OLED knackig – ein guter Kompromiss. Das Beste: Trotz größerem Display fühlt sich die Konsole nicht klobig an. Ganz im Gegenteil – das Handling erinnert angenehm an die erste Switch oder auch an eine Steam Deck, nur eben ausgereifter.

Farben, Kontrast, Klarheit

Man kann sich beim ersten Einschalten fast nicht entscheiden: Starte ich Zelda: Echoes of the Depths und genieße die HDR-Panoramen, oder öffne ich das Menü und freue mich über... ja, exakt dasselbe Interface wie vorher? Nintendo bleibt sich hier treu – minimalistisch, funktional, vertraut. Nur der neue GameChat-Button im Shortcut-Menü sticht hervor.

Das Display selbst ist ein echtes Upgrade – auch wenn Puristen das OLED der letzten Switch-Modelle vermissen könnten. Farben wirken lebendig, Kontraste sind stark, und bei schnellen Bewegungen hält der Bildschirm locker mit – kein Ruckeln, kein Schmieren.

Joy-Con 2 & neue Features: Evolution mit Köpfchen

Die überarbeiteten Joy-Cons verdienen ein Sonderlob. Größer, griffiger und endlich mit brauchbaren Triggern – besonders bei Shootern ein Segen. Das „magnetische Einrasten“ ersetzt das ikonische Klicken der alten Joy-Cons, wirkt aber hochwertiger und futuristischer. Bonus: Die Joy-Cons können jetzt als Maus genutzt werden – perfekt für Strategiespiele oder das Browsen im Menü. Zugegeben, im Alltag ein Gimmick, aber ein charmantes.

Was Nintendo diesmal clever macht: Alte Joy-Cons und Pro-Controller funktionieren weiter – mit kleinen Einschränkungen (z. B. kein Aufwecken aus dem Sleep-Modus). Für Multiplayer-Fans bedeutet das: Bestehendes Zubehör bleibt nutzbar.

Speicher, Akku & Alltagstauglichkeit: Licht mit Schatten

Mit 256 GB internem Speicher hat Nintendo ordentlich aufgestockt – und bei Dateigrößen wie 24 GB für Mario Kart World ist das erstmal komfortabel. Ein Wermutstropfen: Die Konsole nutzt MicroSD Express – alte Karten sind inkompatibel. Immerhin sind neue Karten erschwinglich.

Der Akku... ist okay. Zwei bis drei Stunden bei Vollauslastung sind realistisch – das reicht für den Alltag, fühlt sich aber angesichts der verbesserten Leistung wie ein notwendiges Übel an. Bei einer Party Legend of Zelda: Breath of the Wild bin ich mit einer Akkuladung bei 2:15 gelandet. Immerhin lässt sich die maximale Ladegrenze auf 90 % setzen, um den Akku langfristig zu schonen.

GameChat & Kamera: Nintendo goes Online – endlich

GameChat ist Nintendo pur: verspätet, charmant und überraschend durchdacht. Dank eingebautem Mikrofon mit KI-Rauschunterdrückung und einer 1080p-Kamera, die auch Hintergrundunschärfe beherrscht, macht Online-Chat plötzlich Spaß – und wirkt nicht mehr wie ein nachträglich angeflanschtes Feature. Es erinnert ein bisschen an die ersten Gehversuche mit Voice Chat auf der Xbox 360 – nur dass Nintendo es diesmal auf Anhieb besser macht.

Bewertung: Nintendo Switch 2

KategorieWertung
Leistung & Technik9/10
Display & Grafik8/10
Features & Zubehör9/10
Handhabung & Komfort9/10
Preis/Leistung8/10
Gesamtwertung8.6/10

Unsere bisherigen Reviews zur Nintendo Switch 2:

Nintendo Switch 2

Zusammenfassung

Fazit

Die Nintendo Switch 2 ist keine Revolution – sie ist eine durchdachte, mutige und spürbare Weiterentwicklung. Sie behebt alte Schwächen (Leistung, Display, Controller), ergänzt neue Ideen (Maussteuerung, GameChat) und bleibt dabei dem Grundprinzip der Hybridkonsole treu. Sie ist das, was man sich 2020 von der Switch Pro gewünscht hätte – nur eben 2025. Wer die erste Switch geliebt hat, wird sich hier sofort zu Hause fühlen. Und wer sie wegen technischer Limitationen links liegen ließ, bekommt nun einen echten Grund, einzusteigen.
Pro
+
Deutlich verbesserte Hardware-Leistung
+
Brillantes Display (Handheld und TV)
+
Neue Joy-Con mit innovativen Features
+
Guter interner Speicher (256 GB)
+
Abwärtskompatibilität zu alter Hardware
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GameChat-Integration
Contra
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Hoher Einstiegspreis
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Akkulaufzeit bleibt mittelmäßig
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Vertrautes, aber etwas träges OS
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Alte Joy-Con mit Einschränkungen
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MicroSD-Express erfordert neue Karten
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